Charles Dickens - Little Dorrit (ab 02.01.2022)

  • " who are calling themselves Arabs

    Im deutschen Text heißt es "in Arabien", das ist etwas anderes, aber wie gesagt: unwichtig.

    Eigentlich lese ich da nur heraus, dass Doyce auch dort im fernen russischen Großreich sehr geachtet war!

    Und zum anderen würde das Arthur nur wieder in moralische Abgründe stürzen und er würde jeden Tag lamentieren über die Bosheit in seiner Familie.

    ... und vor allem über die Abhängigkeit von Amys Geld.

    Aber umgekehrt sind jetzt alle möglichen Schmarotzer von seinem Geld, seiner beruflichen Tüchtigkeit abhängig: seine Stiefmutter und Affrey, Tip, Fanny bzw. ihre Kinder und ihre eigenen Kinder.

    Neuanfang.

    Natürlich sehe ich das auch so: als einen unbelasteten Start ins neue Leben.

    Nur: im wirklichen Leben funktioniert das nicht.

    Aber wir sind ja auch in einem fiktiven Leben unterwegs gewesen, und da ist das auf alle Fälle gut.


    Übrigens ist das Ende auch wie im Märchen: Happy End als höchstes und einziges Ziel.

    Dabei weiß jeder, der verheiratet ist, dass es mit der Hochzeit eigentlich erst richtig losgeht!

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Eigentlich lese ich da nur heraus, dass Doyce auch dort im fernen russischen Großreich sehr geachtet war!

    und dass er das zu Hause verbergen muss weil man es ihm neidet. Das find ich schlimm :(


    Aber umgekehrt sind jetzt alle möglichen Schmarotzer von seinem Geld, seiner beruflichen Tüchtigkeit abhängig: seine Stiefmutter und Affrey, Tip, Fanny bzw. ihre Kinder und ihre eigenen Kinder.

    Fanny nicht, ihr Mann verdient genügend. Aber ihre Kinder werden sie durchfüttern, das stimmt.


    Aber wir sind ja auch in einem fiktiven Leben unterwegs gewesen, und da ist das auf alle Fälle gut.

    Und es ist ja die völlige Idealisierung, da geht es ja gar nicht anders

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Und es ist ja die völlige Idealisierung, da geht es ja gar nicht anders

    ... und insofern können wir das Ende dieser gewaltigen Leserunde einläuten! Was sind wir weit gereist! Durchs englische Landleben, durch die Hinterhöfe der kleinen und armen Leute, durchs Schuldgefängnis, durch halb Frankreich und Italien, wir waren in Ballsälen, in dunklen Kammern, auf dem Gotthard, in der Gondel und auf der Fähre. in Abbruchhäusern, in Büros und Küchen. und wir wurden begleitet von einem wirklich unten Tross: lüsterne Witwen, böse Jungfrauen, gedankenlose Protzer, arme Schlucker, Großmütige wie Frederick und Betrüge wie Merdle, Schmarotzer und Lügner, und so fort... und natürlich Amy und Arthur, den beiden Edlen, Hilfreichen und Guten.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Übrigens ist das Ende auch wie im Märchen: Happy End als höchstes und einziges Ziel.

    Dabei weiß jeder, der verheiratet ist, dass es mit der Hochzeit eigentlich erst richtig losgeht!

    :totlach: Nur bei Amy und Arthur wird alles Friede, Freude, Eierkuchen sein, das bringt schon Amy´s gütiges, besonnenes und altruistisches Wesen mit sich. O:-)

    Was sind wir weit gereist! Durchs englische Landleben, durch die Hinterhöfe der kleinen und armen Leute, durchs Schuldgefängnis, durch halb Frankreich und Italien, wir waren in Ballsälen, in dunklen Kammern, auf dem Gotthard, in der Gondel und auf der Fähre. in Abbruchhäusern, in Büros und Küchen. und wir wurden begleitet von einem wirklich unten Tross: lüsterne Witwen, böse Jungfrauen, gedankenlose Protzer, arme Schlucker, Großmütige wie Frederick und Betrüge wie Merdle, Schmarotzer und Lügner, und so fort... und natürlich Amy und Arthur, den beiden Edlen, Hilfreichen und Guten.

    Das hast du toll geschrieben :applause: , so konnte man nochmal gedanklich zu den Figuren und Orten zurückkehren. Es war wieder eine super Dickens-MLR mit euch :friends: :kiss: - voller gespanntem Spekulieren, anregenden Diskussionen, informativen Randbemerkungen, anderen Perspektiven und Interpretationen, Verständnishilfen, einvernehmlichem Meckern oder Lachen und einem regen und bereichernden Austausch in einem entspannten und stressfreien Tempo. :applause: :thumleft: Ohne die MLR hätte mir das Buch nicht annähernd so viel Spaß gemacht.

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Es war wieder eine super Dickens-MLR mit euch

    Das finde ich auch. Deinen Text unterschreibe ich voll und ganz. "Vollumfänglich", wie man jetzt sagt.

    Und ich freue mich schon auf die nächste Dickens-Runde mit Euch!

    :winken:

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Da habt Ihr beiden drawe und Studentine wirklich schöne Abschlussworte gefunden :applause:


    Ja, eine sehr schöne, lange, ausgiebige MLR findet damit ihren Abschluss. Ich hab sehr gerne mit Euch gelesen und auch mit unserem Barden taliesin der hoffentlich wieder fit und auf dem Damm ist. Aber nach Dickens ist auch vor Dickens, die Auswahl ist ja groß genug. :D

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier