Kurzbeschreibung Amazon:
„Ich schmierte ihr dermaßen Honig um ihr Maul, dass sie dachte, ich wäre der einzige Mann auf der Welt, den sie begehren würde.“ So leibt und lebt Rodriguez Faszanatas. Tonnenweise bringt der zügellose Heiratsschwindler Frauen um den Verstand. Geistiger Vater des Schwerenöters ist Helge Schneider, sein Motiv die pure Lust am Aushecken verrückter Geschichten. Insider lieben Helges Erzählkraft schon lange. All jene, die den eigenwilligen Komiker nur von schrägen TV-Auftritten kennen, können sich nun von seiner literarischen Ader überraschen lassen.
In fast märchenhaften Episoden erzählt Helge Schneider die bewegte Lebensgeschichte eines Witwentrösters aus Barcelona. Seiner direkten Art folgend springt unser Katalanen-Casanova vom zwölften Stock auf eine Markise oder steht als Alleinerbe am Grab einer reichen Verstorbenen. Herzen und eherne Vorsätze werden gebrochen, es dreht sich um die wahre Liebe und das liebe Geld. Ob der Torero der Herzen selbst vor Mord nicht zurückschreckt?
Die Bekenntnisse des Hochstaplers Rodriguez Faszanatas leben von der wohl dosierten Übertreibung. Dabei hebt Autor Helge weit weniger ab wie im gut ein Jahr früher erschienenen, teils äußerst skurrilen Expeditionsroman Globus Dei. Und während Thomas Manns Felix Krull großenteils Jugendsünden beichtet, geht es beim kleinen, unehelichen Bruder Rodriguez Faszanatas schnell richtig zur Sache -- Sexszenen ausgespart. Schneiders Geschichte als Schelmenroman einzuordnen wäre zwar zu viel des Guten. Allerdings weiß Rodriguez genau so gut wie Felix, dass die Welt betrogen werden will. Der Leser wiederum verschlingt Faszanatas Memoiren ganz so wie Helges Held reiche Frauen.
Meine Meinung:
Helge Schneider war mir bisher nur als Unterhaltungskünstler und Musiker bekannt und so war ich gespannt zu erfahren, ob er mich zumindest als Autor überzeugen kann.
In seinem neusten Roman schlüpft der 51jährige Künstler in die Rolle eines spanischen Heiratsschwindlers und berichtet als Ich- Erzähler über dessen Leben.
Daber ignoriert Herr Schneider etliche literarischen Konventionen. Es bleibt dem Leser überlassen, ob er sich über die grammatikalische Unkenntnis die Haare rauft, oder aber wohlwollend annimmt, dass Herr Schneider lediglich die Rolle des der deutschen Sprache nicht mächtigen Spaniers überzeugend darstellen will.
Aufgelockert wird die Geschichte durch einige Zeichnungen. Die Malerei ist ein kaum öffentlich gemachter Teil aus Helge Schneiders Repertoire. Meines Erachtens hätte man es durchaus dabei belassen können.