Charles Dickens - Barnaby Rudge (ab 02.01.2023)

  • zu Kapitel 33


    Und wie beim Einstieg in Kapitel 1 schwelgt Dickens in wunderschönen Beschreibungen, wie der Sturm über Stadt und Land tobt und um das alte Haus tost, wie das Maypole sich ihm entgegen stemmt und seinen Bewohnern Sicherheit bietet

    Da weiß man warum ein Kritiker Dickens den Unnachahmlichen genannt hat. Das ist

    einfach die große Kunst des Erzählens. Brillant.

    Joe ist sein Besitz, sein Eigentum, kein eigenständiger Mensch mit eigenen Rechten [-(

    Da wird sich Willet niemals ändern. Ich gehe aber davon aus, dass Joe nach seiner

    Zeit beim Militär nun endgültig nicht mehr der "young boy" ist. Das könnte dann

    schwierig werden für den Maypole Wirt.

    Sehr unverschämt fand ich, dass keiner dem armen Cobb zu Hilfe eilt, als dieser draußen verzweifelt und verängstigt ruft - wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.

    Ich konnte es kaum glauben. Da zeigen sie völliges Desinteresse für einen Kumpel der

    offensichtlich in Not ist. Schätze in schlechten Zeiten wären diese Leute grundsätzlich

    nicht füreinander da.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Kapitel 34


    Natürlich kann Mr. Willet nicht zulassen, dass die Geistergeschichte von jemand anders

    als ihm höchstpersönlich an Mr. Haredale weitergegeben wird.

    Die Reaktion von Haredale ist zunächst das Ganze abzutun als Geschichte eines abergläubischen

    Dummkopfes. Allerdings will er nicht, dass Emma davon erfährt weil ihr das zu nahe gehen könnte.

    Sein Verhalten aber gibt zu denken. Das fällt sogar dem alten John auf:

    Zitat

    ...to his walking up and down, speaking by fits and starts, often stopping with his

    eyes on the ground, moving hurriedly on again, like one distracted, and seeming

    almost unconscious of what he said or did.

    Ahnt Haredale, wer das angebliche Gespenst sein könnte? Warum ist er so abgelenkt

    und verwirrt. Die Vergangenheit scheint ihn einzuholen. Als Hugh und Willet das Haus

    verlassen wirkt Haredale leichenblass und tief betroffen.


    Der Heimweg der beiden wird dann auch unterbrochen. 3 Reiter, die es offenbar recht

    eilig haben, kreuzen ihren Weg. Das klingt nach Unruhe.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Ahnt Haredale, wer das angebliche Gespenst sein könnte? Warum ist er so abgelenkt

    und verwirrt. Die Vergangenheit scheint ihn einzuholen. Als Hugh und Willet das Haus

    verlassen wirkt Haredale leichenblass und tief betroffen.

    Meine Vermutung : er erkennt in der Beschreibung des "Gespensts" seinen Verwalter Rudge wieder. Und er ahnt die Zusammenhänge mit den Morden.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Da weiß man warum ein Kritiker Dickens den Unnachahmlichen genannt hat.

    Jaaaa :drunken:

    Ich gehe aber davon aus, dass Joe nach seiner Zeit beim Militär nun endgültig nicht mehr der "young boy" ist. Das könnte dann schwierig werden für den Maypole Wirt.

    Das wird spannend und ich freu mich schon drauf. Ich bin so neugierig, wie sich Ned und Joe in diesen fünf Jahren entwickelt haben.

    Überhaupt finde ich die ganze Geschichte sehr spannend und kann nicht aufhören zu lesen :study: :uups:

    Schätze in schlechten Zeiten wären diese Leute grundsätzlich nicht füreinander da.

    Nein, ganz sicher nicht. Würde mich schon interessieren wie sich dieses Grüppchen überhaupt gebildet hat; auch wenn es für die Geschichte völlig gleichgültig ist.


    Kapitel 34

    Natürlich kann Mr. Willet nicht zulassen, dass die Geistergeschichte von jemand anders als ihm höchstpersönlich an Mr. Haredale weitergegeben wird.

    Natürlich nicht - da die anderen alten Tratschköpfe ganz sicher nicht den Mund halten können, muss er sich ja nicht zügeln. Bigott bis zum Exzess

    Allerdings will er nicht, dass Emma davon erfährt weil ihr das zu nahe gehen könnte.

