Kei Ishiyama - Grimms Manga Bd. 1

  • Kurzmeinung

    Darcys_Lesestuebchen
    Interessante Neuinterpreationen, deren Potenzial nicht gänzlich genutzt wurden. Daraus hätte man mehr machen können.
  • Was, wenn der Wolf das Rotkäppchen gar nicht fressen möchte, sondern sich unsterblich in sie verliebt?


    Was, wenn Hänsel ein eitler Knabe ist und die olle Hexe gar keine Kinder essen will?


    Was, wenn Rapunzel kein Mädchen, sondern ein Junge ist?


    Dann hat ein Mangaka die Märchen der Gebrüder Grimm neu interpretiert und das ganze in einen Manga voller Kurzgeschichten gepackt, die sich allesamt wirklich sehen lassen können.



    Der Manga begeistert nicht nur durch eine Neuinterpretation klassischer Märchen, sondern auch durch seine wunderbaren Zeichnungen, an denen man sich nicht satt sehen kann. Neben den klassischen Märchenfiguren, die standardgemäß zu ihren Märchen gehören, hat der Mangaka überall versteckte BonBons eingebaut. So unterhält sich der kleine Wolf zum Beispiel mit den sieben Geißlein und versteht sich mit ihnen außerordentlich gut, der gestiefelte Kater fungiert als Berater des neuen Königs und die Bremer Stadtmusikanten laufen als betagte Rentner durch ein Dorf. Wer den Manga aufmerksam liest und eine Weile bei den Zeichnungen verweilt wird noch mehr Parallelen zu anderen Märchen finden.



    Die Geschichte von Rotkäppchen und dem Wolf hat mich besonders begeistert. Die Adaption ist so niedlich, dass man schon fast einen Zuckerschock bekommen könnte. So soll der kleine Wolf eine Jungfrau fressen, wenn er denn ein echter Wolf werden will. Doch als er sich dem Dorf nähert und die Menschen dort beobachten möchte, trifft er auf Rotkäppchen, für die er sofort Feuer und Flamme ist. Doch wie soll er sich ihr nähern, hat er doch einen Schwanz, scharfe Krallen und Ohren?


    Auch die Geschichte von Hänsel und Gretel gefiel mir sehr gut. Die beiden leben in einer armen Familie und die Stiefmutter überredet den Vater die beiden im Wald auszusetzen, da Hänsel sowieso nur damit beschäftigt ist, sein Spiegelbild zu betrachten. Als die beiden Geschwister zum Hexenhäuschen kommen, treffen sie auf eine Frau, die Hänsels schönes Gesicht sehr zu schätzen weiß. Sie nimmt sie mit in ihr Schloss, wo Hänsel in Saus und Braus lebt, während Gretel schwer schuften muss - immer mit dem Hintergedanken, dass die Frau Hänsel bestimmt bald essen will. Doch tut sie das wirklich?



    Empfehlen möchte ich den Manga all denen, die die Geschichten von Grimm und Mangas lieben. Die Mischung ist genial und die Umsetzung der Geschichten so wunderbar. Von mir gibt es für dieses schöne Werk 5 von 5 Sternen.




    • Taschenbuch: 168 Seiten
    • Verlag: TOKYOPOP (1. Dezember 2006)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3865803954
    • ISBN-13: 978-3865803955
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre
    • Größe und/oder Gewicht: 12,6 x 1,5 x 18,7 cm
  • Grimms Märchen mal anders ! In Rotkäppchen wird das Schicksal des Wolfes neu bestimmt, bei Rapunzel ist nichts so, wie es scheint, Hänsel und Gretel zeigen ihre andere Seite, die zwei Brüder müssen sich mit Intrigen rumschlagen und in Die 12 Jäger liegen zwischen dem König und der Prinzessin einige Hindernisse. So oder so, diese Märchen sind nicht so wie gewohnt.


    Vowort:

    "Grimms Manga 01" von Kei Ishiyama ist der erste Band der der gleichnamigen Manga-Reihe. Es umfasst ca. 165 Seiten und ist als Taschenbuch, sowie e-book erhältlich. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.


    Meine Meinung:

    Ich liebe Märchen seit meiner Kindheit und bin immer auf Adaptionen davon neugierig. Als ich beim Stöbern in meiner Leihbücherei diesen Manga entdeckte, war ich sehr neugierig darauf, auch, wenn die Bewertungen hierzu teils eher durchschnittlich waren. Insgesamt fand ich die Interpretationen zwar ganz interessant, aber da ist noch viel Luft nach oben, vor allem, was die Länge der Geschichten betrifft.


    Vielleicht habe ich ein wenig zu viel erwartet, aber teils fand ich die Geschichten doch recht enttäuschend, da viel Potenzial verschenkt wurde und auch die Länge nicht passend gewählt wurde. Vor allem bei Rotkäppchen war ich doch ein wenig verwundert, wie plötzlich es endete, während ich die letzten beiden Geschichten als zu lang empfand. Leider wurde kein schönes Mittelmaß gefunden, was manchmal doch gut geholfen hätte. Das habe ich auch bei Hänsel und Gretel gespürt, deren Interpretation zu lang war und mich auch inhaltlich nicht überzeugte. Einzig Rapunzel gefiel mir richtig gut und ich fand den Gender-Swap sehr interessant.


    Der Zeichenstil sagte mir nicht gänzlich zu. Zwar wurde die Mimik der Figuren sehr gut gezeichnet und war teils niedlich, aber mir war der Stil oft zu chaotisch und ich hatte ein wenig Schwierigkeiten zu erkennen, wo es genau weiterging. Vieles überlappte sich und wirkte etwas komisch.


    Fazit:

    Eine interesannte Neuinterpreationen bekannter Märchen von den Gebrüder Grimm, deren Potenzial leider nicht gänzlich genutzt wurde. Manche Geschichten waren viel zu kurz, während andere zu lang wirkten. Mir fehlte etwas das Gleichgewicht und oft wirkte der Stil recht chaotisch, was ich schade fand, da die Mimik der Figuren super gezeichnet wurde. Auch konnte mich nicht jede Geschichte überzeugen, aber die von Rapunzel fand ich super, da ich auch den Swap interessant fand. Ich bin gespannt, ob Band zwei mich mehr begeistern kann. Von bir gibt es:


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