Kazuo Ishiguro - Der begrabene Riese (ab 05.09.2021)

  • Der begrabene Riese - Anfang bis Ende - Seiten 1-416

    Hinweis: Bitte gebt euren Beiträgen eine Überschrift mit den Abschnitten/Seitenzahlen, auf die ihr euch bezieht. Schreibt diese einfach in die erste Zeile eures Beitrags und formatiert sie anschließend mit dem H-Button als "Überschrift 1".

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Das finde ich gut, dass taliesin englisch liest!

    Die Vergleiche Original : Übersetzung fand ich immer interessant.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • die HC-Ausgabe

    Genau die habe ich auch.

    Ich hatte sie mir aus der Kreisbibliothek ausgeliehen, und eigentlich passe ich auf ausgeliehene Bücher wie ein Haftlmacher auf - aber hier hatte ich Pech: wenn man im Bett liest und Rotwein trinkt, kann das schon mal daneben gehen :) .

    Natürlich habe ich einen Ersatz besorgt. Und ich war froh, dass ich den Rotwein in ein Buch verkleckert habe, das ich gerne selber besitze.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich wünsch Euch ganz viel Freude mit diesem besonderen Buch :love:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Hallo ihr Lieben,


    ich gehe mal davon aus, dass wir am 05/06 September anfangen.

    Wie schaut es denn aus mit dem Lesepensum? In meiner englischen Ausgabe

    geht das erste Kapitel bis Seite 28. Ich beginne auf jeden Fall mal am Sonntag

    mit dem lesen und schau dann ob schon ausreichend Diskussionsstoff auftaucht.

    Könnte ja sein, dass wir etwas langsamer vorgehen müssen, wenn viele Fragen

    und Eindrücke schon auf den ersten Seiten vorhanden sind.


    Also dann............. :study:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Wie schaut es denn aus mit dem Lesepensum?

    Da hatten wir denselben Gedanken zur selben Zeit.


    Ich habe eine Liste der Kapitel-Seiten erstellt und festgestellt, dass sie sehr unterschiedlich lang sind. Der III. Teil besteht ausschließlich aus sehr kurzen Kapiteln.


    Wie wollen wir das handhaben: ein festes Lesepensum pro Woche - oder lesen und austauschen ohne festes Pensum?

    Mit letzterem Vorgehen habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht, v. a. weil genügend Zeit bleibt für Vertiefungen, Übersetzungsvergleiche etc.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • oder lesen und austauschen ohne festes Pensum?

    Mit letzterem Vorgehen habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht, v. a. weil genügend Zeit bleibt für Vertiefungen, Übersetzungsvergleiche etc.

    Da bin ich ganz bei dir. Das hat bisher immer gut funktioniert. Zum Übersetzungsvergleich

    hätte ich nach kurzem reinlesen jetzt schon zwei interessante Problemchen........... :wink:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • In meiner Umschulung steht jetzt der Plan für die ersten Klausuren, und die erste wichtige ist bereits diesen Monat. Werde meine Prioritäten anders setzen müssen und bin so leider nicht dabei. Wünsche euch aber auch viel Spaß mit dem Buch!

    Veritas temporis filia - Die Wahrheit, Tochter der Zeit (Aulus Gellius)
    :study: Daniel Kehlmann - Lichtspiel :musik:


  • In meiner Umschulung steht jetzt der Plan für die ersten Klausuren, und die erste wichtige ist bereits diesen Monat. Werde meine Prioritäten anders setzen müssen und bin so leider nicht dabei. Wünsche euch aber auch viel Spaß mit dem Buch!

    Schade, dass du nicht dabei sein kannst, aber natürlich geht lernen vor!


    Bezüglich Pensum: Ich bin mit allem einverstanden und für morgen startklar :)

  • Schade, dass du nicht dabei bist comnenos .

    Wir drücken die Daumen für die Klausur.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • mach doch erstmal deine Einteilung. Alles weitere wird sich finden.

    Äh - ich hab gar keine Einteilung gemacht, aber wenn ich die Seitenzahlen so sehe, würde ich ein Lesepensum von ca. 60 Seiten pro Woche vorschlagen, und das hieße:


    1. Woche Kapitel 1 und 2 (S. 9 - 62)

    2. Woche Kapitel 3 + 4 (S. 63 - 122)

    3. Woche Kapitel 5 + 6 (S. 123 - 206)

    4. Woche Kapitel 7 + 8 (S. 207 - 259)

    5. Woche Kapitel 9- Kapitel 14 (S. 263 - 343)

    6. Woche Kapitel 15 - Kapitel 17 (S. 347 - 414)


    Mir persönlich würde dennoch das ungebundenere Verfahren gut gefallen, das wir auch bei der letzten Leserunde hatten.

    Die obige Kapiteleinteilung wäre dann nur ein ungefährer Anhaltspunkt, und je nach Gesprächsbedarf gehen wir langsamer voran.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Kapitel 1

    (bis Seite 19 engl. Ausgabe)


    Es ist ein dunkles Bild das Erzähler hier gleich zu Beginn über das England dieser frühen

    Zeit zeichnet. Die Römer sind endgültig verschwunden und nach Kriegen zwischen den

    eindringenden Sachsen und den Briten liegt das Land brach, die Menschen sind arm und

    leben in höhlenartigen Behausungen.

    Die Römer verließen England endgültig so um 450 n.Chr. Das was dann folgte, wurde von

    den Historikern das "dunkle Zeitalter" genannt. Es gibt über diese Zeit nur wenig historisch

    verbürgte Fakten. Das kann man bedauern, aber es öffnete auf jeden Fall die Tore für ent-

    stehende Mythen und Legenden. Davon begegnen uns schon die ersten mit der Märchen-

    gestalt des Oger und in der Erzählung über den wren-eagle.

    Frage: wie ist in euren Ausgaben "wren-eagle übersetzt? Eigentlich macht diese Wortver-

    bindung keinen Sinn. >Wren< heißt >Zaunkönig< und dieser hat mit einem Adler nur

    in der alten Fabel vom Wettbewerb des Adlers mit dem kleinen Zaunkönig zu tun.

    (The wren and the eagle). Ich gehe mal davon aus ihr kennt diese Fabel. Sollen wir das auch

    als mythisches Tier sehen?

    Nun ist es wieder passiert. Ich schweife ab............. 8-[

    Zurück zur Geschichte. Die Protagonisten sind Beatrice und Axl. Beide sind in der Siedlung

    Außenseiter. Sie wohnen am Rande der kleinen Siedlung und versuchen in der Gemeinschaft

    nicht aufzufallen. Was Axl bedrückt, wird hier sehr schön hergeleitet. In stillen Stunden überkommt ihn das Gefühl etwas Wichtiges vergessen zu haben. Die Vergangenheit ver-

    schwimmt immer mehr. Das bezieht sich aber nicht nur auf ihn, sondern auf die ganze

    Siedlung. Aber es scheint niemanden zu kümmern.

    Zitat

    For in this community the past was rarely discussed. I do not mean that it was

    taboo. I mean, that it somehow faded into the mist as that which hung over the

    marshes. It simply did not occur to this villagers to think about the past - even

    the recent one.

    Dieser Nebel des Vergessens wir dann für Beatrice und Axl durch verschiedene Ereignisse

    etwas gelichtet. Die Erkenntnis führt die beiden dann dazu endlich zu handeln. Beatrice

    drückt das sehr treffend aus:

    Zitat

    It`s queer the way the world`s forgetting people and things from only yesterday

    and the day before that. Like a sickness come over us all.


    But it`s time now to think on it anew. There`s a journey we must go on, and

    no more delay.

    Soweit zu meinen ersten Eindrücken. Ihr habt bestimmt auch einiges zu berichten,

    denn schon die ersten paar Seiten werfen einige Fragen auf. Ein sehr interessanter

    und geheimnisvoller Beginn der Geschichte. Ich bin auf auf jeden Fall schon jetzt

    mittendrin................. :wink:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Kapitel 1 (in meiner Ausgabe bis Seite 37)


    Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich - wenn ich den Klappentext nicht hätte - die Geschichte zeitlich nicht wirklich einordnen könnte. Den Ton finde ich nämlich doch recht modern, zumindest hatte ich auf Anhieb nicht das Gefühl, einen historischen Roman zu lesen (rein sprachlich).


