Véronique Hübner - Hirnsalat (ab 05.02.2023) (mit Autor)

  • Ich ärgere mich selber über mich, dass ich für so ein dünnes Buch so viel Zeit brauche. Aber irgendwie ist diese Leserunde für mich genauso bereichernd wie herausfordernd.

    Kapitel 6 - 9

    Hier werden die Hintergründe und die Problemfelder der Kinder beschrieben. Hier wird deutlich, dass jedes Kind seine eigenen Schwächen hat und diese nicht zu überwinden vermag.

    Ich finde die Beispiele und Erläuterungen auch gut gewählt. Vor allem auch nochmal die Verdeutlichung, dass sich keins der Kinder sein "auffälliges Verhalten" herausgesucht hat.

    Ich muss sagen, dass ich mich selbst in Kapitel sechs in Oskar sehr gut wiederfinde. Mit dem Unterschied, dass ich im Laufe der Jahre (ich bin ja schon 38) gelernt habe, mit anderen umzugehen und auch zu deuten, was andere meinen könnten. Das klappt durchaus oft, aber leider auch nicht immer und mir ist es auch schon öfter passiert, dass Menschen mich nicht verstanden haben und von heute auf morgen nichts mehr mit mir zu tun haben wollten, weil sie manches von dem, was ich sage oder tue, falsch auslegen und dann sauer auf mich sind.

    Ich kann mich sogar gleich in drei der Kinder wiederfinden. Ich hab wohl innerlich viel von Oskar, versuche aber wie Nancy immer möglichst viel Sicherheit für mich rauszuholen und wenn es mal wieder nicht klappt, schmeißt es mich aus der Bahn, was dazu führt, dass ich mich oft wie Noah fühle.

    Eins meiner Anliegen ist, dass sich möglichst viele Kinder mit den Protagonisten identifizieren können - oder möglichst viele Leser durch sie an ein Kind erinnert werden. Wenn ich zu spezifisch werde, klappt das nicht mehr.

    In diesem Buch klappt es auf jeden Fall ;-)

  • Kapitel 10-11

    Ich finde auch hier gut, dass den vier Kindern nicht jeweils ein Hintergrund oder Ursachen zugeordnet werden, sondern dass es ganz allgemein um Gründe für Hirnsalat geht. Es können ja auch mehrere oder keiner davon so richtig zutreffen.


    Die Erwähnung von Drogen und Alkohol sehe ich hier nicht als problematisch.

    Wenn eine Antwort auf eine Frage vom Kind für Dich ok ist, warum ist dann das Wort Drogen (wird ja nur in einem Satz verwendet) für Dich in dem Buch problematisch für ein fünfjähriges Kind? Entweder, es ist interessiert und wird fragen, oder es hat kein Interesse und "überliest/überhört" es.

    Genau so sehe ich es auch. Wenn ein Kind fragt, kann man ihm eine kindgerechte Erklärung geben und wenn nicht, lässt man es unkommentiert.

    Ja, ich hatte beim Schreiben das Grundschulalter im Auge. Ich glaube aber auch, dass man es auch fitten Vorschülern vorlesen kann. Ab der Pupertät ist das Buch wohl nichts mehr, deswegen habe ich als Altersempfehlung 5-12 Jahre angegeben.

    Ich würde auch gar nicht so auf dem angegebenen Mindestalter von 5 Jahren herumreiten.

    Ich denke, die Hauptzielgruppe ist doch die, die mindestens in dem Alter der Kinder sind, also 9-11-Jährige und die haben meiner Erfahrung nach in der Regel schon von Alkohol und Drogen gehört.

    Dass das Buch ab der Pubertät nichts mehr ist, würde ich eher nicht behaupten. Gerade die Kinder, die mit Hirnsalat zu kämpfen haben, verhalten sich auch in der Pubertät häufig anders, z.B. allein schon deshalb, weil sie unter Umständen viel später in die Pubertät kommen. Da wäre es umso wichtiger, dass auch Jugendliche ab 13 Jahren sich mit dem Inhalt des Buches beschäftigen.

    Und genau genommen, sollte es auch eine Erwachsenenlektüre sein, weil doch gerade Erwachsene häufig falsch auf Verhaltensweisen von Kinder reagieren und es dabei eigentlich besser wissen könnten. Dabei macht es meiner Meinung nach überhaupt nichts aus, dass das Buch in einfacher Sprache geschrieben ist. Im Gegenteil. Kompliziert verfasste Artikel über das Verhalten von "nicht der Norm entsprechenden Menschen" gibt es ja genug, sie werden nur von den meisten nicht gelesen. Da ist so ein simples kurzes Buch doch ideal.

    Ich würde eher die Altersempfehlung von 9 - 99 angeben :wink:

  • Kapitel 12 - 13

    Das sind zwei Kapitel, die meiner Meiung nach vor allem Erwachsene unbedingt lesen sollten. Hier wird nämlich angesprochen, wie sich insbesondere Erwachsene unangebracht verhalten und wie Eltern von "verhaltensauffälligen Kindern" und dadurch auch deren Kinder darunter leiden.

    Kapitel 14 - Ende

    Wenn man von sich selbst erzählt, erfährt man häufig auch viel von Anderen und man lernt, sich gegenseitig besser zu verstehen und findet Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Dadurch lernen die Kinder im Buch auch, wie sie sich gegenseitig unterstützen können, was für alle Beteiligten einen Gewinn darstellt.

    Schön finde ich auch, dass sich der Club nicht nur auf Oskar, Lea, Noah und Nancy beschränkt, sondern dass immer mehr Kinder dazu kommen.

  • Ich möchte mich bedanken, dass ich dein Buch lesen durfte.

    Meine Rezension habe ich hier und auf neun weiteren Seiten eingestellt.

    Weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Schreiben.

    lg

    Deidree

    2024 - bis Ende März :study: : 22

    2023 - 100 gelesene Bücher :applause:

    2022 - 84 gelesene Bücher

    2021 - 88 gelesene Bücher

    2020 - 64 gelesene Bücher

    2019 - 65 gelesene Bücher

    2018 - 61 gelesene Bücher


  • Kapitel 14 bis Ende

    Schön, dass sich eines der Kinder geöffnet hat und damit den Weg zum Hirnsalatclub geebnet hat. Auch schön, dass sich der Club nicht nur auf die vorgestellten Kinder bezieht.

    Für meinen Geschmack und ich glaube auch für Grundschulkinder hätte dieser Vorgang etwas ausführlicher beschrieben werden können. Das lief hier im Buch schon sehr simple ab.

    Ich selbst bin auch etwas skeptisch, ob dieser Club wirklich so funktioniert. Immerhin sind alle diese Kinder sehr verhaltensauffällig und das auf die verschiedensten Weisen. Da kommt es doch sicher trotz Verständnis für den Hirnsalat des anderen zu großen Reibungspunkten.

    Ich denke da z.B. an Nancy, die sich so krass verhält, dass der Lehrer das Klassenzimmer verlässt. Das ist schon extrem.

    Aber gut, ein Grundschüler würde diese Dinge wohl nicht hinterfragen.


    Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte. Für meinen Beruf konnte ich mir doch das ein oder andere rausziehen und versuche in Zukunft öfter an den Hirnsalat der Kinder zu denken, wenn es mal wieder Konflikte gibt.

    Auch bei meinem Sohn ist das Wissen über seinen Hirnsalat sehr hilfreich.