Margaret Meyer - Die Hexen von Cleftwater / The Witching Tide

  • Die Hexenjagd

    Die stumme Martha lebt seit über vierzig Jahren in Cleftwater, dort hat sie sich als Hebamme und Dienstmädchen einer kleinen Familie angeschlossen. Eines Tages kommt der Hexenjäger Makepeace nach Cleftwater und möchte mit Hilfe von Martha die Hexen unter den Frauen finden, Martha soll die Frauen nach Zeichen absuchen. Martha befindet sich im Zwiespalt und dann muss sie auch noch eine ihrer besten Freundinnen untersuchen. Im Kampf um ihre Freundin gerät Martha selbst in Kreuzfeuer und muss schon bald um ihr eigenes Leben bangen.


    Die Hexen von Cleftwater von Margaret Meyer beschäftigt sich mit der Hexenjagd im Jahre 1645. Eindrücklich zeigt Meyer auf, welchen Gefahren die Frauen damals unterlagen und wie machtlos sie waren, dies führt zu vielen bedrückenden Szenen


    Im Fokus steht für uns die stumme Martha Hallybread, aus deren Sicht wir den Roman erleben. Dennoch bleibt das Erleben eher oberflächlich, sodass ich emotional nicht gecatcht wurde. Schade, denn das Thema und auch die Schilderungen geben das durchaus her. Ebenso faszinierend empfand ich auch, dass Martha stumm ist und wie dies stilistisch herausgearbeitet wurde und dennoch konnte mich auch der Aspekt emotional nicht kriegen.


    Die Hexen von Cleftwater ist ein Roman über die Hexenjagd von 1645, der zwar keine neuen Erkenntnisse vorweist, aber dennoch durch die damaligen Ansichten schocken kann. Dabei bleibt es aber eher auf einer sachlicheren Ebene und wird kaum emotional.

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  • Schöner historischer Roman



    Das Cover ist eher schlicht, doch sehr prägnant mit der Darstellung der Heilpflanze. Ansonsten ist die Gestalt gut, aber nicht sonderlich herausragend. Es geht um die Hexenverfolgung in East Anglia von 1645-1647. Das Thema und die Geschichte sind, bis auf die Ausnahme im zweiten Teil, sehr gut umgesetzt. Man möchte unbedingt weiterlesen und wissen, wie es den armen Frauen ergeht. Der zweite Teil war etwas langweilig und eintönig, da er sich sehr ausgiebig mit den Untersuchungsmethoden befasste. Eigentlich nichts Schlimmes, doch hätte es am Beispiel von einer vermeintlichen Hexe auch gereicht. Der Teil war zu lang. Deshalb auch der Abzug in der Bewertung. Ansonsten ist der Schreibstil in Verbindung mit den authentischen Figuren wirklich packend, mitreißend. Man kann den Ort und die Personen in ihrem Dorf lebhaft vor sich sehen. Ein sehr guter historischer Roman. Historische Romane sind immer besonders, weil sie eben Fakten mit Fiktion verknüpfen und das Lesen deshalb noch interessanter machen.

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  • Glaube und Aberglaube

    Das Buchcover ist mit der Stranddistel sehr schlicht gehalten und der Zusammenhang zum Buchtitel „die Hexen von Cleftwater“ war mir nicht sofort ersichtlich. Dank Internetrecherche erfuhr ich, dass die Stranddistel in der Antike und im Mittelalter als Heilmittel eingesetzt wurde. So wurde dann ein Zusammenhang zur Hauptprotagonistin Martha hergestellt.

    Da ich bisher noch keinen Roman von Margaret Meyer gelesen habe, war ich auf ihren Schreibstil gespannt. Der sachliche Schreibstil passt zur brutalen Realität der damaligen Zeit. So konnte ich eine gewisse Distanz zu den Geschehnissen aufbauen und mir hat die Geschichte überwiegend richtig gut gefallen. Es lohnt sich also, am Ball zu bleiben.

    Ich fand es eine originelle Idee, aus der Sicht einer stummen Hebamme die Hexenverfolgung darzustellen. Auch die Verknüpfung von Glaube und Aberglaube zum Beispiel in Form des „Atzmanns“ fand ich gelungen. Die bedrohlichen Situationen wurden gut dargestellt. Besonders gut hat mir der Prolog mit dem Auszug aus „a guide to grand jury men“ aus dem Jahr 1627 gefallen, da dieser authentisch ist.

