Umfrage zu einem nachdenklich stimmenden Text

  • Hallo zusammen,

    ich überlege eine kleine Sammlung nachdenklich stimmender Texte zu veröffentlichen und biete Euch hiermit einen kleinen Leseauszug aus einer bunten Auswahl zu jeweils verschiedenen philosophisch angehauchten Themen an:

    Doch bin ich mir nicht ganz sicher, welches Genre es ist. Mit Gedichten, Aphorismen, Kurzgeschichten, aber auch Sachbüchern oder Ratgebern usw. da kenne ich mich aus, weil ich da meist schon etwas veröffentlichte.

    Doch wo sollte ich so etwas einordnen oder auch veröffentlichen, das - wie es eben so ist - plötzlich in einem gedankenvollen Moment aus mir fließt?

    Rat und Feedback sind mir herzlich willkommen


    Liebe Grüße

    Mailinde



    GEDANKENSPIEL: „Gut und Schlecht“ - "schön und hässlich"???


    Ist eine Spinne "hässlich oder schlecht",

    - wenn sie ihr kunstvolles Netz spinnt,

    worin der Morgentau glitzert,

    um darin einen unachtsamen, „wunderschönen“

    Schmetterling zu fangen?


    Oder eine Künstlerin?


    Ist ein Schmetterling „gut und besser“, weil er

    über dem Boden schwebt, und uns mit seiner Farbenpracht

    und Lebensreise von der hässlichen Raupe

    bis zu seiner Verwandlung inspiriert?


    Sollen wir eine Schlange aufgrund ihrer Eleganz

    sich ohne Beine fortzubewegen bewundern,

    und als „schön“ empfinden, oder als „hässlich“ bezeichnen,

    nur weil sie Giftzähne zur Verteidigung und Nahrungsbetäubung

    besitzt?


    Ist es "schlecht", wenn ein Kind auf die heiße Herdplatte fasst,

    und dadurch unterscheiden lernt, was weh tut und was nicht?

    Kann Weisheit ansammeln und sich fortentwickeln „schlecht“

    sein?


    Was ist „gut und schlecht“, wenn es in der Natur der Dinge

    keine Werturteile gibt?


    Könnte es sein, dass diese Schubladen nur Illusionen sind?

    Ist Krieg "schlecht", weil wir dadurch als Volk und Weltgemeinschaft

    wieder harmonischer miteinander zu leben lernen, und DAS, was nur im Frieden

    und Miteinander gedeihen kann, besser zu schätzen wissen?


    Oder sollten wir dem Krieg als schrecklichen Boten dafür letztlich nicht dankbar sein?

    Beginnt Krieg nicht zuerst im Gedanken, dann in Worten und später in Taten?

    Und sind Gedanken, Worte und Taten dann allesamt „schlecht“?


    Was wäre mit Monstern wie Hitler geschehen,

    wenn sie nicht von ihrem Vater als Kind halb tot

    und ohnmächtig geprügelt worden wären,

    sondern bei Mahatma Gandhi aufgewachsen wären

    und das Leben zu respektieren gelernt hätten?

    Wäre das „gut und besser“ für die Welt gewesen?


    Sind es nicht wir, die wir den nächsten Generationen

    all das in unseren Augen „Gute und Schlechte“ einimpfen?


    Ist der hohe Norden „schlecht“,

    weil er so eisig kalt und der Sonne

    am weitesten abgewandt ist?

    Und der tropische Süden „gut“,

    weil es dort warm, viele Früchte,

    aber eben auch viele Moskitos gibt?


    Ist ein Moskito „schlecht“, weil er von Blut und nicht

    von Gemüse und Sämereien lebt?


    Wer entscheidet in unseren Köpfen,

    was gut und was schlecht ist,

    wenn es in der Natur nur Ausdruck gibt?


    Und wer oder was ist diese geheimnisvolle Angst,

    die scheinbar alles Leben kontrolliert?


