Antonia Wesseling - Wenn ich uns verliere

  • Kurzmeinung

    Lesemieze
    Sehr nachvollziehbare Handlung und freue mich auf Teil 2!
  • Kurzmeinung

    kikiii04
    Wertvolle und wichtige Thematik, die ergreift und wachrüttelt
  • Wenn die Welle droht dich mitzureißen, brauchst du einen Anker, der dich hält


    Als Maggie ihren neuen Job in einem Kölner Café́ annimmt, ahnt sie nicht, vor welche Herausforderung sie das Leben stellt: Die Studentin trifft dort Leo wieder. Den jungen Mann, mit dem sie vor zwei Jahren eine unvergessliche Nacht verbracht und den sie in ihr dunkelstes Geheimnis eingeweiht hat. Während Leo noch immer die Frage beschäftigt, warum ihn die unberechenbare Frau so plötzlich von sich gestoßen hat, ist auch Maggie wieder von ihren intensiven Gefühlen überwältigt. Dabei könnte Leos Nähe gefährlich für sie werden. Er weiß zu viel über die Nacht, in der ihre Schwester starb. Doch gleichzeitig weiß er auch noch längst nicht alles.


    Quelle: forever.ullstein.de



    Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. „Wenn ich uns verliere“ ist ein berührender Roman. Zwischen den Zeilen steckt sehr viel Herzblut und als ich nach dem Ende des Buches das Nachwort gelesen habe, war für mich vieles noch viel klarer.


    Ich möchte gar nicht groß verraten, was alles hinter der Geschichte steckt. Ich selbst habe eine bestimmte Thematik erst bei der Offenbarung erkannt, da ich mich bisher mit dem Thema nicht auseinander gesetzt habe. Schon zuvor hatte ich aber das Gefühl, dass die Charaktere authentisch dargestellt sind.


    Zu Beginn lernt man Maggie und Leo kennen. Es knistert zwischen ihnen und die Chemie stimmt. Ich hatte zwar ein paar Bedenken bezüglich Maggies Verhalten, es folgte im Verlauf der Geschichte jedoch eine Erklärung. Ihr Verhalten erschien mir danach schlüssig.


    Nachdem Maggie Leo ohne Erklärung weggeschickt hat, macht die Handlung einen Zeitsprung und setzt gut zwei Jahre später wieder ein. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich hatte jedoch zu keiner Sekunde das Gefühl, dass die Szenen überspitzt dargestellt wurden. Vielmehr war ich davon überzeugt, dass die Szenen sehr realistisch dargestellt wurden. Ich wusste am Anfang nur nicht, was der Hintergrund war. Als dies dann erklärt wurde, konnte ich die vergangenen Szenen besser verstehen. Ich kann und konnte mich zwar nicht in Maggie hineinversetzen, dafür in Leo aber umso besser. Ich konnte seine Hilflosigkeit spüren, nicht zu wissen, wie er sich verhalten soll bzw. wie er ihr am besten helfen kann.


    Maggie und Leo waren mir sympathisch. Dadurch, dass die Geschichte abwechselnd von Maggie und Leo erzählt wurde, konnte man einen guten Einblick in die Gefühlswelt der beiden bekommen. Und ich lese zwar gerne Geschichten über Bad Boys, aber genauso gerne lese ich über Good Boys und Leo ist definitiv einer, also einer der Guten :love: . Und was zu Leo nicht vergessen werden darf zu erwähnen, ist, dass hier sehr gut dargestellt wurde, dass es nicht immer leicht ist, seine Träume zu verfolgen und dass so manche Hürde zu nehmen ist.


    Auch die Nebencharaktere haben mir gefallen, insbesondere Maggies Freundin und Mitbewohnerin Alicia, Leos Zwillingsbruder Ben und dessen Freundin Melina. Letztere beiden werden in der Fortsetzung „Wo du uns findest“ im Mittelpunkt stehen.