    Das ist in gewissem Sinn der Spiegel zu Willet und Joe: auch Haredale hält seine Nichte noch immer für ein Kind. Dabei muss sie auch auf die 30 zugehen, denn wenn ich mich nicht verlesen habe, ist der Mord knapp 30 Jahre her. Wenn ich mich also nicht verrechnet habe, dann ist Emma jetzt eine alte Jungfer :-#

    Ahnt Haredale, wer das angebliche Gespenst sein könnte? Warum ist er so abgelenkt

    und verwirrt. Die Vergangenheit scheint ihn einzuholen. Als Hugh und Willet das Haus

    verlassen wirkt Haredale leichenblass und tief betroffen.

    Meine Vermutung : er erkennt in der Beschreibung des "Gespensts" seinen Verwalter Rudge wieder. Und er ahnt die Zusammenhänge mit den Morden.

    Ja, das ist auch meine Vermutung. Zumindest hegt er einen Verdacht in dieser Richtung; er ist viel zu aufgewühlt für eine "kleine Geistergeschichte", es nimmt ihn ja sichtlich mit.


    3 Reiter, die es offenbar recht

    eilig haben, kreuzen ihren Weg. Das klingt nach Unruhe.

    Weiterlesen :loool: Es wird echt interessant. Dickens jedenfalls scheint Gordon gemocht zu haben :-,

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • zu Kap. 34

    Allerdings will er nicht, dass Emma davon erfährt weil ihr das zu nahe gehen könnte.

    An der Stelle habe ich mich gefragt, ob er selbst Angst hat oder nur wegen Emma beunruhigt ist. Vermutlich von beidem etwas, wenn man sich seine Reaktion am Ende des Kapitels anschaut.


    Aufgefallen ist mir außerdem, dass Haredale eine große Abneigung Hugh gegenüber hat - er fühlt sich richtig unbehaglich in seiner Gegenwart und traut ihm überhaupt nicht. Und Hugh provoziert ihn ganz schön, er scheint mit den Jahren dreister und respektloser geworden zu sein.

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Aufgefallen ist mir außerdem, dass Haredale eine große Abneigung Hugh gegenüber hat - er fühlt sich richtig unbehaglich in seiner Gegenwart und traut ihm überhaupt nicht.

    Da stellt sich auch die Frage, was er in Hugh sieht. Ahnt er etwas über seine Herkunft? Oder mag er ihn einfach nur nicht?

    Und Hugh provoziert ihn ganz schön, er scheint mit den Jahren dreister und respektloser geworden zu sein.

    Was durchaus eine Folge von Joes Abwesenheit sein könnte. Damit ist Hugh für das Maypole wichtiger geworden, denn irgendwer muss einen Teil der Arbeit übernehmen. :-k

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Da stellt sich auch die Frage, was er in Hugh sieht. Ahnt er etwas über seine Herkunft? Oder mag er ihn einfach nur nicht?

    Ich glaube, er mag ihn nicht, sagt er doch auch, Hugh habe ein böses Auge. Kann aber auch sein, dass er mehr über seine Herkunft weiß und ihn deshalb schon ablehnt. :scratch: Dickens macht es für uns Leser echt ziemlich spannend - soooo viel gerätselt, vermutet und spekuliert haben wir doch bei den anderen Büchern nicht, oder? :-k

    Liebe Grüße,
    Tine


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  • Dickens macht es für uns Leser echt ziemlich spannend - soooo viel gerätselt, vermutet und spekuliert haben wir doch bei den anderen Büchern nicht, oder? :-k

    Ich glaube doch, aber es war nie so Gothic-mässig geheimnisvoll mit Mord und Familiengeheimnissen und derartigen Intrigen. Sonst haben wir halt über den Hauptstrang wild spekuliert - hier geht es an vielen Fronten rund.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich glaube, er mag ihn nicht, sagt er doch auch, Hugh habe ein böses Auge. Kann aber auch sein, dass er mehr über seine Herkunft weiß und ihn deshalb schon ablehnt.

    Ich hatte spekuliert (/unter anderem), dass Hugh der Sohn des Chester sen. ist.