    Ist hohe Bildung „gut“, weil sie uns erlaubt,

    „hässliche Atomwaffen“ zu bauen, oder die Erde und

    den Mond noch „besser“ auszubeuten, um alles Leben zu vernichten?


    Oder ist ein einfacher Bauer „schlecht“, nur weil er sich nicht so

    perfekt und wortgewandt artikulieren kann? Aber dafür

    das Land von dem er lebt, unermesslich liebt?


    Geht es uns im Leben wirklich darum „gute Sprache“ zu

    entwickeln, statt tiefer Liebe, weil wir in unserer Überheblichkeit

    meinen, dass DAS so „besser“ für unsere Karriere sei ?


    Was geschieht mit einer Welt, die immer „besser“ in Sprache

    und körperlichen Ausdruck wird, aber sich immer mehr

    von Liebe, Mitgefühl und Toleranz entfernt und dadurch roh,

    hart und intellektuell-überheblich wird:

    Maschinen gleich, die autonome Waffensysteme brauchen,

    um „besser“ leben und töten zu können?


    Sind autonome Waffensysteme „gut oder schlecht“,

    weil sie wie eine neue Obstsorte einfach Ausdruck

    unseres Denkens und Erfindungsreichtums sind?


    Und wäre es nicht „gut oder besser“, zuallererst die

    Welt von „schlechten Gedanken“ statt von Atomwaffen

    zu befreien?


    Ist es „gut oder schlecht“ vor manchen Dingen Angst zu haben,

    obwohl es Angst als physisches Wesen gar nicht gibt,

    sondern nur als einen uralten Überlebensinstinkt?


    Sollten wir eine Ratte bewundern oder als „hässlich“ empfinden,

    weil sie als Krankheitsüberträger gilt? Wo sie doch viel „besser“

    ausgestattet ist, sich in einer Welt voller Atomwaffen anzupassen?


    Oder wäre es „gut“, sie vielleicht als Lehrer und Überlebenskünstler

    zu betrachten?


    Was ist „gut oder schlecht“ und „schön oder hässlich“

    in einer Welt, in der die Sonne auf einen toten Baum

    wie auf einen Lebenden in gleichem Maße scheint?


    Könnte es nicht sein, dass „gut und schlecht“,

    „richtig und falsch“, „schön und hässlich“

    lediglich eine Erfindung des Menschen ist?


    Und während Kinder unsere Welt

    noch nicht in „gut und schlecht“ einteilen,

    sondern staunend in einer Pfütze spielen,

    dabei lachen und das GROSSE GANZE sehen;

    sind wir eifrig dabei, ihnen bald die Trennung

    von „gut und schlecht“, „schön und hässlich“,

    „hoch und niedrig“ beizubringen.


    ...Damit sie die Welt wie wir betrachten;

    und einem „Wesen namens Angst“ zu folgen lernen,

    worin dann alles „Gute oder Schlechte“ in uns

    und um uns seinen Anfang nimmt.

  • Ich würde das einfach unter Dichtung einordnen. Für eine Ode ist es zu lang und für Lyrik fehlt der Reim.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Zitat

    Ist eine Spinne "hässlich oder schlecht", wenn sie ihr kunstvolles Netz spinnt, worin der Morgentau glitzert, um darin einen unachtsamen, „wunderschönen“ Schmetterling zu fangen?

    Oder eine Künstlerin?

    Ist ein Schmetterling „gut und besser“, weil er über dem Boden schwebt, und uns mit seiner Farbenpracht und Lebensreise von der hässlichen Raupe bis zu seiner Verwandlung inspiriert?

    Ich habe den Anfang nur anders formatiert, dann zeigt sich, dass der Text eigentlich Prosa ist. Mit anderen Worten: Ein Gedicht ist es nur wegen der Formatierung. Du verwendest zwar lyrische Bilder, aber der Rhythmus, den Lyrik braucht, oder ein Versmaß findet sich nicht.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Liebe Divina, liebe Marie,

    schön, dass ihr Euch auch ein wenig Gedanken über meinen kleinen Text machtet.

    Besonders gefiel mir Deine Umformatierung Marie.

    Das klingt so sehr viel angenehmer.

    Danke dafür. Das war das I-Tüpfelchen, das ich zur Einleitung noch suchte.

    (Oft sitze ich an einem meiner kleinen Werke einige Zeit, bis es klingt und schwingt. Komme mir dabei vor wie ein Musiker, der den idealen Ton sucht.)

    Du würdest also sagen, dass es Prosa ist.

    OK...

    Vielleicht gebe ich es auch mal in eine Leserunde bei Wortwuchs.de oder so...


    Der Titel zu dem neuen kleinen Werk mit anderen Texten von mir kam gestern "angeflogen"; Ich werde es einfach "Texte zum Nachsinnen" nennen. Das Cover wird dabei wohl einen Denker beinhalten. also eher klassisch.

    Die Kategorie wird wohl; "Philosophie allgemein" beim Hochladen der Textdatei dann sein. Werde mit dem Ganzen da langsam immer mehr vertraut ( veröffentliche aber erst seit 3. Quartal 2019)


    Doch mit dem Stil dieses Textes und seiner Zuordnung, da hatte und habe ich so meine "Probleme"


    - Für ein Gedicht ist es zu trocken und fehlt der Reim,

    - Als kleine Mini-Geschichte ist es auch wieder nicht stimmig.

    - eine Überlegung wäre es von mir gewesen, es als eine Art "Lehrgedicht" einzuordnen

    doch für Prosa fehlte mir irgendwie oder eben der Reim.


    Und so stand oder stehe ich vor einem Rätsel.

    Mit dem Titel "Texte zum Nachsinnen" kann ich nun etwas für mich leben. Doch wenn Fachpersonal oder ein Germanistik-Professor meinen Stil untersucht und einordnen müsste, wäre ich gespannt, was dieser dazu meint.

    Aber vielleicht mache ich mir einfach nur zu viele Gedanken und sollte - so wie bisher - einfach alles fließen lassen, was kommt.


    Und wenn dann davon eins meiner Gedichte in die international sehr geschätzte "Frankfurter Bibliothek des zeitgenössischen Gedichtes" schafft und dort aktuell zur Weihnachtszeit in einem Prachtband erscheint ( DAS NEUE GEDICHT, HRSG. VON KLAUS F. SCHMIDT-MACON UND LEOPOLD VON EMDEN) freut mich das natürlich.

    Aber schauen wir einfach einmal, was da alles wird.


    Herzlichen Dank für Eure Nachrichten


    und liebe Grüße von


    Mailinde

  • für Lyrik fehlt der Reim.


    Hier würde ich sofort intervenieren, denn Lyrik kann durchaus auch reimlos sein.

    Ich habe mich bereits daran versucht und finde es sogar schwieriger, als mit den sonst üblichen Reimformen. Denn so ein Gedicht muss ja trotzdem eine gewisse "Melodie" haben und den "Klang" der Gedanken wiedergeben.

    Die besten Gedichte, mit oder ohne Reim, haben einen richtigen Rhythmus.

    Ich kenne einen Dichter, der auch veröffentlicht, über ein Gedichte Forum und der schreibt ausschließlich in reimloser Form und das besser als meine besten Reime.


    Hier mal Beispiele von mir:



    Was die Texte hier im Allgemeinen betrifft, bin ich etwas im Zwiespalt, denn richtig philosophisch finde ich sie jetzt nicht.

    Weder in ihren Betrachtungen, noch in der Ausformulierung. Das ist auch nicht böse gemeint, aber nicht alles was eine Frage aufwirft oder einen Widerspruch beinhaltet, ist gleich philosophisch.

    Ich bin zum Beispiel schon öfter Klapperschlangen begegnet, wenn ich meinen Daddy besucht habe und habe diese Tiere nie als hässlich empfunden. Dort wo er lebt gibt es nämlich Unmengen davon und es ist normal das sich die Wege kreuzen.

    Ganz im Gegenteil, ich fand sie unglaublich elegant und hatte einen riesigen Respekt vor den Tieren. Zumal mir gleich am Anfang mit auf den Weg gegeben wurde, dass ich niemals vergessen soll, dass wir in ihren Lebensraum eindringen, nicht andersherum.

    Aber das nur am Rande, denn ich wollte damit sagen, dass Philosophie auch eine gewisse logische Grundlage braucht, oder zum Denken anregen soll.

    Ich mag auch die Paradoxa, wie das vom Lügner oder die Überlegungen rund um das Schiff des Theseus.

    Deine Texte vermag ich leider nicht so recht einzuordnen, da fehlt ein wenig Profil.

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor

  • Hier würde ich sofort intervenieren, denn Lyrik kann durchaus auch reimlos sein.

    Na gut, mag sein. Ich bin kein Experte für Lyrik und aus der Schule bin ich schon zu lange raus, um mich noch daran zu erinnern, wie es bei uns im Unterricht definiert wurde. Da ich aber sowieso keinen sonderlich Hang zu Lyrik, Poesie o.ä. habe, ist es mir auch relativ egal. Im Grunde ist die Einordnung doch sowieso nicht von Belang, solange die Texte dir etwas sagen. Dann kann es ruhig gattungsübergreifend sein.


    Im Übrigen solltest du, wenn du schon Fremdworte wie »intervenieren« benutzt, dir über die Bedeutung im Klaren sein. Intervenieren bedeutet hauptsächlich, in ein Geschehen einzugreifen. Das ist ein anderer Wortsinn als zum Beispiel »widersprechen«, was du sicherlich gemeint hast. Zwar hat Intervenieren auch die Bedeutung von »Protest anmelden«, das aber auch nur im aktiven, d.h. eingreifenden Sinne. Das merkst du daran, wenn du dir die Synonyme dazu anschaust. Der Duden ist hierfür eine gute Quelle. Jedenfalls gibt es keinen Grund, um bei meinem Geschriebenen heftig zu widersprechen, auf den Tisch zu hauen, dazwischenzufahren, durchzugreifen, etc ... :wink:

    Besser ist es daher, einfach auf das deutsche Wort zurückzugreifen. Damit liegst du sicher nicht verkehrt.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Divina

    So rede ich eben und einen Duden brauche ich dafür nicht.

    Und es war auch gar nicht böse gemeint. Wenn Du es so aufgefasst hast, entschuldige ich mich. Obwohl ich es für ein typisches Sender/Empfänger Problem halte, bei dem die Intention - schon wieder so ein Fremdwort - vom Empfänger missverstanden wurde.

    Und weil das im Netz schnell passieren kann. gehe ich jetzt mal davon aus, dass Deine Antwort keineswegs pampig gemeint war oder als bloße Retourkutsche.

    Ich wünsche Dir einen sehr schönen und angenehmen Tag.


    LG Yue

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor

  • So rede ich eben und einen Duden brauche ich dafür nicht.

    Ich hatte mal einen Klassenkameraden, der angefangen hatte, Jura zu studieren. Genau zu der Zeit begann er auch, Fremdwörter in seine Sätze mit einzubauen, offenbar weil er glaubte, dass ihn das gelehrter erscheinen ließ. Leider hatte das nur zur Folge, dass er dadurch weniger verstanden wurde, was unter anderem daran lag, dass er die Fremdwörter nicht richtig bzw. teilweise sogar falsch genutzt hatte. Das hatte natürlich den gegenteiligen Effekt von »gelehrt erscheinen«, er hatte nicht gemerkt, dass er sich dadurch nur lächerlich gemacht hatte.