    Ich habe das Buch ganz gerne gelesen

  • Im 17. Jahrhundert lebt die stumme Martha in einem kleinen Ort namens Cleftwater. Sie arbeitet als Hausangestellte, hilft aber auch im ganzen Dorf als Hebamme und Heilerin aus. Als Silas Makepeace die Hexenjagd nach Cleftwater bringt, muss Martha sehen, wie Freundinnen verhaftet werden und fürchtet um ihr eigenes Leben. Plötzlich soll sie die Körper der angeklagten Frauen nach ungewöhnlichen Erscheinungen, die auf Kontakt mit dem Teufel hindeuten, untersuchen und ist plötzlich Bestandteil dieser Jagd. Doch wie kann sie jemanden retten, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen?


    Mir hat die erste Hälfte des Romans total gut gefallen. Das Buch lässt sich zwar nicht leicht nebenbei lesen, hat mich aber schnell fesseln können und die Absurdität, mit der der Hexenjäger manche Frauen als Hexen bezichtigt hat und wie der Mob einfach mit wütet, obwohl es um Frauen geht, mit denen sie vor wenigen Tagen noch getratscht, gelacht oder zusammengearbeitet haben, war schockierend. Auch die Machtlosigkeit wurde unglaublich gut dargestellt und hat mich fassungslos und schockiert hinterlassen.


    Leider hat mich die zweite Hälfte des Romans dann verloren. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass Martha ihre unfreiwillige Mitarbeit bei der Hexenjagd zum Wohle der Frauen nutzt. Ich habe darauf gewartet, dass die mysteriöse Wachspuppe, etwas bewirkt. Aber irgendwie blieb alles ohne besondere Vorkommnisse. Vieles wurde nicht aufgeklärt, nur angerissen und verlief dann im Sande oder wurde verwirrend geschildert.


    Fazit: Die erste Hälfte des Romans hat mich begeistert, die zweite Hälfte hingegen verwirrt und enttäuscht zurückgelassen.


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  • Der Hexenjäger Makepeace und die stumme Martha

    Das Buchcover gefällt mir eher nicht, da es mir zu karg ist. Mich hat der Buchtitel „die Hexen von Cleftwater“ angesprochen und ich lese auch gerne historische Tatsachenromane. Dieser Roman beruht auf wahren Begebenheiten, die Protagonisten und das Dorf sind allerdings fiktiv.

    Dieser historische Roman ist mit 350 Seiten nicht besonders dick, daher war mir klar, dass auf Ausschmückungen verzichtet wurde. Dennoch gab es Szenen, vor allem die mit dem Atzmann, die mich nicht (so sehr) fesselten.

    Vor allem im ersten Teil war der Roman teilweise nicht immer ganz einfach zu lesen, weil die Rückblicke nicht sofort deutlich erkennbar waren. Nachdem ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, hat mir die Geschichte deutlich besser gefallen. Die Kapitellänge fand ich teilweise zu lang. Eine Unterteilung in weitere Kapitel wäre für mich hilfreich gewesen.

    Die Hauptprotagonistin Martha verhält sich für mich (aus heutiger Sicht) nicht immer ganz nachvollziehbar, aber das könnte damals tatsächlich so passiert sein.

    Ich vergebe 3 von 5 Sternen (Bewertung: „gut“). Ich kann das Buch den Lesern empfehlen, die sich für die Hexenverfolgung in East Anglia interessieren

  • schönes Cover, Geschichte altbekannt - 3 Sterne


    Worum geht es?

    Martha lebt als Hebamme und Heilerin in einem kleinen Ort, bis eines Tages ein Hexenjäger hier auftaucht. Martha wird jedoch nicht angeklagt sondern soll als Sucherin zur Seite stehen und andere Frauen der Hexerei überführen.


    Worum geht es wirklich?

    Verdächtigungen, Geheimnisse und Schuld.


    Lesenswert?

    Nein, hat mich nicht überzeugt und war nur eine mittelmäßige Lektüre.

    Angesprochen hat mich vor allem das tolle Cover, das in echt noch viel schöner und ein richtiger Hingucker ist.

    Erwartet habe ich inhaltlich ein Buch, das in die Richtung von Hannah Kent geht und ebenso berührend ist. Leider war das nicht der Fall.

