Ali Kassemyar - Selbst in dunkelster Nacht

  • Kurzmeinung

    Deadwood
    So viel Herzschmerz so viel Liebe so viel Warmherzige Momente und so viel Ungewissheit
  • Viel zu früh hat Liora einen einschneidenden Verlust durchlebt, der ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. Aber statt sich der Trauer hinzugeben, versucht sie, positiv zu bleiben und das Gute in ihrem Leben zu sehen. Und dazu gehört ihre Arbeit an einem der buntesten Orte, die man sich vorstellen kann: einem Blumenladen. Doch so fröhlich dieser auch ist, umso stiller und abweisender ist Lioras neuer Arbeitskollege und Nachbar. Kieran hat es nicht so mit Worten und arbeitet lieber still für sich. Das macht ihre Zusammenarbeit zu Beginn nicht gerade einfach, dennoch entwickelt sich bald eine zarte Freundschaft zwischen den beiden grundverschiedenen Menschen. Aber schon bald wirft Kierans Vergangenheit ihre Schatten auf sein neues Leben und Liora muss sich entscheiden, ob sie bereit dazu ist, mit ihm seine finstersten Nächte zu durchstehen, immer in der Gefahr, von diesen verschluckt zu werden …


    Quelle: reverie-verlag.de




    Auf „Selbst in dunkelster Nacht“ war ich sehr gespannt, da es sich um einen Debütroman eines jungen Autors handelt. Jetzt, da ich die Geschichte gelesen habe, kann ich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen. Mir hat die Geschichte gefallen.


    Je mehr Seiten ich las, desto mehr mochte ich Liora und Kieran wie auch die Nebencharaktere. Sie wurden lebendig gezeichnet. Lioras und Kierans Entscheidungen, Handlungen und Gedanken fand ich gut eingefangen und nachvollziehbar. Um nicht zu viel zu verraten, möchte ich an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen. Bei Kieran fand ich zwar das Rauchen unangenehm, ansonsten verbrachte ich gerne meine Zeit mit ihnen.


    Was den Titel hier und auch von Band 2 angeht, sind diese wirklich gut gewählt. Denn Liora und Kieran sind verschieden, auch wenn sie in ihrer Liebe zur Floristik einen gemeinsamen Nenner haben. Auch die Covergestaltung finde ich hierbei sehr passend.


    Von den Nebencharakteren mochte ich vor allem Luke und Avery. Ihre offene Art brachte mich mehr als einmal zum Schmunzeln. Rose hingegen empfand ich im Gegensatz zu Jo und Tessa als zu blass.


    Die Geschichte behandelt ernste Themen, weshalb sich am Ende auch eine entsprechende Warnung befindet. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Themen, die geschickt miteinander verknüpft wurden. Sie halten das Gleichgewicht und stechen sich gegenseitig nicht aus. Mir gefiel, wie sich zwischen Liora und Kieran langsam eine Freundschaft entwickelte, wie sie vertrauen fassten und sich gegenseitig halt gaben. Die Liebesgeschichte entwickelte sich in ihrem eigenen Tempo, was ich sehr schön fand.


    Ich muss zugeben, dass manche Entwicklungen für mich vorhersehbar waren, insbesondere auch, was das Ende betrifft. Das hat mein Leseerlebnis jedoch nicht zu sehr geschmälert. Dafür überwog umso mehr, dass ich hier eine schöne und einfühlsame Liebesgeschichte las, deren Charaktere sympathisch und liebevoll gestaltet wurden. Was mir jedoch gefehlt hat, war das gewisse Extra, dass eine Geschichte zu etwas Besonderem macht.


    Ich schwanke hier zwischen 4 und 4,5 Sternen, tendiere aber zu :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: , die abzurunden sind.

  • Klappentext

    Viel zu früh hat Liora einen einschneidenden Verlust durchlebt, der ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. Aber statt sich der Trauer hinzugeben, versucht sie, positiv zu bleiben und das Gute in ihrem Leben zu sehen. Und dazu gehört ihre Arbeit an einem der buntesten Orte, die man sich vorstellen kann: einem Blumenladen. Doch so fröhlich dieser auch ist, umso stiller und abweisender ist Lioras neuer Arbeitskollege und Nachbar. Kieran hat es nicht so mit Worten und arbeitet lieber still für sich. Das macht ihre Zusammenarbeit zu Beginn nicht gerade einfach, dennoch entwickelt sich bald eine zarte Freundschaft zwischen den beiden grundverschiedenen Menschen. Aber schon bald wirft Kierans Vergangenheit ihre Schatten auf sein neues Leben und Liora muss sich entscheiden, ob sie bereit dazu ist, mit ihm seine finstersten Nächte zu durchstehen, immer in der Gefahr, von diesen verschluckt zu werden.


    Über den Autor

    Ali Kassemyar, geboren 2001 in Dortmund, studiert Rechtswissenschaften und widmet sich neben dem Studium am liebsten dem Schreiben. Er liebt gute Musik, Bücher und Abende, an denen er Sport treiben kann, um den Kopf für neue Geschichten freizukriegen.


    Mein persönliches Fazit

    Optisch ist das Buch ein Highlight, dass muss ich zugeben. Dieses schöne dunkle Blau gefällt mir unheimlich gut. Und wenn schon ein Farbschnitt, dann doch bitte auch einer der zum Gesamtbild des Buches passt. Der Punkt ist also wirklich gelungen. Und trotzdem bin ich froh das Buch nur geliehen und nicht gekauft zu haben. Aus dem einfachen Grund, weil es sich für mich als überwiegend langweilig entpuppt hat. Viel Drama um (fast) nichts. Und für meinen Geschmack ein paar zu viele Klischees. Dabei hätte es sich bei beiden Figuren sehr angeboten, mal andere Ideen zu verfolgen. Liora wurde in ihrer Schulzeit gemobbt, weil sie – fast schon vorhersehbar – übergewichtig war. Das die betroffenen Personen damit häufig ein Leben lang zu kämpfen haben ist durchaus realistisch erzählt. Liora wird aber in meinen Augen als so perfekt und gutherzig dargestellt, dass sie dadurch schon wieder langweilig wirkt. Immer verständnisvoll, immer die passenden Worte zur Hand, immer die Emotionen im Griff.

    Kieran ist auch eher schwammig gezeichnet. Ich weiß nicht einmal so wirklich, was er darstellen soll. Der gepeinigte Badguy mit dem goldenen Herzen? Es wird ewig lange um Kierans Geheimnis herumgeschlichen. Natürlich kann man sich recht bald denken, worum es geht. Aber bis zu diesem Punkt ist es einfach viel Drama. Kierans Geheimnis ist wirklich eine starke Belastung, daran gibt es für mich keinen Zweifel. Aber sein Umgang damit... Bei jeder Gelegenheit abzuhauen ist letztlich auch nicht sonderlich erwachsen oder zielorientiert. Kurzum: sehr viel Drama, für mich zu viel.


    Es ist aber nicht alles doof. Mir hat zB sehr gefallen wie der Umgang mit dem Verlust von nahestehenden Person thematisiert wurde. Das war sehr behutsam dargestellt. Auch die Umgebung des Blumenladens fand ich schön.


    Für mich hat sich die Geschichte ewig hingezogen und trat auf der Stelle. Trotz des Cliffhangers, möchte ich einen zweiten Teil ehrlicherweise nicht lesen. Ich hätte mir mal Abwechslung zu den vorherrschenden Klischees gewünscht. So bleibt es leider weit hinter den Möglichkeiten zurück und ist für mich bestenfalls Durchschnitt.

    Und was ich nicht so ganz verstehe: wenn es schon eine Triggerwarnung gibt, warum wird sie ans Ende des Buches gestellt?