Henry Rider Haggard - Die Heilige Blume / The Holy Flower / Allan and the Holy Flower

  • Der Autor (Quelle: Heyne): Sir Henry Rider Haggard (1856-1925), einer der bedeutendsten englischen Erzähler der Jahrhundertwende, gehört zu den Klassikern des phantastischen Abenteuerromans. Seine exotischen und farbenprächtigen Fantasy-Epen spielen vornehmlich im dunklen Herzen Afrikas, das zu jener Zeit noch weitgehend unerforscht und von wilden Völkerschaften bewohnt war und Raum bot für Spekulationen über geheimnisvolle unentdeckte Reiche und legendäre uralte Zivilisationen.


    Klappentext (Quelle: Heyne): Dies ist der seltsamste Auftrag, den Allan Quatermain je übernommen hat: zusammen mit einem jungen Engländer, einem besessenen Orchideenliebhaber, soll er eine ungeheuer wertvolle Blume suchen, von der es wahrscheinlich nur ein einziges Exemplar gibt. Sie soll sich im Pongoland befinden, das von einem Affengott beherrscht und von Ungeheuern bewohnt wird, die Albträumen entsprungen zu sein scheinen, und denen diese Orchidee, die von einer legendären weißen Priesterin gehütet wird, über alles heilig ist.


    Englische, deutsche und französische Ausgaben:

    • Die englische Originalausgabe erschien 1915 in Buchform unter dem Titel „The Holy Flower“ bei Ward Lock & Co. in London (368 Seiten) und unter dem Titel „Allan and the Holy Flower“ bei Longmans, Green, & Co. in New York (384 Seiten). Wiederaufgelegt u.a. im Dezember 2000 bei Wildside Press in Cabin John, Maryland (392 Seiten).
    • Zuvor erschien der Roman als Fortsetzungsgeschichte in Zeitschriften, sowohl von Dezember 1913 bis November 1914 im The Windsor Magazine (Hefte 228 bis 239), als auch vom Dezember 1913 bis Juni 1914 im New Story Magazine.
    • Die erste deutsche Übersetzung stammt von Artur Heye. Sie wurde 1925 im Berliner Safari-Verlag veröffentlicht (428 Seiten), dort bis 1928 mehrmals wiederaufgelegt, aber auch 1925 und 1927 im Josef Singer Verlag in Berlin in der Reihe „Erdkreisbücher“ (336 Seiten). 2017 erschien eine E-Book-Ausgabe der alten Heye-Übersetzung „in vollständig modernisierter Form“ und mit den originalen Illustrationen von Maurice Greiffenhagen der englischen Erstausgabe von 1915 bei Mach-mir-ein-ebook.de / E-Book-Verlag Jungierek in Hamburg, die drei Jahre später auch als Taschenbuch vertrieben wird (302 Seiten).
    • Eine neue deutsche Übersetzung besorgte Hans Maeter. Sie erschien 1985 unter dem Titel „Die Heilige Blume“ als Heyne-Buch Nr. 06/4135 in der von Wolfgang Jeschke herausgegebenen Fantasy-Reihe des Wilhelm Heyne Verlags in München (398 Seiten). Es ist der sechste Band der Haggard-Ausgabe, aber dessen ungeachtet der siebte Roman der Allan-Quatermain-Reihe.
    • Die französische Übersetzung besorgte Arlette Rosenblum. Sie erschien 1959 unter dem Titel „La Fleur sacrée“ im Verlag Editions de Trévise in Paris (376 Seiten), wiederaufgelegt u.a. 1983 bei Nouvelles éditions Oswald (192 Seiten).


    Kapitelverzeichnis:

    1. Bruder John (19 Seiten)
    2. Die Auktion (19 Seiten)
    3. Sir Alexander und Stephen (18 Seiten)
    4. Mavovo und Hans (17 Seiten)
    5. Hassan (24 Seiten)
    6. Die Straße der Sklaven (18 Seiten)
    7. Der Sturm der Sklaven (16 Seiten)
    8. Der Zauberspiegel (18 Seiten)
    9. König Bausi (16 Seiten)
    10. Das Urteil (18 Seiten)
    11. Dogeetah (15 Seiten)
    12. Bruder Johns Geschichte (21 Seiten)
    13. Die Stadt Rica (18 Seiten)
    14. Der Schwur des Kalubi (22 Seiten)
    15. Der Motombo (18 Seiten)
    16. Die Götter (25 Seiten)
    17. Das Heim der Heiligen Blume (23 Seiten)
    18. Das Schicksal schlägt zu (23 Seiten)
    19. Die wahre Heilige Blume (16 Seiten)
    20. Die Schlacht um das Tor (18 Seiten)
    21. Epilog (7 Seiten)