    Haredales Abneigung würde dazu passen; entweder er weiß etwas oder er sieht eine Ähnlichkeit.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Da stellt sich auch die Frage, was er in Hugh sieht. Ahnt er etwas über seine Herkunft? Oder mag er ihn einfach nur nicht?

    Ich denke, es geht um die Herkunft und wiederum um ein Geheimnis, ein Ereignis, das in der

    Vergangenheit bedingt nicht ans Licht kommen darf. Ich glaube, da spielt Chester sen auch

    eine Rolle.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Ich denke, es geht um die Herkunft und wiederum um ein Geheimnis, ein Ereignis, das in der

    Vergangenheit bedingt nicht ans Licht kommen darf. Ich glaube, da spielt Chester sen auch

    eine Rolle.

    Darf ich das so verstehen, dass Du Dich meinen Spekulationen anschließt?

    Also

    1. Chester senior der Vater von Hugh und damit der Bruder von Edward

    und

    2. das Gespenst ist Mr. Rudge?


    Ich sehe nach wie vor keine andere überzeugende Verknüpfung.

    Na, wir werden sehen.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Also ausschließen würde ich Eure Spekulation ganz sicher nicht. Dickens lässt uns hier ganz schön zappeln - erst recht, wenn sich Euer Verdacht von zwei Geheimnissen bewahrheiten sollte :lol:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich bin eingeschlafen :ergeben: Eigentlich wollte ich weiter schreiben, denn in Kapitel 35 lernen wir endlich Lord George Gordon kennen, aber das schaff ich jetzt nicht mehr so ganz wie ich es wollte.

    Die drei Männer, die so bedrohlich auf ihren Pferden um Old John und Hugh stehen, sind der Lord mit Diener und Sekretär - drei sehr eigene Gestalten :loool: Ich weiß nicht, ob ich jetzt nicht schon ein wenig vorgreife / vermische, denn vom Lesen her bin ich schon weiter, aber die drei sind echt sehr eigene Geschöpfe von Dickens Gnaden!

    Immerhin sind sie keine wirkliche Bedrohung für die beiden, das wirkt nur so. Cliffhanger kann Dickens eben auch - wer von uns hatte nicht das Kopfkino von bedrohlichen Highwayman (das es diesen Begriff damals schon in England gab :lol:) und einem nächtlichen Überfall. Großes Kopfkino

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Seid Ihr noch da? :uups:


    Kapitel 35

    Jetzt ein wenig ausführlicher (ich bin heut nämlich wach :lol: ), denn immerhin lernen wir jetzt Lord George Gordon kennen mitsamt seiner Entourage. Ein seltsames Gespann, die drei - die passen irgendwie so gar nicht zusammen :scratch:

    Der Lord ist jung, asketisch, höflich und scheint von den beiden anderen regelrecht gefeiert zu werden. Wobei mir das irgendwie seltsam vorkommt. Allerdings muss ich aufpassen, dass ich nicht zu weit vorgreife - ich bin schon bei Kapitel 39 :ergeben:

    Der Lord reagiert selbst auf den groben Hugh höflich und das heißt schon was, denn Hugh vergreift sich natürlich im Ton. Der Diener? Bodyguard? Wächter? John Grueby handhabt Hugh auf seine Weise - eine Weise, die ich in der Situation in der damaligen Zeit recht adäquat fand, denn es ist eine Reaktion, die Hugh versteht und mit der er umgehen kann. Aber sie scheint auch zu Grueby zu passen, der wohl auch eher aus einer unteren Gesellschaftsschicht zu stammen scheint.

    Der Sekretär Gashford ist ein undurchsichtiger Typ - kantig, hart, schleimig in seiner Art Lord George gegenüber. Ein unangenehmer Zeitgenosse, finde ich; mir ist er unheimlich und ich traue ihm nicht.

