Sabine Kornbichler - Klaras Haus

  • Kurzbeschreibung bei Amazon
    Klara Wilander vererbt den Nichten und Neffen ihres verstorbenen Mannes Ferdinand ein Haus auf der Nordseeinsel Pellworm. Sie hinterläßt ihnen kein Ferienhaus, sondern einen Zufluchtsort für den Fall, dass sie einmal nicht mehr weiter wissen. Was den meisten als skurrile Laune erscheint, wird schon bald für Nina Tilden, eine der Erbinnen, zur rettenden Fluchtburg. In Klaras Haus bleibt sie jedoch nicht lange allein. Die schützenden vier Wände, die sie nur mit Hanni Jensen, der Haushälterin, teilt, öffnen sich auch für Charlotte Munzinger, die Frau ihres Cousins Johannes. Die Mutter von vier Kindern wird im Familienkreis als glückliche Ehefrau gepriesen, doch wie Nina hat auch sie ein Geheimnis. Beide Frauen tasten sich vorsichtig aneinander an und stützen sich gegenseitig in der Verzweiflung, die sie in Klaras Haus geführt hat. Nina erfährt ziemlich bald, daß Charlotte schon früher in diesem Haus war. Sie hat Klara gut gekannt und erzählt Nina schließlich den Grund für Klaras Testament: Klaras Schwester Anne, die noch leben könnte, wenn es damals einen solchen Zufluchtsort für sie gegeben hätte.


    Ist zwar schon was länger her, daß ich es gelesen habe, aber gestern habe ich es mal wieder zur Hand genommen und es begeistert mich schon wieder. Ist zwar nicht die Anspruchsvollste Literatur regt aber zum Nachdenken an.

  • "Klaras Haus" gefiel mir auch sehr gut, ich habe es inzwischen schon zweimal gelesen.
    Das andere Buch "Steine und Rosen" kenne ich noch nicht.


    Lg gyria

  • Sabine Kornbichler
    Klaras Haus
    Knaur (Softcover/2000)
    ISBN 3-426-61684-X
    302 Seiten
    Euro: 7,90


    Nina Tilden hatte immer gedacht, ihre Ehe wäre perfekt. Ihr Mann Carl, den die Meisten in ihrer Familie zunächst etwas vorsichtig betrachteten war liebevoll und bis auf eine Kleinigkeit war alles in Ordnung. Die Kleinigkeit war, dass Carl von vornherein klargestellt hat, dass er absolut keine Kinder wolle, worauf Nina einging, obwohl sie ganz definitiv welche wollte.


    Als sie erfährt, dass Carl mit ihrer besten Freundin Simone fremdgeht, reist sie für einige Zeit nach Pellworm, eine kleine Nordseeinsel, auf der eine Verwandte – Klara - ein Haus hinterlassen hat, in dem Familienangehörige in schwierigen Zeiten einen Rückzugspunkt haben sollten. Sie möchte durch ihr Verschwinden Carl nervös machen. Aber der Schuss geht nach hinten los und als Carl mit ihr Kontakt aufnimmt, teilt er ihr mit, dass Simone von ihm schwanger ist und er sich sehr auf das Kind freut und dass er mit ihr zusammen ziehen würde. Nina ist am Boden zerstört und sie verbleibt auf Pellworm unter der Aufsicht des Faktotums des Hauses, Hanni, eine bodenständige norddeutsche Perle, die sehr mit Klara befreundet gewesen war und nun – nach deren Tod – das Haus und dessen Gäste weiter betreut.


    Eines Tages kommt Charlotte – eine ungeliebte Verwandte – ebenfalls in das Haus. Nina war immer neidisch auf Charlotte, weil sie den idealen Mann und vier Kinder hat und Nina kann einfach nicht verstehen, warum diese vom Glück gesegnete Frau eine Auszeit auf der Insel und in Klaras Haus braucht. Nachdem die beiden Frauen anfangs wie zwei wütende Katzen umeinander herumstreichen, sieht Nina eines Tages auf Charlottes Nachttisch eine Urne. Auf die Frage, wer darin sei, antwortet Charlotte, es sei die Hälfte der Asche ihres verstorbenen Liebhabers, die sie vor der regulären Bestattung der regulären Urne durch Bestechung von dem zuständigen Bestattungsunternehmen erhalten habe. Nina ist entsetzt und auch wütend, weil sie in ihrem Rückzug vom Betrug durch ihren Mann und ihre beste Freundin nun dazu gezwungen, ihre Rückzugsstätte mit einer anderen Ehebrecherin zu teilen.