    Meine Einschätzung:
    Sehr unterhaltsamer Abenteuerroman vom englischen Meistererzähler abenteuerlicher Phantastik. Allan Quatermain begibt sich in diesem siebenten Band der Romanreihe im Jahr 1870 auf die Suche nach einer unglaublich schönen, einzigartigen und vermutlich zu sündhaft hohen Preisen zu verkaufenden Orchidee im afrikanischen Busch unter den allseits geschmähten Kannibalen des Pongo-Landes. Sollte die hellhäutige Blumen-Priesterin etwa die vor 20 Jahren verschleppte Frau seines guten Freundes, des verrückten Predigers sein? Viele tolle Nebenfiguren (u.a. der Buschmann-Sidekick Hans) und ein sehr buntes, exotisches, aufregendes Setting. Es passieren so einige interessante, heldenhafte Dinge, auch wenn Quatermains Expedition im Grunde sehr gradlinig auf ihr Ziel zumarschiert. :wink:

    Haggards Fantasie kennt in diesem Roman kaum Grenzen: ein Affengott, Kannibalen, arabische Sklavenhändler, böse Zauberer, Horden von Zulu-Kriegern, wilde Tiere, Schlachten, Missgunst, Verfolgungsjagden, Feuersbrünste, Medizinmänner, geheimnisvolle Prozessionen, sterbende Kulturen und verschleppte weiße Frauen! Was will man mehr! :drunken:

    Ein wirkliches Lesevergnügen mit etlichen Schauwerten und so viel Schwung, dass man dem Roman die hundert Jahre auf dem Buckel kaum anmerkt, abgesehen von dem durchgängigen, süffisanten Rassismus und europäisch-imperialistischer Arroganz. [-( Wer das überlesen kann, findet hier perfekt abgespultes Machismo-Draufgänger-Abenteuergarn für eine schnelle Pulp-Lektüre, die recht klar erscheinen lässt, wo George Lucas auf Anregungen für die Abenteuer des Indiana Jones gestoßen sein mag. :thumleft:

    White "Die Erkundung von Selborne" (115/397)

    Kellendonk "Buchstabe und Geist" (83/170)

    Figura/Mizielińscy "Wölfe" (89/262)


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    O:-) Letzter Kauf: Kuhl "Helenes Familie" (23.04.)

  • Die (zuvor bereits serialisiert in Zeitschriften erschienene Geschichte) erschien in Buchform im englischen Original zuerst 1915 im Verlag Ward Lock & Co. in London. Der Titel in Großbritannien lautete „The Holy Flower". Angehängt ist eine "independently published" Taschenbuch- und E-Book-Ausgabe von 2019.

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  • Die englische Originalausgabe erschien 1915 in Buchform auch in den USA bei Longmans, Green, & Co. in New York. Der US-Titel lautet: „Allan and the Holy Flower“, u.a. im Jahr 2000 wiederaufgelegt im Verlag "Wildside Press". Angehängt ist eine "independently published" Taschenbuchausgabe von 2021.

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  • Die französische Übersetzung besorgte Arlette Rosenblum. Sie erschien 1959 unter dem Titel „La Fleur sacrée“ im Verlag Editions de Trévise in Paris, wiederaufgelegt u.a. 1983 bei Oswald .

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  • Die erste deutsche Übersetzung stammt von Artur Heye. Sie wurde ab 1925 im Berliner Safari-Verlag und im Berliner Josef Singer Verlag veröffentlicht. 2017 erschien eine E-Book-Ausgabe der alten Heye-Übersetzung „in vollständig modernisierter Form“ und mit den originalen Illustrationen von Maurice Greiffenhagen der englischen Erstausgabe von 1915 bei Mach-mir-ein-ebook.de / E-Book-Verlag Jungierek in Hamburg, die drei Jahre später auch als Taschenbuch vertrieben wird (302 Seiten).

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