    Dieses Gespann also übernachtet nun im Maypole und Old John überschlägt sich, sie in die "Staatsgemächer" des Maypole einzuquartieren - in die kalten zugigen Räume, raus aus der Wärme der Bar :loool: Old John reagiert damit zum einen auf den Fakt, dass er einen Lord zu Gast hat, aber wohl auch auf die Art, wie der Lord und der Sekretär miteinander kommunizieren. Ein normales Gespräch kann man das ja nicht nennen. Sehr eigen und vor allem mir viel zu fanatisch-religiös. Das kann nur schief gehen - und die Geschichte lehrt es uns ja auch.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Seid Ihr noch da? :uups:

    :winken: Na klar. :lol:


    zu Kapitel 35

    Ein seltsames Gespann, die drei - die passen irgendwie so gar nicht zusammen :scratch:

    Wirklich seltsame Figuren. Ich frage mich, was eigentlich die Motivation von Lord George Gordon ist? Er wirkt wie ein Getriebener und brennt für seine Sache. Was ist sein Ziel, wieso ist er so aggressiv gegen die "Papisten", woher kommt dieser Hass? Irgendwie fehlt mir da der historische Background :scratch: , habe aber auch noch nicht weiter zu den Gordon Riots recherchiert. :uups:

    Sehr eigen und vor allem mir viel zu fanatisch-religiös.

    Das Wort fanatisch habe ich mir auch notiert, anders kann man Lord Gordon und seinen Geheimschreiber (was für ein Beruf :-s ) nicht beschreiben.

    Der Diener? Bodyguard? Wächter? John Grueby handhabt Hugh auf seine Weise - eine Weise, die ich in der Situation in der damaligen Zeit recht adäquat fand, denn es ist eine Reaktion, die Hugh versteht und mit der er umgehen kann.

    Das macht Grueby super - einen groben Klotz auf einen groben Keil. :loool: Ich fand es bemerkenswert, dass auch er ein großes Mißtrauen Hugh gegenüber empfindet. Und er durchschaut seine beiden Mitreisenden sehr gut, wie seine Warnung am Ende des Kapitels beweist. Er sieht sehr wohl, dass Gashford der große Hetzer zu sein scheint und warnt vor einer Eskalation. Seinem Herrn, Lord Gordon, scheint er aber sehr ergeben zu sein, heißt aber nicht gut, was dieser tut.


    Wer genau ist denn mit der immer wieder erwähnten blutigen Maria gemeint, doch "Blody Mary", die katholische ältere Schwester von Elisabeth I., oder? Oder doch die katholische Maria Stuart?

    Liebe Grüße,
    Tine


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  • Wer genau ist denn mit der immer wieder erwähnten blutigen Maria gemeint, doch "Blody Mary", die katholische ältere Schwester von Elisabeth I., oder? Oder doch die katholische Maria Stuart?

    Natürlich Elisabeths Schwester. Hat der Übersetzer das tatsächlich auch ins Deutsche übertragen?

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • zu Kapitel 35


    Der Lord ist jung, asketisch, höflich und scheint von den beiden anderen regelrecht gefeiert zu werden. Wobei mir das irgendwie seltsam vorkommt.

    Das war mir deutlich zuviel Lobgesang. Das war so übertrieben, dass es sich schon un-

    ehrlich anhörte.

    Aber sie scheint auch zu Grueby zu passen, der wohl auch eher aus einer unteren Gesellschaftsschicht zu stammen scheint.

    Und trotz dieser Tatsache ist er der Mann, der weiß was aus diesem erweckten Fanatismus

    der Massen entstehen kann.

    Sehr eigen und vor allem mir viel zu fanatisch-religiös. Das kann nur schief gehen - und die Geschichte lehrt es uns ja auch.

    Oh ja. Trotzdem erscheint mir der Lord eher ein zerrissener Charakter zu sein. Er lässt sich zwar von den Schmeicheleien ob seiner Führungskraft beeinflussen, aber macht doch

    einen eher nachdenklichen Eindruck. So ganz überzeugt scheint er nicht zu sein, oder?

    Es ist doch leider immer so gewesen das, wenn Religion sich mit politischen Motiven oder auch Motiven von Ruhm und Macht vermischen, immer nur drei Dinge entstehen -

    Blood, Sweat and Tears.

    Ich frage mich, was eigentlich die Motivation von Lord George Gordon ist? Er wirkt wie ein Getriebener und brennt für seine Sache.

    Da werden wir hoffentlich noch erfahren. Er wirkt auf jeden Fall nicht so sicher wie sein

    Geheimschreiber ihn darstellt.

    Und er durchschaut seine beiden Mitreisenden sehr gut, wie seine Warnung am Ende des Kapitels beweist.

    Wie gesagt, der einzige der einen kühlen Kopf behält, weil er weiß was fanatische Massen

    anrichten können. Da kann sich das Blatt schnell wenden und der Fanatismus und Gewalt

    lassen sich nicht mehr aufhalten. Ich ahne Böses...........

