Der Attentäter - Seiten 279-402

  • bis 27. Juni 13:30 Uhr (S. 376)

    Es ist echt zum Haareraufen wie viel Glück Gavrilos Gruppe hat. Dass sie immer wieder, teils durch Zufall, teils durch vernünftige Planung, fliehen können und gerade so nicht erwischt werden. In jedem Fall ist viel Glück dabei, so wirklich perfekt ist schließlich auch nicht alles geplant gewesen.

    Und dann Potiorek! Da bekommt man echt immer mehr den Eindruck dass er gar nichts tun WILL um Franz Ferdinand vielleicht zu beschützen. Man sollte doch eigentlich eher nach dem Motto arbeiten "Lieber zu viel geschützt als zu wenig.". Aber das interessiert ihn ja nicht. Jubelnde Menschen sind ja besser. Dass es aber sicherlich schlechter ist wenn jemand erschossen wird und die jubelnden Menschen das mitansehen, das scheint ihm nicht in den Sinn zu kommen. Oder es ist ihm schlicht egal. Mich wundert es jedenfalls nicht dass ranz Ferdinand ihn nicht leiden kann. Und wenn er mir vorher nicht schon unsympathisch gewesen wäre, dann spätestens als er Markovic "Sie Jude!" hinterhergebrüllt hat. Als wenn das ein Schimpfwort wäre.


    Was Markovic angeht hoffe ich schon irgendwie dass aus ihm und Svjetlana noch etwas wird. Und sich das nicht nach dem Attentat erledigt hat. Das wäre schade für die beiden.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • bis Abschnitt-Ende

    Das weitere Treffen mit Jelena ist ja nicht wirklich gut gelaufen für Gavrilo. Kein Wunder so wie er sich aufgeführt hat. Vielleicht hätte er es ruhiger angehen sollen, dann hätte es vielleicht noch geklappt. Aber dass man ein Mädchen nicht bedrängen sollte, hätte ihm klar sein sollen. Nun hat er schlechte Laune. Vielleicht hätte er sich besser doch nicht mit ihr getroffen, wie Danilo es ihm gesagt hat. Aber hinterher ist man ja immer schlauer.


    Dass es Gavrilo um Sophie leid tun würde fand ich interessant. Wenn jemand nicht mehr so gesichtslos ist, ist es wohl nicht so leicht ihn umzubringen, vor allem nicht wenn jemand nett ist/wirkt. Geholfen hat es aber ja nicht sonst wären sie vielleicht von ihrem Vorhaben abgekommen.

    Und wieder merkt man wie wenig Potiorek tut. Ich hatte neulich ein kurzes Gespräch mit meinem Vater darüber und er meinte auch dass Potiorek das Ganze vermutlich recht gelegen kam. Leute die Krieg wollten gab es ja doch mehrere.



    Noch die Fehler die ich mir rausgeschrieben hatte (ich sammel die jetzt etwas - aber ich hoffe es ist ok die anzumerken wenn sie mir auffallen, viele sind es ja eh nicht):

    S. 363: "Sogar einen rostigen Einer..."

    S. 387: "...Statthalter seinen Palast erreichten lassen..."

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  • Dass es Gavrilo um Sophie leid tun würde fand ich interessant. Wenn jemand nicht mehr so gesichtslos ist, ist es wohl nicht so leicht ihn umzubringen, vor allem nicht wenn jemand nett ist/wirkt. Geholfen hat es aber ja nicht sonst wären sie vielleicht von ihrem Vorhaben abgekommen.

    Daran merkt man auch, dass Gavrilo eben kein Profikiller ist, sondern eigentlich nur etwas Bedeutendes tun möchte und seiner Heimat helfen will. Aber dass er andererseits sagt, Franz hätte es ja verdient zu sterben, finde ich auch nicht richtig. Nur weil man Politiker wird oder in dem Fall Thronfolger ist, was man sich ja nicht mal selber aussucht, ist man ja nicht zum Abschuss freigegeben. :wuetend:

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  • Dass es Gavrilo um Sophie leid tun würde fand ich interessant. Wenn jemand nicht mehr so gesichtslos ist, ist es wohl nicht so leicht ihn umzubringen, vor allem nicht wenn jemand nett ist/wirkt. Geholfen hat es aber ja nicht sonst wären sie vielleicht von ihrem Vorhaben abgekommen.

    Daran merkt man auch, dass Gavrilo eben kein Profikiller ist, sondern eigentlich nur etwas Bedeutendes tun möchte und seiner Heimat helfen will. Aber dass er andererseits sagt, Franz hätte es ja verdient zu sterben, finde ich auch nicht richtig. Nur weil man Politiker wird oder in dem Fall Thronfolger ist, was man sich ja nicht mal selber aussucht, ist man ja nicht zum Abschuss freigegeben. :wuetend:

    Da stimme ich dir voll und ganz zu.

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  • Der Attentäter - Seiten 279-402

    Tag 5
    Bei den Attentätern liegen die Nerven blank, denn eigentlich wollen sie doch nicht so schnell sterben. Aber es will auch keiner als Feigling dastehen. Das Warten macht sie mürbe und man merkt, dass sie noch sehr jung und keine ausgebildeten Kämpfer sind Die Angehörigen der Attentäter trauen ihnen eine solche Tat nicht zu, aber man kann den Menschen leider nicht hinter die Stirn gucken.


