Da Samira sich tagsüber um ihre kleinen Brüder kümmert, arbeitet sie mittlerweile nachts auf der Kinder-Palliativstation des Berliner St.-Alex-Krankenhauses. Zeit für Persönliches oder gar einen Mann an ihrer Seite hat sie somit nicht. Ganz anders sieht das Leben von Louis aus. Er ist Arzt am selben Krankenhaus, muss sich Dank reicher Eltern aber nie ums Geld sorgen und feiert nach seinen Schichten gerne noch in den Clubs von Berlin. Probleme scheint er nicht zu kennen. Die beiden haben also absolut nichts gemeinsam und trotzdem ist ein bestimmtes Knistern zwischen ihnen zu spüren, als sie an einem interessanten Fall zusammenarbeiten müssen.
Ich lese aktuell sehr gerne New Adult Romane und habe mich von Anfang an in dieses wunderschöne Cover verliebt. Das Krankenhaussetting fand ich ebenfalls sehr spannend und war deshalb extrem neugierig auf die Geschichte.
Samira ist eine starke Protagonistin, die für ihre Herzensmenschen und ihre Patienten einfach alles macht, finanziell kaum über die Runden kommt und absolut nicht bereit ist, irgendeine Art von Hilfe anzunehmen. Je mehr sie über Louis erfährt, desto sympathischer ist auch er mir geworden. Die Highlights waren jedoch ihre kleinen Brüder, die einfach süß sind. Außerdem hat es mir gefallen, dass das Krankenhaus durchaus eine wichtige Rolle im Roman gespielt hat und ein interessanter Krankheitsfall eingebaut wurde.
Leider wurde mir der Lesespaß etwas dadurch verdorben, dass der Inhalt schon beinahe schwermütig ist. Es gibt nur Probleme. Bei jedem und immer und überall. Das war mir einfach irgendwann zu viel. Es wird immer noch etwas obendrauf gesetzt und wenn Samira dann doch einmal schöne Minuten erlebt, bricht die Welt in dieser Zeit natürlich sofort wieder zusammen, so dass sie hinterher ein schlechtes Gewissen hat, weil sie sich einmal eine Miniauszeit gegönnt hat, die sie damit rückwirkend betrachtet natürlich auch nicht mehr genießen kann. Vieles wird begründet, warum Samira z.B. keine Hilfe annehmen kann, warum Louis in einer bestimmten Situation sehr abweisend reagiert etc. Aber durch die ganzen anderen Probleme, herrscht ständig eine Schwere im Roman, die für mich einfach zu erdrückend war und in diesem Maß nicht notwendig gewesen ist.
Fazit: Die Figuren sind interessant, das Krankenhaussetting passt sehr gut und das Cover ist großartig, aber die Schwermut im Roman war für mich zu bedrückend. Es wirkte dadurch übertrieben und ich konnte die Geschichte nicht so genießen, wie ich es erhofft hatte.
PS: Die Fortsetzung „Tagmond“ erscheint übrigens am 01. Dezember und ist als eBook sogar schon ab dem 01. November erhältlich.