In "Mein Leben als Tatortreiniger" erzählt Dirk Plähn aus seinem Berufsalltag, unterstützt von der Ghostwriterin Kathrin Hanke. Er schildert, wie er zu diesem Beruf kam, und nimmt den Leser in 18 wahren Geschichten mit an seinen Arbeitsplatz. Ob Entrümpelung eines Messiehaushalts oder fachgerechte Reinigung und Desinfektion von Wohnungen, in denen ein Leichnam oft über Wochen unentdeckt lag, inklusive Ausbau und Entsorgung kontaminierten Materials - schnell wird klar, dass Tatortreiniger ein psychisch und physisch äußerst herausfordernder Beruf ist. Manches war mir vor der Lektüre dieses Buches so nicht bewusst, insbesondere, wie weitreichend die Folgen eines längere Zeit unentdeckt gebliebenen Todesfalls sogar für die Bausubstanz der Wohnung sind.
Leider ähneln sich die einzelnen Geschichten doch sehr, und Plähn wiederholt sich häufig. Seine Schilderungen bleiben sehr an der Oberfläche, und ich hätte gerne noch tiefergehende, fundierte Details aus seiner Arbeit erfahren, und dafür auf einige abschweifende Passagen verzichtet. Wirklich gestört hat mich der äußerst einfache Schreibstil und die flapsige Ausdrucksweise, die ich als sehr unangebracht empfand. Hier hätte ich doch etwas mehr Niveau erwartet, insbesondere, da eine Ghostwriterin am Buch beteiligt war.
Insgesamt bleibt das Buch leider deutlich hinter meinen Erwartungen zurück, sowohl was den Informationsgehalt als auch Sprache und Stil anbelangt.