    Zumindest die Polizisten und Ermittler nehmen die Gefahr trotz der dünnen Beweislage ernst. Sie haben dank Vukosava sogar Bilder von Nedeljko und Gavrilo. Nutzt aber wenig, wenn die örtliche Polizei zu dilettantisch (oder zu dick#-o) ist, um sie zu fangen.


    Bei der Zugfahrt mit seinen Generalstabschef Conrad macht Franz Ferdinand noch einmal deutlich, dass er sich nicht von den Attentatsgerüchten verrückt machen lässt, es gilt Haltung zu bewahren. ](*,) Da fragt man sich, ob er genauso bei besserer Beweislage reagiert hätte. Informativ fand ich seine Zusammenfassung der weltpolitischen Lage, was bei einem Präventivschlag gegen Serbien passieren würde: sie hätten Russland, Frankreich und England gegen sich, Deutschland wäre zwar ein mächtiger Verbündeter, aber die Engländer fühlten sich vom deutschen Ausbau der Kriegsflotte bedroht.


    Tag 6

    Die Polizei durchsucht das Haus von Danilos Mutter, aber die Männer sind rechtzeitig geflohen. Das ist so charakteristisch für die Ermittler - sie kommen immer eine Nasenlänge zu spät. Markovic‘ erneuter Versuch, Potiorek zu mehr Militärpräsenz oder einer Änderung der Route zu bewegen, schlägt wieder fehl. #-o

    Ziemlich riskant fand ich, dass die Attentäter in die Stadt zu ihren Einsatzorten gehen. Gavrilo kommen sogar Zweifel an ihrem Vorhaben, als sie die Erzherzogin vorbeifahren sehen und er an sie als Frau und Mutter denkt. Aber die Abfuhr von Jelena bringt ihn in die Wut, die er für sein Vorhaben benötigt. Ganz schönes Früchtchen, diese Jelena, hat sie doch schon ziemlich ihr Spielchen mit ihm getrieben. Gibt ihm natürlich nicht das Recht, so über sie herzufallen.

    So, wenn ich ein Kapitel nennen müsste, das mir bis jetzt am wenigsten gut gefallen hat, dann wäre es dieses. Aber auch das war trotzdem gut, die Spannungskurve sank nicht ab, wie es durchaus hätte passieren können. Es ist sehr schwer, über ein gesamtes Buch eine gleichmäßig ansteigende Spannungskurve zu generieren, zumal das Ende der Geschichte ja in diesem Fall auch noch grob bekannt ist.

    Ging mir bei diesem Kapitel auch so, ich hatte etwas das Gefühl von Stillstand, da nicht viel Neues passierte. Etwas to much war mir hier das ein oder andere wiederholte Schmachten von Markovic und Svjetlana - ich finde es gut, dass sie zueinander gefunden haben, weil sie gut zusammen passen. Aber irgendwie hat mich gestört, dass sie gefühlt jedes Mal, wenn sie aneinander denken gleichzeitig eine bevorstehende Gefahr ahnen, das wurde mir zu oft wiederholt. Ist aber "Meckern" auf höchstem Niveau. :ergeben:

    Liebe Grüße,
    Tine


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  • Der Attentäter - 26. bis 27. Juni 1914 - Seiten 279-402

    Und weiter gehts, schon habe ich den nächsten Abschnitt fertiggelesen. Ich bin sogar schon ein paar Seiten weiter, so spannend ist es gerade.


    Zwischen den Attentätern gibt es nun einige Spannungen. Nun, das ist irgendwie ja auch verständlich, der Tag des Attentats, und damit auch ihres Todes, rückt näher, ist plötzlich greifbar. Ich kann mir vorstellen, wie viel sie darüber nachdenken und an ihrem Schicksal zweifeln, so jung wie sie ja noch sind.


    Rudi und Svetlana kann ich mir als schönes Paar vorstellen, ich hoffe für die beiden gibt es ein Happy End. Für sie würde ich mir wünschen, dass sie Europa verlassen bevor der Krieg ausbricht und zusammen glücklich werden.

    "Die klimatischen Bedingungen in der Hölle sind sicher unerfreulich, aber die Gesellschaft dort wäre von Interesse." (Oscar Wilde)

  • Daran merkt man auch, dass Gavrilo eben kein Profikiller ist, sondern eigentlich nur etwas Bedeutendes tun möchte und seiner Heimat helfen will. Aber dass er andererseits sagt, Franz hätte es ja verdient zu sterben, finde ich auch nicht richtig. Nur weil man Politiker wird oder in dem Fall Thronfolger ist, was man sich ja nicht mal selber aussucht, ist man ja nicht zum Abschuss freigegeben. :wuetend:

    Bei der Aussage von ihm hat wohl auch Wut eine große Rolle gespielt, darüber, dass sterben muss, weil er sich eine Behandlung nicht leisten kann, während jemand der Reich ist vielleicht überlebt hätte. Dieses Gefühl möchte ich mir gar nicht vorstellen..

    "Die klimatischen Bedingungen in der Hölle sind sicher unerfreulich, aber die Gesellschaft dort wäre von Interesse." (Oscar Wilde)