    Ein psychologischer Tanz/Kampf zwischen den beiden Frauen beginnt, in dessen Verlauf die beiden viel übereinander, über Wahrheit und Lüge und die Grauzonen von Beziehungen lernen, was schließlich zu einer tief greifenden Freundschaft und einer jeweils etwas erweiterten Weltsicht auf beiden Seiten führt.


    Dieser Roman ist überaus einfach gestrickt und an vielen Stellen in seinen „Erkenntnissen“ überaus banal. Die zu Grunde liegenden Probleme sind durchaus interessant und bedenkenswert, werden aber durch die Art der gewählten Darstellung ziemlich trivialisiert. Das macht diesen Roman zu einer sehr leicht verdaulichen Strandlektüre für Beziehungsfrustrierte und nur wenn man so etwas möchte, sollte man sich dieses Buch wirklich besorgen.

  • Klaras Haus gehört zu meinen Lieblingsbüchern, die ich auch immer mal wieder hervorziehe. Dieses Buch erzeugt eine gnaz besondere, warme Stimmung, ich fühle mich geborgen und getröstet.


    Die beiden Hauptfiguren, Charlotte und Nina, haben das gegensätzliche Schicksal, die eine betrogen, die andere betrügend. Beide leiden, und Klaras Haus ist der ideale Zufluchtsort, um sich trösten zu lassen und Abstand zu gewinnen.


    Behütet durch die Haushälterin können beide durchatmen und neu beginnen.


    Absolut empfehlenswert :-)

  • Der hier vorherrschenden Begeisterung über dieses Buch kann ich mich leider nicht anschließen.


    Klara hinterlässt ihrer Familie ein Haus auf der Insel Pellworm, welches die Erben ausschließlich als Zufluchtsort für schwere Zeiten nutzen dürfen.
    Hier treffen sie aufeinander: Nina, die gerade von ihrem Mann verlassen wurde, weil dieser mit ihrer besten Freundin eine gemeinsam Zukunft aufbauen will und Cousine Charlotte, die jahrelange Geliebte eines verheirateten Mannes.


    Bei dieser hochexplosiven Konstellation sind natürlich die Konflikte vorprogrammiert.
    So fließen dann erwartungsgemäß wahre Sturzbäche von Tränen, es fallen böse und vorwurfsvolle Worte und die Frauen werden regelmäßig und abwechselnd von Albträumen gequält, über die sie sich gegenseitig hinwegtrösten.


    Zum Glück gibt es Hanni, eine harmoniesüchtige Haushaltshilfe, die alle Probleme dieser Welt mit ihrer Lebensweisheit und einem guten Essen lösen kann.
    Nach wochenlangen und endlosen Gesprächen haben sich schließlich alle schrecklich lieb und fast kamen mir auch die Tränen -allerdings vor Erleichterung- als ich das Buch nach einem besonders pathetischen Finale zur Seite legen konnte.


    Mein erstes Buch von Sabine Kornbichler wird gleichzeitig mein letztes sein.

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington

  • Mir wurde "Klaras Haus" von einer Freundin sehr ans Herz gelegt. Nachdem sie mir dann aber "Steine und Rosen" geschenkt hat, und ich es tatsächlich auch gelesen habe, bin ich eher davon überzeugt, nichts mehr von Frau Kornbichler lesen zu wollen.


    Es ist wohl nette Unterhaltung, aber sehr seicht und anspruchslos, wie ich finde.