    Ich habe für mich den Schluss daraus gezogen, dass es besser ist, bei dem deutschen Vokabular zu bleiben, weil ich da hundertprozentig weiß, was es heißt, und nur dann auch auf Fremdworte zurückzugreifen, wenn ein deutsches Wort nicht dem Wortsinn entspricht, den ich ausdrücken möchte, und das Fremdwort genau dieses tut. Gerade als Schriftsteller sollte man sich dessen bewusst sein.

    Dich kenne ich zu wenig, um zu wissen, wie du dich im Allgemeinen ausdrückst. Mir ist nur aufgefallen, dass du an dieser Stelle ein Wort benutzt hast, das hier nicht passt. Ich habe es auch nicht als böswillig aufgefasst, sondern nur als unwissend angesehen. Darum, und weil ich obige Erfahrung gemacht habe, habe ich dir den Rat gegeben, lieber auf das deutsche Wort zurückzugreifen.

    gehe ich jetzt mal davon aus, dass Deine Antwort keineswegs pampig gemeint war oder als bloße Retourkutsche.

    Wenn du meine Beiträge verfolgst, wirst du feststellen, dass ich so etwas üblicherweise nicht mache. Das beste Beispiel dürfte wohl in meiner Signatur zu finden sein, denn diese war das Ergebnis einer Diskussion, bei der jemand versucht hat, mich persönlich anzugehen und zu provozieren. Gut, ich gebe zu, die Signatur ist eine Art Retourkutsche, aber so sieht es aus, wenn ich so etwas mache. Ich gehe auf die gemachte Aussage ein und entkräfte sie, schlage aber nicht in gleicher Art zurück, weil ich Kämpfe unter der Gürtellinie nicht mag :friends:

    Auch dir einen schönen Tag :)

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Divina


    Eigentlich hatte ich mir felsenfest vorgenommen, zu diesem Thema nichts mehr zu sagen und auch nicht dazu, dass dieses Wort absolut passt.

    Vielleicht ist es eine Charakterschwäche von mir und ich muss da noch an mir selbst arbeiten, aber ich überlege schon den ganzen Tag, was an dem Wort "intervenieren" jetzt so fremdartig oder außergewöhnlich sein soll.

    Es bedeutet einfach, in eine Angelegenheit eingreifen und ist - zumindest in meiner Umgebung - ein vollkommen normaler Begriff.

    Vor allem wenn man noch das Wort "Streit" hinzunimmt und es im eigentlichen Wortsinn betrachtet. Streit bedeutet nämlich keineswegs das die Fetzen fliegen und man sich bis auf`s Messer bekämpft,

    Aber ich möchte jetzt aber auch nicht rechthaberisch sein und mich hier in semantischen Spitzfindigkeiten ergehen, die sowieso zu nichts führen.


    Aber ich liebe nun einmal die Sprache und gerade die Deutsche ist so reichhaltig und bietet von Präzision bis hin zu blumigen Ausschmückungen, einfach sehr vielfältige Möglichkeiten.

    Leider ist zu beobachten, dass gerade die deutsche Sprache immer mehr verfällt und der Wortschatz vieler Menschen zudem bedauernswert gering ist.

    Ich hatte letztens gerade einen Artikel darüber gelesen, der Gründe dafür gesucht und einige Theorien aufgestellt hat.

    Du schreibst, Du möchtest von vielen Menschen verstanden werden, was ich nachvollziehen kann. Dem würde ich mich anschließen, wenigstens zu einem gewissen Grad.

    Mein Verständnis endet allerdings an dem Punkt, wo ich mein Niveau absenken muss und offen gesagt frage ich mich dann auch, ob das die Sorte von Menschen ist, mit denen ich mich unterhalten bzw. von denen ich verstanden werden möchte.

    Das mag arrogant klingen, aber mir sagte mal jemand, Niveau würde von unten immer wie Arroganz wirken, daran habe ich mich oft erinnert.


    Ich finde, gerade als Schriftsteller*In, sollte man die Sprache hochhalten und beim Leser auch eine gewisse Intelligenz voraussetzen.

