Beverly Harper - Heller Mond in schwarzer Nacht/ Jackal's Dance

  • Kurzbeschreibung
    In einer luxuriösen Safari-Lodge im Etoscha Nationalpark erwarten Hotelangestellten und Ranger die letzte Besuchergruppe des Jahres. Die reichen Gäste aus Europa und Übersee sind verzaubert von der atemberaubenden Landschaft und Tierwelt. Eine umherirrende, aggressive Elefantenkuh zwingt schließlich eine Gruppe von Zoologiestudenten in der Lodge Zuflucht zu suchen, und sie ergänzen die Runde der illustren Gäste. Niemand ahnt, was die kommende Nacht für sie bereithält: Sie alle teilen ein gemeinsames Schicksal, das ihr Leben für immer verändern wird ...


    Autorin
    Beverley Harper war eine australische Autorin. Sie reiste 1967 mit 26 Jahren nach Afrika, wo sie für ein Jahr bleiben wollte. Daraus wurden dann fast 20 Jahre. Ihre Bücher sind im englischsprachigen Raum sehr erfolgreich. Das Schreiben brachte sie sich selbst bei. Ihren ersten Roman – Storms over Africa – veröffentlichte sie im Jahr 1985. Der Lübbe Verlag veröffentlichte die meisten ihrer atmosphärischen Werke, zu denen sie sich vom afrikanischen Kontinent inspirieren ließ. 2002 starb die Schriftstellerin in Beverly Hills. Ihre Asche wurde nach Afrika gebracht. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Beverley_Harper


    Buchgestaltung
    Das Taschenbuch umfasst 624 Seiten und ist bei Bastei Lübbe erschienen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und der Schreibstil ist sehr bildhaft und packend. Das Cover ist ein "typisches" Motiv für einen Afrika Roman : Savanne und wilde Tiere.


    Inhalt
    Man kann eigentlich das Buch grob in 3 Teile einteilen. Im ersten Teil lernt man Namibia mit seiner einzigartigen Tier- u. Pflanzenwelt kennen. Man erfährt außerdem einiges über Afrikas politisch brisanten Hintergrund, und es werden alle Beteiligte vorgestellt, die aufeinandertreffen und zufällig die Nacht in der Safari Lodge verbringen müssen. Dieser erste Teil liest sich wie eine Abenteuergeschichte oder wie die Beschreibung einer Safari, mit zwischenmenschlichen Problemen, Vorurteilen und Ängsten. Es werden alle Personen sehr detailliert, für manche vielleicht zu detailliert, beschrieben und man braucht hier schon etwas Durchhaltevermögen. Aber es lohnt sich - also unbedingt dran bleiben! Es ist für die Geschichte wichtig, zu wissen, wie die Charaktere ticken und auch, um die Gründe für ihre späteren Handlungen und Reaktionen besser verstehen zu können.
    Ab ca. der Hälfte des Buches beginnt der 2. Teil. Und der hat es in sich. Angolische Rebellen nehmen die Gäste und Mitarbeiter der Lodge als Geiseln , erschießen die meisten von ihnen und nehmen die restlichen mit auf eine strapazierende, gefährliche und unmenschliche Wanderung zur Grenze nach Angola. Die Brutalität und Grausamkeit der Rebellen und auch die Anstrengung des Fußmarsches ist sehr realistisch geschildert. Man kann die Angst und das Leid der Geiseln regelrecht mitfühlen.
    Im letzten Teil erfährt man dann, was aus den Überlebenden geworden ist und wie sich alles in ihrem Leben verändert hat. Das Ende finde ich super gelungen, denn man bleibt nicht im Unklaren und der Leser hat einen perfekten Abschluss mit seinen inzwischen doch recht vertrauten und am Herzen liegenden Protagonisten.


    Meine abschließende Meinung
    Dieses Buch hat mich vollkommen überrascht. Vom Cover her habe ich eine schöne Abenteuergeschichte erwartet. Stattdessen war es eine tiefgründige, erschreckende und auch stellenweise brutale Geschichte, die mich sehr bewegt hat. Schnörkellos und schonungslos erzählt , eingebettet in die wunderschöne Kulisse von Namibia. Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf den unterschiedlichen Charakteren und deren Entwicklung im Laufe der wirklich schlimmen Erlebnisse während der Geiselnahme. Das Thema der Geiselnahme von Touristen zwecks Lösegelderpressung sowie die internationale Problematik dabei war richtig interessant. Bisher habe ich noch nichts in dieser Richtung gelesen und ich war richtig gefesselt von dieser Geschichte und dem ganzen drumherum. Auch die Darstellung der Protagonisten ist sehr gut gelungen. Sie waren für mich allesamt facettenreich und glaubhaft.
    Der gesamte Roman besitzt eine atmosphärische Dichte und ist keine leichte Lektüre. Einen halben Punkt ziehe ich ab, weil sich der Anfang ein bisschen zieht, was aber im Gesamtpaket nicht weiter ins Gewicht fällt.



    Fazit: Eine spannende, ergreifende und aufwühlende Geschichte. Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: und eine klare Leseempfehlung.

    :study:  Christian Piskulla - Der Pacific Crest Trail Killer


    2024: 10 Bücher/ 3.303 Seiten

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