    Die Kapitel sind sehr unterschiedlich lang und man folgt der kräuterkundigen Martha durch die Veränderungen, die die Hexenjagd in das kleine Dorf bringt. Martha kann nicht sprechen und gebärdet daher, was ich eigentlich ganz gut dargestellt fand.

    Sprachlich war das Buch in Ordnung, aber nichts besonderes. Während ich zu Beginn dachte, dass die Natur und die Pflanzen einen großen Stellenwert haben könnten, wurde dies auch bald enttäuscht.

    Erstaunlicher Weise standen (vielleicht auch nur gefühlt) eher das Ausscheiden von Körperflüssigkeiten und die körperlichen Geschlechtsmerkmale im Mittelpunkt. Also auch nicht sonderlich berührend. Eher zu intim und ein bisschen zu viel.

    Die Geschichte verläuft nicht überraschend, wobei man auch keine konkreten Vorahnungen hat. Aber historisch bedingt ist natürlich zu erwarten, dass nicht alle Figuren überleben werden, sondern die Hexenjagd ihre Opfer finden wird.

    Generell waren die Figuren ebenfalls nichts besonderes und konnten keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

    Ich kann nicht beurteilen, ob das Buch historisch korrekt ist.

    Da meine Erwartungen nicht erfüllt wurden und ich das Buch weder sonderlich spannend, noch berührend, noch überraschend fand, wird die Geschichte sicher bald bei mir in Vergessenheit geraten.

  • Das Hexendorf Cleftwater

    Das Dorf Cleftwater und die Personen sind zwar fiktiv, die Hexenverfolgung in East Anglia in den Jahren 1645 bis 1647 gab es jedoch tatsächlich. Die stumme, hinkende Hebamme Martha ist eine vom Dorf angesehene Persönlichkeit und wird vom Hexenjäger Makepeace als eine von mehreren Sucherinnen engagiert, bei der leiblichen Untersuchung der Hexen die Hexenmerkmale zu identifizieren.

    Der Schreibstil ist sehr sachlich gehalten, so dass ich anfänglich eine gewisse Distanz zu den Protagonisten hatte. Für mich wurde der Spannungsbogen aufgrund der Thematik aufrecht erhalten. Ich stellte mir beim Lesen die Frage, ob Martha den Auftrag ihres Herrn Kit erfolgreich ausführen kann und ob nicht Martha selbst in die Schusslinie des Hexenjägers gerät.

    Besonders gut hat mir der Anhang mit den historischen Informationen gefallen, die jedoch ausführlicher hätten sein können.

    Fazit:

    Es ist ein Buch, das die Hexenverfolgung authentisch wiedergibt

  • Problem Klappentext


    Auch so ein Buch, das mich eher enttäuscht hat. Wobei ich sagen muss, dass das Problem vielleicht gar nicht primär die Geschichte war, sondern beim Klappentext zu suchen ist.

    Dieser verrät nämlich eindeutig viel zu viel. Eigentlich ... alles. Viel mehr als im Klappentext steht, passiert in dem ganzen Buch nicht, es wird einfach nur ein bisschen mehr ausgeschmückt und aufgebauscht.

    Martha als Figur gefiel mir gut, vor allem, wie sie innerlich stumm aufbegehrt ist - ein Geniestreich, dass sie wirklich stumm ist und nichts sagen konnte! Wobei ihr die Kommunikation dann doch erstaunlich leicht viel, sogar zu fremden Menschen. Zu leicht? Auch hier hätte man ausbauen können, das Buch ist doch eher schmal und hätte ein paar Seiten mehr gut abgekonnt.


    Allerdings war Martha von Anfang an auch ein bisschen zu suspekt und es war eigentlich klar, dass sie als ältere, ledige Frau, die als Hebamme und Heilerin mit Kräutern arbeitet, ebenfalls angeklagt wird. Da hätte es den Atzmann gar nicht gebraucht - zumal dieser ebenfalls im Klappentext erwähnt wird, samt seiner Kräfte, die er vielleicht hat oder vielleicht auch nicht, den hätte man doch wirklich als Überraschung weglassen können und erst im Laufe der Geschichte enthüllen!

    Schade, aber da gab es dieses Jahr schon einige bessere Romane zu dem Thema, sei es "Marschlande" oder "Als wir an Wunder glaubten", die ich eher empfehlen würde als dieses Buch, obwohl ich es mögen wollte.