    Mir passiert es öfter, dass ich den Eindruck habe, gewisse Autoren halten ihre Leser für strunzdumm, egal ob es um den Plot geht, oder um die Sprache derer sie sich bedienen. Alles muss immer haarklein erklärt werden, möglichst noch in leichter Sprache, damit sich ja niemand mehr bemühen muss oder gar eigene Schlüsse ziehen.

    Mich persönlich ärgert das.

    Oder findest Du, ein Murakami, ein Liu, eine Margaret Atwood sollten wie Fitzek schreiben, um den Massen zu gefallen? Würde dabei nicht genau jene Genialität auf der Strecke bleiben, die ihre Bücher so fantastisch macht?

    Auch ich scheitere an manchem Werk, würde mir aber niemals anmaßen zu verlangen, dass ein Autor mir sein Schaffen mundgerecht zubereitet, denn wie bei Übersetzungen - zwischen Sprachen - gingen auch hier viele Feinheiten verloren. Und die Leser werden um ihre Interpretationen beraubt.

    Ich habe doch aber immer die Möglichkeit mich weiter zu bilden oder muss mir eben irgendwann eingestehen, dass sich dieses Werk jenseits meines Intellektes abspielt. Das ist okay für mich.


    Auch wenn es heute offenbar zum, guten Ton gehört, sind Bildung und ein gewisser Eigenanspruch bestimmt nichts Anrüchiges.

    Ich selbst halte mich auch gar nicht für besonders schlau, gerade auch weil ich mit einer Frau zusammen bin, die wesentlich intelligenter ist als die meisten Menschen auf die sie trifft.

    Die legt mir manchmal auch Sachen dar oder stellt Thesen auf, wo ich irgendwann komplett aussteige, weil ich nicht mehr mitkomme.

    Gerade deshalb liebe ich sie doch so, ich orientiere mich sehr gerne nach oben.

    So bin ich nun mal erzogen worden.

    Mir wurde immer beigebracht, dass Mittelmaß oder noch darunter von jedem erreicht/produziert werden kann und das dies niemals mein Anspruch sein sollte.

    Denn am Ende muss ich mich selbst und mit Zufriedenheit im Spiegel betrachten können.

    Und wenn mein Innenleben in Waage ist, kann es mir egal sein, wie Lisa Müller mich einordnet.

    Schließlich schreibe ich ihr ja auch nicht vor, wie sie zu leben hat, zu reden oder zu sein.

    Wer so etwas tut, der sollte wohl erstmal bei sich selbst schauen, ob dort alles in Ordnung ist.


    Ich muss aber einräumen, diese oder ähnliche Diskussionen schon mehrfach geführt zu haben, und natürlich mache ich mir darum so meine Gedanken. Wir wurden auch schon mit dem Attribut "verbildet" gelabelt, was sicher kein Kompliment sein sollte.

    Es ist nur so das ich wirklich nicht erkennen kann, dass ich mich abgehoben ausdrücken würde. Deswegen ist es sehr schwierig, denn ich möchte auch kein unangenehmer Mensch sein, der mit dem Kopf durch die Wand geht und nur seine Interessen im Blick behält-

    Darüber muss ich noch weiter nachdenken und nehme Deine Wort als neuerlichen Anschub.


    Ich gehe auf die gemachte Aussage ein und entkräfte sie, schlage aber nicht in gleicher Art zurück, weil ich Kämpfe unter der Gürtellinie nicht mag :friends:

    Auch dir einen schönen Tag


    Das sowieso, man kann ja auch zivilisiert streiten. selbst im Internet, wo die Leute gern mal ausfällig werden. Was ich im Übrigen für absolute Zeitverschwendung halte, wie im richtigen Leben auch.

    Vielen Dank für Deine Antwort, Deine Ansichten und den Austausch. Das ist nie verkehrt und immer sehr spannend.


    LG Yue

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor

  • Eigentlich hatte ich mir felsenfest vorgenommen, zu diesem Thema nichts mehr zu sagen und auch nicht dazu, dass dieses Wort absolut passt.