  • Hallöchen,
    also, ich bin hin und her gerissen, hauptsächlich wegen Sabine Kornbichler. Mein erstes Buch von ihr war Majas Buch, dies ist ein wirklich wunderschöner Roman, danach kam Annas Entscheidung, dies fand ich schon sehr sehr vorhersehbar und das nervt mich sehr schnell beim Lesen. "Klaras Haus" liegt dazwischen, eher mit der Tendenz zu Annas Entscheidung. Ein vor sich hinplätschernder Roman, der, zugegeben, nette, sympathische Charaktere hervorbringt und das rettet, glaube ich, auch das Buch. Ich fand es etwas platt und kitschig, aber manchmal braucht man das ja auch ein Stück weit .Keine große Literatur, aber dennoch mit Herz geschrieben und halt einfach schön wenn man gerade in der richtigen Stimmung ist. Die schwer ausgetüfftelten Lebensweisheiten, ewig lang geführten psychologischen Gespräche, hätten meiner Meinung nach einige Seiten gekürzt werden können, aber das ist halt nicht so mein Ding, das habe ich bei "Problembüchern" schon oft an mir bemerkt.
    Von mir zwischen * * * und * * * * Sternen.

  • Klaras Haus, ein leichtes seichtes Buch über zwei Frauen die unterschiedlicher nicht sein können.
    Nina, die Betrogene von ihrem Ehemann und ihrer besten Freundin Simone. Die sich ihr Leben lang immer untergeordnet hat, sei es ihrer Mutter oder ihrem Ehemann. Einzig mit ihrem Vater lag sie auf einer Wellenlänge.
    Charlotte, die Mutter von 4 Kindern und einen lieben Ehemann, die fremdgegangen ist mit einem verheirateten Mann.
    In diesem Buch prallen also zwei Welten auf einander. Die sich in "Klaras Haus" (nennen wir es) verstecken um, mit sich und ihrer Umwelt wieder ins Reine zu kommen.
    Für mich schafft es S. Kronbichler hier einen Roman zu erschaffen, der auf leichte liebenswerte Weise versucht wieder Ordnung ins Leben dieser beiden Frauen zu bringen. Sicher diese Geschichte hat nicht unbedingt Tiefgang. Aber warum muss alles immer Tiefgang haben? Warum sollte man sich diesen Thema nicht einmal so annähern?
    Wer in seinem Leben schon betrogen wurde sieht das sicher anders, dies möchte ich auch gar keinen absprechen.
    Mir hat dieses Buch trotzdem sehr gut gefallen, ich konnte mit beiden Frauen lachen, weinen und wütend sein.
    ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Nina Tilden erbt gemeinsam mit ihren Cousinen und Cousins das Haus von Tante Klara auf Pellworm. Es soll ein Rückzugsort sein,wenn mal etwas in deren Leben schiefläuft oder sie nicht mehr weiterwissen.Nina ist die erste von der Verwandtschaft die fast ein Jahr nach Klara's Tod auf die Insel kommt.Dort trifft sie auf ihre Cousine Charlotte.Nina ist davon nicht begeistert.


    Der Schreibstil ist ruhig,leicht und flüssig dabei erzählt Nina aus ihrer Sicht.Die Protagonisten passen sehr gut in diesen Roman hinein und sind authentisch dargestellt. Der Spannungsbogen steigert sich meiner Meinung nicht allzu sehr aber das ist bei diesem Roman auch nicht von Belang.


    Fazit:Nina erzählt sehr ruhig dabei kam sie mir zu Beginn kühl und stolz vor.Zudem hatte sie überall und an jedem etwas auszusetzen.Deshalb war sie mir auf den ersten Kapiteln wenig sympathisch.Aber sie macht in den Wochen in Klara's Haus eine große Wandlung ins positive durch.Sie gefiel mir dabei immer besser.Auch Klara obwohl sie ja schon verstorben ist kam ich immer näher.Ihr Haus als Zufluchtsort auf einer Nordseeinsel ist eine schöne Idee und Klara hat noch so manches Geheimnis was langsam zum Vorschein kommt.Dabei spielt die Religion auch eine Rolle.Mit sehr viel Gefühl und Einfühlsamkeit erzählt die Autorin diese Geschichte. Im Gegensatz dazu ist sie aufwühlend und ich wurde auch mal deswegen zornig.Dieser Roman hält also die ganze Bandbreite der Gefühle parat.Ich finde es ist ein gelungenes Buch das mir sehr gefallen hat.Liebe,Zurückweisung,Glück,Tragik und Trauer all das kommt hier zum Vorschein.Ich musste immer wieder diesen emotionalen Roman zur Hand nehmen um weiter zulesen. So sehr hat er mich in den Bann gezogen.Dieses Buch ist auf jeden Fall ein sehr schönes Lesehighlight für mich.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: