Madelaine Harder - Supposed to be love

  • Klappentext


    "Wie weit würdest du gehen, um die zu retten, die du liebst?

    Würdest du diesen einen – dir im Grunde fremden – Mann heiraten? Und dir damit jede Chance auf eine ehrliche, gegenseitige Liebe nehmen? Zu einer Spielfigur in einem Spiel werden, das du nicht beherrschst? Immer hin- und hergerissen zwischen zwei Männern, zwischen Pflicht und Gefühl, zwischen Leben und Überleben – wie würdest du dich entscheiden?

    Fragen über Fragen, auf die June Warden keine Antwort weiß, bis sie sich einfach blindlings in das Abenteuer stürzt, das ihr Leben zu sein scheint. Und selbst dann sind da tausende Schattierungen zwischen Leiden und Leidenschaft, schwarz und weiß, richtig und falsch, gut und böse …

    (Quelle: Klappentext)


    Meinung


    Zur Erzählweise: Ich-Perspektive aus Sicht von June. Der Stil in Vergangenheitsform errinnert an einen Rückblick auf die Geschichte. Das wird zwar hier und da erwähnt, ist allerdings nie wirklich relevant.


    Charaktere: Im Zentrum stehen June (25), Stefan (32) und Daniel. Erwähnung finden noch die Eltern von June und ihre beste Freundin Jordan, sie spielen alle aber keine große Rolle für den Kern der Geschichte. Sie alle werden nur oberflächlich betrachtet, erhalten große Laster, über welche allerdings auch nie genauer gesprochen wird.


    Meinung zur Handlung


    Das Buch ist gefüllt mit Drama-Hopping und unrealistischen Lebensweisen. Es wird am laufenden Band versucht zwanghaft Spannung aufzubauen. Dabei gehen die im Klappentext versprochenen "tausende Schattierungen zwischen Leiden und Leidenschaft, schwarz und weiß, richtig und falsch, gut und böse" gnadenlos unter. Bemerkt die Autorin nach 10 Kapiteln, dass wir noch immer nicht das Alter des überragend großen Stefans kennen, wird es von June in einem Nebensatz erfragt. Brauchen wir noch eine Erklärung für unverständliches Verhalten von Personen wird eine neue tragische Hintergrundgeschichte gesponnen. Es scheint nichts durchdacht zu sein, sondern mehr spontan losgeschrieben.



    Mein größter Kritikpunkt ist die psychische und physische Gewaltverherrlichung. June erlebt mehrere Situationen, in der beide Männer ihrer Wahl problematisch stark übergriffig werden. Statt sich damit auseinander zu setzen werden die Handlungen allerdings runtergespielt und akzeptiert. Teilweise wird sogar Verständnis dafür gezeigt. Das alleine würde mich vermutlich nicht stören, wenn man es erklären würde. Es in Verbindung mit ihrer gewalterfüllten Kindheit bringt und sich kritisch damit auseinander setzt. Aber es passiert einfach und June verzeiht immer und immer wieder, es ist sogar okay für sie.


    Immerhin: Das Buch ist schnell gelesen. Es ist nicht besonders lang, der Schreibstil ist einfach und lässt sich auch ohne große Aufmerksamkeit verfolgen. Es gibt kaum auffallende Wortwiederholungen und die Autorin setzt sich sehr gerne mit der neuenddeckten Sexualität der June auseinander. Ich wünschte, sie hätte sich genauso mit den Berufen der Protagonisten auseinandergesetzt, mal nachgeschlagen, was ein Staatsanwalt eigentlich macht und ob die Lebenschronologie der Figuren so passen kann, es fällt zwischen dem Rest aber kaum noch negativ auf.



    Fazit


    Das Buch ist was für Personen, die sich auch gerne schlechte Filme anschauen. Es ist durchaus unterhaltsam geschrieben, wirklich durchdacht oder gründlich ausformuliert aber nicht. Das Genre "Liebesromanze" geht ebenso unter wie das vom Verlag ausgeschriebene "Fantasy".

    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich persönlich finde das Buch Klasse!

    Der Schreibstil der Autorin hat einfach eine eigene, wundervolle und angenehme Art sich lesen zu lassen und lässt viel Freiraum für Phantasie was Umgebung, Gefühle, Aussehen der Figuren, Orte und auch die Zeit selbst gibt.

    Ich benutze gerne meine Phantasie beim lesen, stelle mir die Charaktere bildlich vor, teilweise haben sie in meinem Kopf auch ein anderes Aussehen als im Buch beschrieben, doch hier hab ich nahezu freie Auswahl darüber, wie ich mir alles vorstelle.

    Die Autorin ist erst vor kurzem in Erscheinung getreten und konnte sich den Traum vom eigenen Buch in den Händen erfüllen, was ich ihr wirklich gönne. Es sind Handlungs-, Logik-, vielleicht auch Schreibfehler oder sonstiges, worauf andere scheinbar großen Wert legen, enthalten. Aber hat nicht jeder große Autor, Künstler oder Musiker mal bei null angefangen?

    Mag sein, dass Supposed to be Love nicht jedem gefällt, muss es auch nicht, ist auch nicht das Ziel eines Buchs.


    Ich freue mich jedenfalls schon auf eine Fortsetzung und dieses Buch hat definitiv einen Ehrenplatz in meiner Sammlung.