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • schön, dass Du wieder da bist Barde. Wenn Du so plötzlich still wirst hab ich immer Bedenken, dass Du schon wieder was Dummes angestellt hast und malade bist :lol:


    Kapitel 35

    seinen Geheimschreiber (was für ein Beruf :-s )

    Im Original heißt es einfach secretary :scratch: Wobei geheim durchaus passt wie die weiteren Kapitel zeigen

    Und er durchschaut seine beiden Mitreisenden sehr gut, wie seine Warnung am Ende des Kapitels beweist. Er sieht sehr wohl, dass Gashford der große Hetzer zu sein scheint und warnt vor einer Eskalation.

    Wie gesagt, der einzige der einen kühlen Kopf behält, weil er weiß was fanatische Massen anrichten können. Da kann sich das Blatt schnell wenden und der Fanatismus und Gewalt lassen sich nicht mehr aufhalten.

    Ja, er hat das im Blick. Mir scheint er ein ehemaliger Soldat zu sein - so rein subjektiv empfunden. Seine ganze Art wirkt so auf mich. Falls dem so ist, hat er einiges in dieser Richtung erlebt und weiß, wovor er warnt.


    Ich frage mich, was eigentlich die Motivation von Lord George Gordon ist? Er wirkt wie ein Getriebener und brennt für seine Sache. Was ist sein Ziel, wieso ist er so aggressiv gegen die "Papisten", woher kommt dieser Hass? Irgendwie fehlt mir da der historische Background

    Der Kampf anglikanische gegen katholische Kirche ist seit dem ollen Heini in England stets gegenwärtig. Wie es heute aussieht, weiß ich gar nicht.

    Aber seit Heinis Scheidung ging es hin und her zwischen den Religionen und keiner der Regierenden war da sanftmütig zur anderen Religion - sei es Bloody Mary oder Cromwell oder danach die katholischen Könige (waren doch die beiden Charles, wenn ich es richtig in Erinnerung habe :-k). taliesin und drawe können da bestimmt noch helfen. Insofern hat dieser Hass durchaus historische Gründe, aber wie Grueby anmerkt, ist das alles eigentlich sehr lange vorbei. Nur scheint dieser Gedanke nicht die vorherrschende Meinung zu sein.

    Beim Weiterlesen wird da einiges klarer :wink:


    Oh ja. Trotzdem erscheint mir der Lord eher ein zerrissener Charakter zu sein. Er lässt sich zwar von den Schmeicheleien ob seiner Führungskraft beeinflussen, aber macht doch einen eher nachdenklichen Eindruck. So ganz überzeugt scheint er nicht zu sein, oder?

    Für mich wirkt er wenig selbstsicher, sondern sehr sehr unsicher wie er sich da ständig von Gashford bestätigen lässt, wie gut er war und wie er die Massen mobilisiert. Könnte es sein, dass er eher zufällig die Galionsfigur dieser Bewegung geworden ist?

    Ich hätte noch ein zwei Ideen mehr, aber dafür müsst Ihr weiterlesen :lol:

    Es ist doch leider immer so gewesen das, wenn Religion sich mit politischen Motiven oder auch Motiven von Ruhm und Macht vermischen, immer nur drei Dinge entstehen -

    Blood, Sweat and Tears.

    Leider ist es das bis heute - die Menschheit ist da schlicht nicht lernfähig ](*,)

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • dass Du schon wieder was Dummes angestellt hast und malade bist :lol:

    Ich doch nicht......... :uups:

    Zur Zeit trampeln meine Großnichte (13) und mein Großneffe (17) meiner armen Nichte

    auf den Nerven herum. Herr, schmeiß Hirn vom Himmel! Pubis können auch den ruhigsten

    Menschen zum explodieren bringen.

    Ich versuch mich als Mediator. :wuetend: :evil:

    Das schlimme ist, dass es Lesezeit kostet. Deshalb die Zurückhaltung meinerseits.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Wer genau ist denn mit der immer wieder erwähnten blutigen Maria gemeint, doch "Blody Mary", die katholische ältere Schwester von Elisabeth I., oder?

    Genau die. Das einzige überlebende Kind, das er mit der katholischen Katharina von Aragon hatte.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).