Becky Kennedy - Good Inside: Das Gute sehen. Wie wir die Eltern werden, die wir sein wollen

  • Empathisch, ermutigend und erfrischend anders!


    Was ist meine weitherzigste Sicht auf das, was gerade passiert? Diese Frage steht im Buch „Good Insight - Das Gute sehen - Wie wir die Eltern werden, die wir sein wollen“ ganz zentral und sie repräsentiert den Ansatz der Autorin Dr. Becky Kennedy sehr treffend. Sie verschiebt den Fokus weg von defizitorientiertem Verhaltensfehlern auf Beziehungsaufbau und Unterstützung bei der Emotionsregulierung.


    Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt und beinhaltet zunächst die „10 Grundprinzipien guter Erziehung“ die ihren Ansatz allgemein erläutern und verständlicher machen. Danach behandelt sie in Teil 2 in 19 Kapiteln konkrete Verhaltensweisen und gibt klare und verständliche Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen. Die behandelten Verhaltensweisen sollten fast allen Eltern bekannt vorkommen und reichen von nicht hören, quengeln, Wutanfällen und Geschwisterstreit bis zu Themen wie Schüchternheit, Essgewohnheiten und Ängsten. Insgesamt werden die häufigsten Themen, mit denen Eltern immer wieder Probleme haben abgedeckt.


    Dr. Becky Kennedy ist klinische Psychologin mit viel Erfahrung in der Familienbegleitung und ihre Expertise wird während des Lesens immer wieder sichtbar. Sie schafft es jedoch, ihr Wissen in einen ermunternden, leicht verständlichen Schreibstil zu übersetzen – ganz ohne Vorwürfe und Vorschriften. Ihre Methode erfordert ein Umdenken, sie nennt es „neu vernetzen“ von Schaltkreisen, denn es erscheint zunächst ungewöhnlich Gefühle wie Trauer, Angst oder Wut nicht sofort „lösen“ zu wollen, gerade wenn man damit aufgewachsen ist, Emotionen schnell „in den Griff“ zu kriegen. Ihr Ansatz basiert auf dem Unterstützen der Emotionsregulierung der Kinder und dem grundlegenden Gedanken, ein guter Mensch zu sein, auch oder gerade wenn man einen schwierigen Moment hat. Die Vorteile gegenüber Methoden, die auf reine Verhaltensänderung abzielen, erläutert sie deutlich. Ihr Ansatz fühlt sich insgesamt positiv und bestärkend an, ohne dabei auf klare Grenzen zu verzichten.


    Mein einziger Kritikpunkt bezieht sich nicht auf den Inhalt, sondern auf die Übersetzung. Teilweise konnte ich beim Lesen den amerikanischen Unterton direkt raushören. Einzelne Sätze wirken auf mich sehr wortwörtlich übersetzt und vielleicht auch deswegen etwas ungewöhnlich.


    Insgesamt erhält „Good Insight“ von mir jedoch eine klare Leseempfehlung – das Buch ist empathisch, ermutigend und erfrischend anders!


    978-3-466-31212-2

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Dr. Becky Kennedy - Good Insight - Das Gute sehen. Wie wir die Eltern werden, die wir sein wollen“ zu „Dr. Becky Kennedy - Good Inside: Das Gute sehen. Wie wir die Eltern werden, die wir sein wollen“ geändert.
  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Dr. Becky Kennedy - Good Inside: Das Gute sehen. Wie wir die Eltern werden, die wir sein wollen“ zu „Becky Kennedy - Good Inside: Das Gute sehen. Wie wir die Eltern werden, die wir sein wollen“ geändert.
  • Erziehen ohne Selbstvorwürfe

    Die Autorin verfügt über ein breitgefächertes und fundiertes Wissen in den Bereichen Pädagogik und Psychologie. Dieses Wissen fließt in diesen Erziehungsratgeber ein, und zwar in gut verständlicher und nachvollziehbarer Form.

    Der Schreibstil ist einfach zu lesen und der Inhalt gut nachvollziehbar.

    Meine Kinder sind schon erwachsen, aber ich erinnere mich an so manche Selbstzweifel, die nach Konflikten mit den Kindern zurückblieben und Überlegungen, wie ich es hätte besser machen können. Jetzt haben wir Enkelkinder, und auch hier kommt es zu Erziehungsfragen, wobei als zusätzliche Erschwernis noch Meinungsverschiedenheiten mit den Eltern auftreten. Also war mir das Buch sehr willkommen und wird auch weiter gereicht.

    Dr Kennedy beschreibt in den einzelnen Kapiteln zunächst problematische Alltagssituationen, die immer wieder auftreten und als normal bezeichnet werden können. Sie weist dabei auf, dass diese nicht problematisch sein müssen, wenn man richtig reagiert. Sie analysiert die jeweilige Situation und beschreibt, wieso sie sich entwickelt. Dabei stellt sie fest, dass die meisten schwierigen Momente, die uns so sehr fordern, normal sind, weil sie zur Stärkung des Selbstbewusstseins des Kindes beitragen.

    Sie gibt viele Tipps, wie man effektiv mit dem jeweiligen Problem umgehen sollte, wobei immer wieder betont wird, dass das Kind im Grunde gut ist und man jede Form von Rücksicht und Respekt walten lassen sollte. Aber geht das wirklich immer?

    Besonders gut haben mir die Kapitel zu Aggressionen und Lügen gefallen. Da habe ich einiges 'mitnehmen' können und werde versuchen, es zu trainieren. Wohingegen Geschwisterrivalität mir hier zu trivial behandelt scheint, so einfach kann ich mir die Lösung solcher Konflikte nicht vorstellen.

    Alles in allem finde ich das Buch interessant und lesenswert und möchte eine Empfehlung aussprechen für alle Erziehenden. Dabei sollte man jedoch immer im Auge behalten, dass nicht alle Kinder gleich reagieren.

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