    :lol: Dafür ist es jetzt doch recht viel geworden. Um dem Ganzen mal ein Ende zu setzen, weil unsere Diskussion überhaupt nicht hierher gehört, lasse ich das jetzt mal so stehen.

    Falls noch jemand etwas zum eigentlichen Thema beitragen kann, sei ihm hiermit das Feld überlassen :wink:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Auch wenn Divina das Thema hier jetzt schon abgeschlossen hat wollte ich noch kurz etwas dazu beitragen.

    Mein Verständnis endet allerdings an dem Punkt, wo ich mein Niveau absenken muss und offen gesagt frage ich mich dann auch, ob das die Sorte von Menschen ist, mit denen ich mich unterhalten bzw. von denen ich verstanden werden möchte.

    Das mag arrogant klingen, aber mir sagte mal jemand, Niveau würde von unten immer wie Arroganz wirken, daran habe ich mich oft erinnert.

    Als Schriftsteller ok, aber in der Gesellschaft finde ich diese Aussage schon ein wenig arrogant, nicht nur von "unten" gesehen. Ich weiß nicht warum mein Gesprächspartner nicht auf dem selben Niveau wie ich ist und was dahinter stecken könnte. Und es infrage zustellen sich deshalb überhaupt mit dieser Person zu unterhalten finde ich auch bedenklich. Da würde ich persönlich andere Dinge beachten.


    Zwei Menschen die eine Sprache unterschiedlich gut können ist ja irgendwie das gleiche wie zwei Menschen die unterschiedliche Sprachen sprechen. Wenn eine englischsprechende Person bei uns ist und nur Englisch sprechen kann und ich perfektes Deutsch und Englisch kann, werde ich mich doch auf das Niveau herunterlassen mit ihm Englisch zu sprechen und nicht einfach auf Deutsch oder gar nicht mit ihm sprechen.


    Mir wurde immer beigebracht, dass Mittelmaß oder noch darunter von jedem erreicht/produziert werden kann und das dies niemals mein Anspruch sein sollte.


    Das werde ich auch nie verstehen und mindert meiner Ansicht nach auch immer das Ansehen der restlichen Menschheit, da diese Mittelmaß ist. Sollte man Ansprüche nicht haben um sein Ziel zu erreichen das man sich gesetzt hat und nicht um ein Ziel zu erreichen das nur daraus besteht besser als die anderen zu sein? Ehrgeiz und Motivation sind ja gut, solange es einen antreibt ohne andere dabei schlecht zu machen.

    "We can't help everyone, but everyone can help someone."


    "You cannot break this love with hate." :musik:

  • Hallo Mailinde68,


    das Thema ist gut und regt sicher viele Leser zu eigenen Gedanken darüber an. Und es geht quer durch das Leben. Nur, ich weiß nicht, wie es anderen geht, es ist holprig zu lesen.


    Ist Krieg "schlecht", weil wir dadurch als Volk und Weltgemeinschaft

    wieder harmonischer miteinander zu leben lernen

    Müsste es nicht heißen:

    Ist Krieg "gut" , weil...


    Er bewirkt so gesehen etwas Gutes, der Mensch schätzt den Frieden ja erst, wenn Krieg ist. Dass der Text provoziert, ist sicher Absicht.

  • Hallo Christian (und natürlich auch all Ihr anderen lieben Leute - seid mir herzlich gegrüßt - die Ihr Euch gedanklich hier austobt...)

    Ich nehme Deine Kritik gerne an. Auch ich merkte schon, der Text ist ein wenig holprig. Suche zuweilen wie ein Klavierspieler den idealen Ton. doch Dein Vorschlag - um den für etwas Diskussion sorgenden #Text abzurunden "ist Krieg "gut" weil... gefällt mir.


    Sonst kam er in einem Stück angeflogen. Von welcher Stelle des Universums auch immer:-k

    Liebe Grüße

    Mailinde