Donna Barba Higuera - Die letzte Erzählerin / The Last Cuentista / The Last Storyteller

  • Die Feuerschlange hat die Erde als Mutter und die Sonne als Vater. Als sie dem Vater zu nahe kommt verbrennt ihr Augenlicht und sie stürzt blind auf der Suche nach Mutter Erde auf diese und sorgt für Zerstörung. Diese Geschichte erzählt die Großmutter ihrer Enkelin Petra, als im Jahre 2061 ein Komet dabei ist auf die Erde zu stürzen und alles zu zerstören. Petra, ihr Bruder Javier und ihre Eltern können eines der drei Raumschiffe betreten, dass sie auf einen anderen Planeten bringen kann. Doch dort ist alles anders als gedacht und Petra braucht ihre Gabe des Geschichtenerzählens dringender denn je.
    Die Geschichte von Donna Barba Higuera wird sehr spannend und jugendgerecht erzählt und kombiniert Elemente von Science-Fiction, Dystopie a la 1984, Gleichschaltung versus Individualität und Mythologie auf besondere Art und Weise. Viele der behandelten Themen sind brandaktuell und regen zum Nachdenken an. Das Buch ist anders, als ich es erwartet hatte, aber vielleicht gerade deswegen sehr gelungen.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Donna Barba Higuera - Die letzte Erzählerin“ zu „Donna Barba Higuera - Die letzte Erzählerin / The Last Cuentista / The Last Storyteller“ geändert.
  • Ein spannendes, fantasievolles Jugendbuch!


    Ein langes Glossar am Ende dieses Buches vermittelt spanische Lebendigkeit, die aus den gelesenen Seiten hervorquillt, der kreativen Geschichte um Freundschaft, Überleben, Vertrauen einen authentischen Eindruck der eindrucksvollen Gesamtszenerie gibt – auch für Erwachsene. Verarbeitet sind weitere Themen wie Klima, Umweltschutz, Traditionen, menschliche Vielfalt in jeglicher Ausprägung, Meinungsfreiheit ohne Zensur, Trauer und unwiederbringlicher, menschlicher Verlust. Ein Horrorszenarium mit strengen, engen Regeln für alle genormten, angsterfüllten Menschen ohne Erinnerungen an die Vergangenheit, ohne beschützende Familie wird mit emotionalem Wortschatz eindrucksvoll herauf beschwört. Die spanische Folklore, ihre alten Geschichten und Traditionen sind geschickt eingeflochten. Das kunstvoll illustrierte Cover zeigt eine fantasievolle Fauna und Flora mit einem Raumschiff im dunklen Universum voller Sternen und Planeten – sehr eindrucksvoll. Ein wahres Lesevergnügen!

  • Auf einen neuen Ursprung


    Das Mädchen Petra begibt sich mit ihrer Familie auf eine interstellare Reise, weil die Erde durch einen Kometeneinschlag von Zerstörung bedroht ist. Dabei verknüpft sie die für uns futuristischen Erlebnisse mit den archaischen Sagen ihrer Großmutter.


    Jahrhundertelang in den Schlaf gelegt, um die weite Strecke zu überdauern, findet sie nach ihrem Erwachen kurz vor der Ankunft auf dem Zielplaneten radikal veränderte Bedingungen im Raumschiff vor. Während sie von Anfang an um die Bewahrung ihrer Erinnerungen kämpft, wollen die neuen Machthaber diese radikal löschen, um einen kompletten Neuanfang zu initiieren, der die Fehler der alten Erdbevölkerung vermeidet. Wollen sie vielleicht ein ganz neues Menschengeschlecht heranzüchten? Immerhin hat das alte den blauen Planeten heruntergewirtschaftet, das soll nicht noch einmal passieren. Aus diesem Grund steht auch über allem Individuellen die Gemeinschaft. Es mutet fast an wie ein Kollektiv, dem sich alles unterzuordnen hat.


    An Science Fiction-Romanen gefällt mir besonders, dass unsere gegenwärtigen Probleme gelöst sind, aber ganz ungeahnt neue auftauchen. Und dem wird das vorliegende Buch gerecht.


    Dabei dreht es sich gar nicht in erster Linie um technische Finessen, sondern um die durch die Umstände bedingten Formen des Zusammenlebens und deren Konsequenzen für die einzelnen Charaktere. Diese sperren sich gegen die Vereinnahmung durch das Regime mit Hilfe des Geschichtenerzählens, das überhaupt die Persönlichkeit in seiner Entwicklung ausmacht. Deshalb soll das ja von höchster Stelle unterbunden werden.


    Und wie auch immer die Story nach einigen spannenden Volten ausgeht: diese Erkenntnis und die daraus entstehende tiefer gehende Solidarität sind doch schon einmal ein Hoffnungsschimmer.

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