    Interessant finde ich zum einen die Figur des Erzählers, der offensichtlich von einem heutigen Standpunkt aus ins Damals zurückblickt und sozusagen unser Bild vom Britannien dieser Zeit korrigieren möchte. Ich weiß nicht, ob ich das so schon einmal gelesen habe, das macht die Erzählstimme ja fast schon zeitlos, auf jeden Fall aber jede Menge Jahrhunderte überspannend.


    An der Handlung an sich ist mir vor allem der mysteriöse Aspekt der Vergessens aufgefallen und ich bin sehr gespannt, was es damit auf sich hat. Vor einigen Monaten habe ich "Insel der verlorenen Erinnerung" von Yoko Ogawa gelesen, wo das ebenfalls eine Rolle spielt. Während bei Ogawa aber ganz konkrete Dinge für alle Menschen gleichzeitig verschwinden, scheint es mir hier sehr selektiv zu sein, wer sich wann überhaupt an etwas erinnert.

  • Frage: wie ist in euren Ausgaben "wren-eagle übersetzt? Eigentlich macht diese Wortver-

    bindung keinen Sinn. >Wren< heißt >Zaunkönig< und dieser hat mit einem Adler nur

    in der alten Fabel vom Wettbewerb des Adlers mit dem kleinen Zaunkönig zu tun.

    (The wren and the eagle). Ich gehe mal davon aus ihr kennt diese Fabel. Sollen wir das auch

    als mythisches Tier sehen?

    Zaunkönigadler sagt meine Ausgabe. Ich bin darüber auch gestolpert und habe dafür erstmal keine Erklärung. Da ich Ogawas Buch (siehe mein Beitrag oben) gelesen habe, war mein erster Gedanke, dass es sich um einen Vogel handelt, der inzwischen verschwunden ist. Vielleicht ist es aber auch einfach ein Begriff für einen Vogel, für den wir heute einen anderen Namen hätten?

  • Kapitel 1 (bis Seite 30 Ebook)

    Es ist ein dunkles Bild das Erzähler hier gleich zu Beginn über das England dieser frühen

    Zeit zeichnet.

    Nicht nur dunkel auch etwas düsteres begleitet die Menschen welche sich in dieser Region nieder gelassen haben.

    Wobei ich ein grosses Verständnis habe für diese. Denn für diese war es das wichtigste sich den täglichen Aufgaben zu kümmern für den nötigen Lebensunterhalt.

    Ich kann mir vorstellen dass sie einfach Tag für Tag hinnahmen wie er sich am morgen nach dem Aufstehen präsentierte. Ohne grosse Erwartungen, ohne sich grosse Gedanken zu machen was die Zukunft bringen werde. Ebenso wenig blickten sie zurück, wie wenn der vorhergehende Tag ausgelöscht worden wäre.


    Sollen wir das auch

    als mythisches Tier sehen?

    Es gibt schon in den ersten Zeilen Hinweise dass in den Menschen der Aberglauben, wie auch die Welt der Fabeln verwurzelt ist.


    Eigentlich passen Beatrice und Axl gar nicht in diese Gemeinschaft. Sie sind anders, und dieses Anderssein hat sicher dazu geführt dass sie in der äusserten Kammer leben, (man bekommt das Gefühl - sie wären irgendwie verstossen wurden - nur noch geduldet - ihrem Alter geschuldet)

    Allerdings kann das sicher nicht immer so gewesen sein, denn wenn man den Erinnerungen von Axl folgt wie er mit seinem Sohn an der Hand durch die Räume schreitet, waren näher in die Gemeinschaft eingebunden.

    An der Handlung an sich ist mir vor allem der mysteriöse Aspekt der Vergessens aufgefallen und ich bin sehr gespannt, was es damit auf sich hat.

    Das ist mir auch aufgefallen. Man fragt sich wirklich was dies bedeutet. Ist es ein bewusstes Vergessen der Vergangenheit, ein Verdrängen, ein Desinteresse?



    In Axl flackern Erinnerungen auf, jedoch wenn er seine Frau darauf anspricht, weckt das in ihr gar kein Erkennen. Er muss den Part übernehmen und die Erinnerungen für Beatrice wieder lebendig machen, obwohl auch er hin und wieder zweifelt.

    Etwas besonderes ist der liebevolle Umgang von Axl mit seiner Frau. Beide schon in einem gewissen Alter, jedoch man spürt eine zärtliche Zuneigung.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter