Hanna Faber - Always love you

  • Whitney Houston ist als begnadete Sängerin und Schauspielerin bestimmt den meisten Menschen bekannt. Wie sich ihr phänomenaler Aufstieg aber vollzogen hat und wie es den Menschen Whitney hinter der Fasade des Stars ging werden aber bestimmt nur wenige wissen. Abhilfe will das hier vorliegende Buch von Hanna Faber schaffen, indem es den Fokus auf die ersten Jahrzehnte von Whitneys Leben legt und der Beziehung zwischen Whitney und Robyn Crawford, ihrer lebenslänglichen Begleiterin, große Aufmerksamkeitt schenkt. Auf über 400 geschriebenen Seiten wird dabei sichtbar, wie Robyn immer für Whitney da war, alle Enttäuschungen und Zurückweisungen ertrug und ihr Leben Whitney widmete, so dass Robyn für mich zur mindestens gleichwertigen und mich am meisten berührenden Person des Buches wird und damit den Platz erhält, den sie verdient.
    Hanna Faber wirft in diesem berührend geschriebenen Buch auch einen Blick auf die haßerfüllte Homophobie der baptistischen Kirche, die Whitney moralisch zwang, ihre Liebesbeziehung zu Robyn zur bloßen Freundschaft zu degradieren, den Alltagsrassismus gegen PoC in den USA, der Whitney und andere zwang, ihre Haare zu verändern um Erfolg zu haben, und den Chauvinismus und die Gewalttätigkeit im Musik - Business, wo Bobby Brown oder die Plattenbosse von Ariola nur wenige Beispiele sind, die sich z.B. durch Jermaine Jackson oder Eddie Murphy fortsetzen ließen. So ist dieses Buch auch eine radikale Gesellschafts- und Religionskritik und eine Aufforderung, dass sich grundsätzlich was ändern muss.

  • Klappentext

    Bei einem Auftritt in der Kirche schlägt eine zierliche junge Frau den kompletten Saal in ihren Bann. Der Name des Mädchens: Whitney Houston. Aus dem nervösen Teenager wird innerhalb der folgenden Jahre eine der erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten. Immer an ihrer Seite ist ihre beste Freundin Robyn. Doch dann lernt Whitney Bobby kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Während ihre Karriere einen neuen Höhepunkt erreicht, muss sie sich entscheiden, was sie bereit ist, für den Ruhm zu opfern.


    Über die Autorin

    Hanna Faber, geboren 1989 in Wasserburg, ist Redakteurin bei der Süddeutschen Zeitung. Wenn sie nicht für die Zeitung schreibt, macht sie gerne lange Radtouren, spaziert auf allmöglichen Fernwanderwegen – und hört natürlich Musik, am liebsten auf Live-Konzerten. Always Love You ist ihr erster Roman.


    Mein persönliches Fazit

    Ich liebe Romanbiografien und diese hat mich schon sehr gereizt. Whitney Houston, die Frau mit der Jahrhundertstimme und Interpretin des wohl am meisten missverstandenen Hochzeitssongs der Welt. Mit ihren Liedern verbinden viele Menschen weltweit besondere Momente und Gefühle. Noch heute werden sie regelmäßig im Radio gespielt.


    Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Hanna Faber zeichnet in ihrem Buch das Bild einer jungen, schüchternen und unfassbar talentierten Frau, die ihr liebstes Hobby, das Singen, zu ihrem Hauptberuf machen möchte. Auf der anderen Seite ist diese junge Frau auch sehr zerbrechlich, unsicher und irgendwie immer auf der Suche nach bedingungsloser Liebe um ihrer selbst Willen. Diese Schwankungen bekommt der Leser immer dann ganz besonders zu spüren, wenn Whitney und Robyn sich mal wieder in die Haare bekommen und Whitney sich in Kleinigkeiten regelrecht hineinsteigern kann. Und es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Robyn nicht nur ihre beste Freundin ist, sondern auch ihr einziger konstanter Halt in ihrem Leben und ihrer turbulenten Umgebung. Das Band zwischen beiden muss unglaublich stark gewesen sein. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich an Robyns stelle wohl nicht alles so kommentarlos geschluckt hätte...


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, das versucht ein differenziertes Bild der Künstlerin darzustellen und auch nicht so positive Aspekte der Person zeigt. Natürlich war Whitney Houston eine unfassbar grandiose Sängerin, mit soviel Talent beschenkt, wie es nicht häufig geschieht. Es zeigt ihre Erschöpfung, ihr Pflichtgefühl gegenüber ihrer Familie und wie sehr doch auch als erwachsene Frau noch das verunsicherte Mädchen in ihr steckt, dass sich nach Geborgenheit und einer Familie sehnt.

    Aber sie war auch labil und unstet, ihr Kokainkonsum begann bereits in jungen Jahren.


    Und trotz des leichten und unterhaltsamen Stils wird die Geschichte nicht flach oder geschmacklos. Nur beim Thema Rassismus hat die Autorin sich etwas sehr zurückgehalten. Ich denke, Whitney Houston dürfte mit dieser Problematik während ihrer Karriere weitaus mehr konfrontiert worden sein.

  • Von Nippy zur Popikone - Whitney Houston's Aufstieg

    Hanna Faber hat mit "Always Love you" ihren ersten Roman über die unvergessene Queen of Pop and Soul, Whitney Houston, geschrieben. Gut recherchiert verrät sie uns viel Privates, schöne Momente und gleichzeitig aber auch die Schattenseiten der Erfolges.

    Alles beginnt im Jahr 1974, als Whitney mit 11 Jahren zusammen mit ihrem Bruder Gary im Gospelchor sang. Ihre Mutter Cissy Houston, Chorleiterin war gleichzeitig auch Profisängerin u.a. mit Aretha Franklin. Zu erwähnen sei, daß Dionne Warwick ihre Couine war. Kein Wunder also, dass der Gesang ihr im Blut lag. Zu einer ihrer wichtigsten Bezugspersonen gehörte ihre Jugendfreundin Robin Crawford, die für Whitney's kometenhaften Aufstieg eine wichtige Rolle spielte. Schön werden die einzelnen Episoden mit Jahreszahlen betitelt, die einem helfen die Geschichte chronologisch richtig zu verstehen. Wer mag, kann sich die jeweiligen Lieder passend zur Buchstelle anhören! Ein klanglicher Hochgenuss. Meine Leseempfehlung *****

  • Über den Inhalt von "Always love you" brauche ich hier nichts schreiben, das Leben von Whitney Houston kann überall nachgelesen werden.


    Die Leseprobe hatte mich überzeugt, so dass ich mich auf dieses Buch gefreut habe.


    Allerdings habe ich es mir ein bisschen anders vorgestellt.


    Es ist sicherlich schwierig ein Buch über jemanden zu schreiben, den man nie getroffen hat und dementsprechend auch nicht kennt und daher bei den Recherchen auf anderen Quellen zurück greifen muss.


    Aber ich hatte im kompletten Buch das Gefühl, dass nur einzelne Höhepunkte rausgegriffen wurden und diese beschrieben wurden.


    Es gibt zwei Erzählstränge, einer aus dem Jahr 1994 und der andere, der Whitney Geschichte von Anfang an erzählt. Allerdings springt die Autorin in beiden Erzählsträngen trotzdem noch mal wieder in die Vergangenheit.


    Zum Schluss hatte ich das Gefühl, dass das Buch einfach schnell zu Ende geschrieben werden musste. Die ganze Geschichte um ihren Film Bodyguard und die Beziehung zu Kevin Costner werden mir zu schnell abgehandelt.


    Auch über die Beziehung zu Bobby Brown hätte ich mir mehr Details gewünscht, auch wenn diese vielleicht nicht wirklich rosig gewesen wären.


    Total begeistert bin ich von dem Cover, das gefällt mir richtig gut. Aber auch das kann meine Meinung vom Inhalt nicht richtig heben, daher vergebe ich 3 Sterne.

  • *** Okay, aber leider nicht das erhoffte Highlight ***


    Whitney Houston wird für mich immer eine der grandiosesten, berührendsten Stimmen ever bleiben. Ich liebe viele ihrer Songs, habe mir den Film "Bodyguard" schon so oft angeschaut, dass ich es gar nicht mehr zählen kann und ach, wie sehr hatte ich mich auf diese Romanbiografie gefreut!


    Der Debütroman von Hanna Faber konzentriert sich bewusst auf den karrieretechnischen Aufstieg der legendären, unvergessenen Diva – inklusive jeglicher Drogenexzesse. Natürlich war mir bewusst gewesen, dass Whitney diesbezüglich Probleme gehabt hatte; allerdings hatte ich den Ursprung ihrer Drogensucht stets in Verbindung mit ihrer katastrophalen Beziehung zu Bobby Brown gesehen. Ich muss zugeben, dass ich diesen Gedanken nie hinterfragt habe – vielleicht wollte ich mir auch nicht eingestehen, dass dieses stimmliche Ausnahmetalent, das ich so sehr bewunderte, nicht etwa von einem toxischen, rücksichtlosen Mann, dem sie in blinder Liebe gefolgt ist, quasi nebenbei zum Drogenkonsum verleitet worden ist, sondern dass Whitney bereits lange vor (und nicht aufgrund) ihrer Bekanntschaft mit Bobby fleißig Drogen konsumierte. Nicht er, sondern sie allein war verantwortlich für diese Entscheidung. Es macht mich bis zu einem gewissen Grad echt wütend, wie man sein eigenes Leben dermaßen wegwerfen kann – vor allem wenn einem sämtliche Voraussetzungen für Glück und Erfolg in die Wiege gelegt worden sind (unverwechselbare Stimme, wunderschönes Aussehen, versierte Mutter mit Top-Kontakten in der Branche, loyale Freundin, etc.).


    Das vorliegende, in ein traumhaftes Cover gehüllte Werk mag zwar mit den für Unterhaltungszwecke nötigen fiktionalen Elementen angereichert worden sein (so könnten wir beispielsweise nie den exakten Wortlaut privat geführter Gespräche erfahren), stützt sich in vielerlei Hinsicht jedoch auf Originalstimmen aus Whitneys direktem Umfeld, was dem Roman viel Authentizität verleiht. Der Handlungsaufbau besteht aus zahlreichen Rückblicken und Zeitsprüngen, die mich stellenweise etwas im Lesefluss ausgebremst haben. Ich glaube, ich hätte hier einen chronologischen Verlauf bevorzugt, aber das ist reine Geschmackssache.


    In einigen Situationen konnte ich über Whitneys teils naives, teils gedankenloses Verhalten nur den Kopf schütteln. Ich mag sie nach wie vor, aber eine große Sympathieträgerin ist sie in dieser Lektüre leider nicht für mich geworden. Ihre charakterliche Ausarbeitung empfand ich – trotz ihrer handlungstechnischen Dauerpräsenz als Hauptfigur – als zu blass. Weitaus interessanter erschien mir die Frau an ihrer Seite: Die mitunter wichtigste Konstante in Whitneys Leben war Robyn Crawford, von der ich bis dato noch nie gehört hatte und die, wie sich nun herausgestellt hat, weitaus mehr als 'nur' eine Freundin von Whitney gewesen war.


    Insgesamt konzentrierte sich die ansonsten solide verfasste und mit Sicherheit gut recherchierte Story für meinen Geschmack etwas zu intensiv auf die Schattenseiten von Whitneys Leben. In puncto Emotionalität und Lebendigkeit konnte mich Band 10 der Ullstein'schein Ikonen-ihrer-Zeit-Reihe vergleichsweise nicht ganz so fesseln wie beispielsweise "Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne" (Juliana Weinberg), "Fräulein Mozart und der Klang der Liebe" (Beate Maly) oder "Diana" (Julie Heiland), die mich allesamt enorm bewegt hatten.


    Fazit:

    Ein leichter Einstieg in die Whitney-Thematik. Es war kein schlechter Read, aber leider ist es nicht das erhoffte Highlight geworden.

  • "And I will always love you..."

    Wenn ich die Coverversion des Liedes von Dolly Parton aus dem Jahre 1974 höre, läuft mir eine Gänsehaut über den Rücken. Es ist weniger die schauspielerische Leistung von Whitney Houston in ihrem Leinwand-Debüt "Bodyguard" die in Erinerung bleibt, als ihre 3 Oktaven umfassende Stimme, mit der sie alle Zuhörer*innen in ihren Bann gezogen hat. Was für ein emotionales Auf und Ab! Wie ein Leitmotiv durchzieht dieser bekenntnishafte Song die Romanbiografie "Always love you" von Hanna Faber, welche den 10. Band aus der Reihe "Ikonen ihrer Zeit" bildet.

    Das Cover ist harmonisch auf die Romanbiografie abgestimmt. Im Mittelpunkt steht eine attraktive schwarze Frau mit kinnlangen lockigen Haaren, in einer eleganten Robe, eine weiße Pelz-Stola um die Schultern drapiert, getaucht in das funkelnde Licht der Scheinwerfer. Auf den ersten Blick wirkt sie glücklich, aber ist ihr Lächen echt? Die Ähnlichkeit mit Whitney Houston ist frappierend. Der Titel rekurriert auf einen Hit der unvergessenen Pop-Soul-Diva mit der 3-Oktaven-umfassenden Stimme, der für immer in unser kollektives Gedächtnis gebrannt ist.

    Hanna Faber schenkt uns eine intensive Begegnung mit Whitney Houston. Ihre berührende Romanbiografie spielt auf mehreren zeitlichen Ebenen. Einerseits erleben wir die Sängerin auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. anlässlich der bevorstehenden Grammy-Verleihung 1994, auf der sie mit mehreren Preisen ausgezeichnet wird. Andererseits zeichnet sie durch zahlreiche Rückblenden aus den Jahren 1974 - 1994 wichtige Momente im Leben von Whitney Houston nach.

    Was für eine unverwechselbare Stimme, was für ein trauriges Leben! Hanna Faber erzählt von dem märchenhaften Aufstieg der Whitney Houston, von einem kleinen Mädchen in einem Gospel-Chor über eine aufstrebende Background-Sängerin und einem erfolgreichen Model bis hin zu der gefeierten Sängerin und Schauspielerin, die zum absoluten Superstar in der ganzen Welt avancierte. Breiten Raum nimmt ihre intensive Freundschaft (und lesbische Beziehung) zu Robyn Crawford ein, die Whitney Houston bis 2000 als persönliche Assistenin unterstützte. Auch die allgegenwärtige Diskriminierung von schwarzen Künstler*innen in den USA ist klar herausgearbeitet worden, genauso wie die hartnäckige Verleugnung ihrer Bisexualität und die erzwungene Anpassung einer "Person of colour" an europäische Schönheitsideale.

    Nicht thematisiert wird ihr unaufhaltsame Abstieg, verursacht durch den jahrzehntelangen Missbrauch von Alkohol, Drogen und Medikamenten. Gleiches gilt ihre toxische Beziehung zu dem R&B-Sänger Bobby Brown, dem Vater ihrer einzigen Tochter Bobbi Kristina Brown (1993-2015). Gänzlich ausgespart wird der viel zu frühe Tod der Ausnahmekünstlerin in der Badewanne ihres Hotelzimmers in Beverly Hills, offiziell deklariert als Tod durch Ertrinken infolge einer Herzerkrankung mit Arterienverkalkung und von Kokainkonsum, am Vorabend der Grammy-Verleihung.

    Ehrlich gestanden, hat mich die Romanbiografie "Always love you" von Hanna Faber an das konventionelles Biopic Whitney Houston: I Wanna Dance With Somebody“ erinnert, das gleichfalls mit der Verleihung der American Music Awards 1994 einsetzt, um anschließend alle wichtigen Stationen ihres Lebens in Rückblenden nachzuzeichnen. Die (Lebens-) Geschichte von Whtiney Houston hat kein Happy-End, sie ist nicht gut ausgegangen. Dennoch hat sie mich tief in meinem Inneren berührt. Danke dafür!

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    Als ich Whitney Houston "kennenlernte", was sie gerade auf dem Höhepunkt ihrer Karriere (ohne natürlich zu wissen, dass das bereits der Gipfel war). Es war die Zeit von Bodyguard, den ich als Teenager im Kino sah, und dem legendären "I will always love you" das im Musikfernsehen rauf und runter gespielt wurde und heute immer noch zu jedem Rückblick auf die besten Songs der 90er gehört oder zu den erfolgreichsten Soundtracks aller Zeiten.


    Mit diesem Buch konnte man nun ein bisschen mehr in das private Leben von Whitney eintauchen. Auch wenn es nur eine Romanbiografie ist, in der sich die Autorin bemüht, sich aufgrund ihrer Recherchen vorzustellen, wie gewisse Ereignisse und Begegnungen abgelaufen sein könnten. Und das ist ihr in meinen Augen auch ganz gut gelungen.


    Beim Lesen habe ich natürlich auch wieder viele Dinge und Leute drumherum gegoogelt. Von ihrer besten Freundin Robyn hatte ich vorher noch nie gehört, die war aber offensichtlich eine sehr wichtige Person in ihrem Leben. Als ich dann auch nochmal gelesen habe, dass sie erst 48 war, bin ich kurz erschrocken. Ich hatte gedacht, sie wäre älter gewesen. Mittlerweile bin ich ja auch schon viel näher an diesem Alter dran. Das ist wirklich nicht viel Leben, ich hätte ihr viel mehr gegönnt.