    Wenn ich uns verliere“ ist ein Herzensbuch. Den Titel finde ich dabei sehr passend gewählt. Die Thematik ist nicht leicht, aber gut umgesetzt. Von mir gibt es empfehlenswerte :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

  • „Wenn die Welt draußen stiller wird, höre ich meine Gedanken umso lauter.“ – „Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich die Nacht so mag. Die Stille inspiriert mich.“


    Maggie und Leo sind unterschiedlich wie Tag und Nacht. Wo Maggie vor ihren Gedanken flüchtet, zieht sich Leo genau dorthin zurück. Wenn Leo ruhig bleibt, ist Maggie aufbrausend. Was Maggie fürchtet, geht Leo mutig an. Sie könnten nicht verschiedener sein, aber irgendetwas scheint sie zusammenzuhalten. Von ihrem ersten, verrückten Kennenlernen an. Es beginnt als One-Night-Stand und ist schon am nächsten Morgen so viel mehr als das. Schnell zu viel.

    Es kann nicht funktionieren, glaubt Maggie.

    Es kann nicht nicht funktionieren, glaubt Leo.


    WENN ICH UNS VERLIERE reißt den Leser bereits im rasanten Einstieg mit. Die Gefühle kochen schon auf den ersten Seiten – kochen vielleicht sogar über. Schnell knistert und prickelt es. Den Roman zu lesen ist auf eine Weise spannend, die durch seine Unvorhersehbarkeit erzeugt wird.

    Die Handlung wird stark durch die Charakterzüge von Maggie und Leo dominiert. Mal definiert Tempo die Geschichte, dann wieder dunkle Traurigkeit. Die gesamte Handlung ist derart einnehmend, dass es mir lange schwergefallen ist, die einzelnen Aspekte der Geschichte auseinanderzuhalten.

    Ich merkte irgendwann, dass es etwas gab, das mich störte. Aber ich wusste einfach nicht, was es war. Fehlte etwas? Aber an welcher Stelle?


    Eigentlich wollte ich das Buch wirklich sehr gern haben. Denn die gewählte Thematik hat mich nicht nur beeindruckt, sondern auch berührt. Ich finde es absolut wichtig und wertvoll, dass es Geschichten wie die von Maggie gibt, denn sie werden jeden Leser in irgendeiner Art prägen. Die einen fühlen sich verstanden, aufgehoben, die anderen werden sensibilisiert, lernen zu verstehen. Und genau das ist bei diesem Thema – das ich nicht verraten werde – sehr wichtig. Antonia Wesseling baut die Thematik als eine Art Plot-Twist ein, was mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Ich habe mich gefragt, ob man sich womöglich besser in Maggies Welt zurechtgefunden hätte, bekäme der Leser von Anfang an die Möglichkeit, sie voll und ganz zu sehen. Doch mit der Zeit begann ich zu verstehen – es ist realistischer, verwirrend und anstrengend zwar, aber auch natürlicher Maggie so kennenzulernen, wie man eine neue Person kennenlernt: Langsam, Stück für Stück und nur so gut, wie die Person es zulässt.


    Weil der Roman voller Gefühle der unterschiedlichsten Art steckte, hat es eine Weile gedauert, bis mir auffiel, dass es zwar viele Gefühle waren, das Entscheidende für mich dagegen fehlte. Im Buch wurde die Anziehungskraft zwischen Maggie und Leo zwar beschrieben, es gab die ein oder andere romantisch angehauchte Stelle. Aber wo mich die anderen Gefühle mitgerissen haben, vermisste ich die greifbare Liebesgeschichte in diesem Liebesroman.

    Am Ende mochte ich zwar diese Chemie zwischen Leo und Maggie, doch sie entstand auf eine Art, die irgendwie unbemerkt an mir vorbeizog. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, den Moment verpasst zu haben, als der sprichwörtliche Funke von Leo auf Maggie oder andersrum übersprang. Und das war sehr schade. Denn die gesamte Liebesgeschichte der beiden wurde dadurch zu etwas, das ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Und so fehlte ein wesentlicher Bestandteil eines Romans dieses Genres für mich. Es fiel mir stellenweise auch schwer, weiterzulesen. Weil die Geschichte mich einfach nicht immer voll packen konnte. Hatte ich das Buch einmal zur Seite gelegt, gab es zu wenig, was mich zurück in Richtung Buch zog.



    Fazit:

    Es gibt zwei große Aspekte, für die mir WENN ICH UNS VERLIERE im Kopf bleiben wird. Da ist zum einen Maggies Geschichte, besonders aber ihre Gefühle – weil Maggie stellvertretend für sehr viele Menschen steht. Menschen, die wir womöglich aus Ignoranz oder Vorurteilen zu schnell in eine Schublade stecken, in die sie nicht gehören. WENN ICH UNS VERLIERE ist ein Buch für all diejenigen, die sich für Themen rund um Mental Health interessieren. Und auch für alle anderen, weil das ein Themengebiet ist, über das wir lauter und offener sprechen müssen. Dem wir mehr Gehör und Verständnis entgegenbringen müssen. Genau daran wird mich dieser Roman immer erinnern.


    Zum anderen ist es Leo, den ich wohl nicht mehr vergessen werde. Weil er einer der beeindruckendsten Charaktere für mich ist, über die ich je gelesen habe. Weil Leo all das ist, was viele von uns Leser sicher gerne wären. Ruhig und kontrolliert und zugleich voller Gefühle und Empathie. Leo ist ein Träumer, der dabei nie den Bezug zur Realität verliert. Er ist ein Kämper und zieht vor allem in die Schlacht gegen seine Ängste. Leo gibt immer alles, für andere, aber auch für sich selbst. Er ist der Inbegriff eines inspirierenden Vorbilds.


    Zwar wurde ich in mancherlei Hinsicht von WENN ICH UNS VERLEIRE enttäuscht, in anderen Gesichtspunkten hat das Buch aber bleibende Eindrücke hinterlassen. Ich habe einen Lieblingscharakter gefunden und eine so starke Thematik, die ausreichend ist, um das Buch weiterzuempfehlen – wenngleich nicht für die Liebesgeschichte selbst.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Oh man, dieses Buch macht es mir wirklich so richtig richtig schwer, es zu bewerten. Die Geschichte von Maggi und Leo springt auf den derzeitigen Hype im New Adult Bereich auf, in dem es derzeit häufig um schwere Schicksale und Themen wie Mental Health geht. Eine Protagonistin mit speziell dieser Erkrankung habe ich jedoch selten gelesen. Vielleicht auch, weil gerade dies die Entwicklung einer ernsthaften Liebebeziehung auf Augenhöhe so richtig schwer macht. So war ich Maggi gegenüber sehr zwiegespalten. Zwar hatte sie mein volles Mitgefühl und ich konnte gut verstehen, warum sie so handelt, wie sie handelt, dennoch fand ich das aber alles für Leo einfach nicht fair. Das allles wirkte mir doch sehr sehr toxisch. Und das machte mir Maggi und auch das Buch sehr unsympathisch. So hätte ich mir gewünscht, dass das Buch eher wenn schon dann da anfängt, wo es endet und der Fokus eher auf dem Schaffen einer Liebesbeziehung mit einem gesunden Weg geht.

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Viele Emotionen und ernste Themen



    Als Maggie ihren neuen Job in einem Kölner Café annimmt, ahnt sie nicht, vor welche Herausforderung sie das Leben stellt: Die Studentin trifft dort Leo wieder. Den jungen Mann, mit dem sie vor zwei Jahren eine unvergessliche Nacht verbracht und den sie in ihr dunkelstes Geheimnis eingeweiht hat. Während Leo noch immer die Frage beschäftigt, warum ihn die unberechenbare Frau so plötzlich von sich gestoßen hat, ist auch Maggie wieder von ihren intensiven Gefühlen überwältigt. Dabei könnte Leos Nähe gefährlich für sie werden. Er weiß zu viel über die Nacht, in der ihre Schwester starb. Doch gleichzeitig weiß er auch noch längst nicht alles.



    „Wenn ich uns verliere“ ist der erste Band der „Light in the Dark“-Reihe von Antonia Wesseling. Das Buch beinhaltet einige sehr schwere und tiefgehende Themen, unter anderem psychische Krankheiten, so dass die Triggerwarnung auf jeden Fall gelesen werden sollte, wenn man für ein paar Dinge anfällig ist.


    Maggie ist unsere Hauptfigur. Sie trägt einen riesengroßen Packen emotionalen Ballastes mit sich herum und auch der Leser erfährt erst nach und nach was da eigentlich los ist. Ich will bewusst nicht spoilern, was es ist, denn auch die Autorin schreibt im Nachwort, dass es ihr wichtig war, dass der Leser Maggie erst mal unbefangen kennen lernt.


    Maggie ist nicht einfach. Einerseits ist sie kreativ, humorvoll und lebenslustig. Andererseits ist sie sprunghaft, verletzend, handelt nicht immer rational und stößt besonders die, die sie lieben von sich weg. Bitte verzeiht es ihr und bleibt dran. Lest das Buch und lernt sie kennen. Es lohnt sich.


    Leo ist ein toller, geduldiger, ebenfalls kreativer und liebevoller Mann. Er ist ein toller Gegenspieler für Maggie und ich habe großen Respekt vor ihm.


    Beide zusammen erzählen eine tiefgehende, kräftezehrende Geschichte, die gleichzeitig aber auch mit großer Liebe gefüllt ist.


    Die Autorin hat einige eigene Erfahrungen mit in dieses Buch gebracht und sich an viele schwierige Themen gewagt. Dabei ist es ihr gelungen, das Klischeehafte außen vor zu lassen. Sie hat eine Geschichte entstehen lassen, die wirklich anders ist und aus der Masse heraussticht und unterschiedlichste Emotionen hervorruft.


    Ich kann jedem empfehlen, auch ihr Nachwort zu lesen. Es bereichert diese bewegende Geschichte noch zusätzlich. Ich bin sehr auf die Fortsetzung gespannt.

  • Meine Meinung zum Buch


    Vor einigen Jahren habe ich schonmal ein Buch gelesen, das ähnlich war vom Thema der psychischen Erkrankung her. Das hat mich ähnlich mitgenommen.

    In dem Buch von Antonia Wesseling werden die Gefühle sehr eindrücklich und intensiv beschrieben, ich hatte damit für mich selbst teilweise so meine Probleme, weswegen ich die Triggerwarnung auch für sehr angemessen halte. Ich brauchte ab und an auch eine Pause von dem Buch und hab nie sehr lang darin gelesen, dann erst am nächsten Tag wieder. Dennoch hatte ich es recht schnell durch, weil ich dann natürlich unbedingt wissen wollte, wie es endet.

    An sich würde ich hier tatsächlich sagen, ist mal was anderes, dieses Buch. Kein typischer Aufbau, kein typischer Ablauf und ein Thema das allgemein sehr unbekannt ist denke ich. Was ich auch sehr gut fand war, dass die Liebe in diesem Buch nicht als Allheilmittel dargestellt wird. Es ist und bleibt trotzdem hart eine Beziehung auf den Grundlagen dieser Erkrankung von Maggie aufzubauen.

    Auch gefallen hat mir der Aufbau der Geschichte. Wie gesagt, mal was anderes.... Man ahnt erstmal gar nichts von Maggies psychischer Krankheit (ist das offiziell eine Krankheit?) erst nach und nach kommt das durch. Das zeigt auch, was für gute Schauspieler Menschen mit psychischen Erkankungen oft sind und leider auch sein müssen, damit es keiner merkt. Denn nicht jeder hat ein einfühlsames Umfeld.

    Maggie war für mich als Charakter sehr nachvollziehbar. Leo blieb für mich leider etwas blass. Am Anfang hab ich ihn ein bisschen schnöselig empfunden, das legte sich dann, aber dennoch war er mir zu unscheinbar. Der Fokus lag für mich hier deutlich mehr auf Maggie, die mir Vielschichtiger erschien.

    Die Nebencharaktere wie Ben oder Melina fand ich beide sehr sympatisch und da ich das Buch jetzt erst lese, konnte ich sofort mit Teil 2 starten. :)

    In einigen Bewertungen hab ich gelesen, dass sich manche daran störten, dass das Thema Veganismus hier so präsent war. Das kann ich überhaupt nicht sagen. Es ist mir nicht mal wirklich aufgefallen. Auch, dass einige nicht nachvollziehen konnten, dass Leo "sich das antut" und sich "einfach so" in Maggie verliebt und bei ihr bleibt konnten manche Leser nicht nachvollziehen. Das find ich als Meinung schon ziemlich hart. Erstens: Seit wann kann man denn lenken in wen man sich verliebt? Zweitens: Manchmal braucht es keinen großartigen Grund um jemanden zu lieben. Drittens: Warum sollte er nicht bei Maggie bleiben und das mit ihr durchstehen, wenn er sie liebt? Find es sehr komisch sowas fragwürdig zu finden.


    Alles in Allem kann ich das Buch wirklich weiter empfehlen, man sollte allerdings auch psychisch gefestigt sein und ggf die Triggerwarnung lesen, da das Buch wirklich sehr emotional ist.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.