James Penhaligon - Speak Swahili, Dammit!

  • Verlagstext

    The inspiring true story of a young boy’s chaotic life in a remote, wild, corner of East Africa.

    James’s childhood is spent on an isolated gold-mine near Lake Victoria, Tanganyika, with just his sister and mother; his father tragically dying through injuries sustained in World War II. His upbringing is mainly left to a tribal ayah called Amina and an hysterically funny, elderly Swahili man. He learns to speak Swahili, much of it profane, before English. In this unusual setting he soon discovers some stark facts about life through tragedy and danger, but it is the local watu, imbued with kindness and irrepressible humour, that save him from despair, and with whom he learns to fish with home-made lines, eat insects and famously abuse the European hierarchy in real Swahili!


    Known as ‘Jimu’ to his friends, he marks out his own country with a Sukuma boy named Lutoli, falls deeply in love with the beautiful, but older, German girl Gretchen and throws himself out of the back of a bus to avoid being sent away to school. Once at school, in Arusha, James tends to mix with other non-conformers and presents a dilemma to teachers – he is a white boy with a ‘black spirit’. His gang gets up to nefarious enterprises, bringing them into a state of permanent conflict with the system. James is fascinated with the history of Tanganyika back to the time when it was a German Colony until 1918. The unparalleled courage of the German leader Paul von Lettow Vorbeck against the British is a beacon to the young boy of what can be accomplished against adversity. Above all James discovers the world, and life, a little by education, a lot by accident, but overwhelmingly by fate and happenstance, in circumstances few people in the developed world have experienced.

    Der Autor

    James Penhaligon is a multi-lingual consultant psychiatrist in the United Kingdom. Born to Cornish parents, and raised deep in the bush in Tanganyika, later to emerge as Tanzania, he remains a fluent Swahili speaker, and has never been able to escape his early influences, or the gaze it gave him on life and the world. Despite having left Africa, and carving himself a successful career in medicine, and later psychiatry, James has always had a fascinating East African story waiting to be told, and, finally, he has written it. The result is Speak Swahili, Dammit!

    Inhalt

    Francis James Penhaligon (Jim) wird 1951 als fünftes Kind seiner Familie in der südafrikanischen Provinz Kwa Zulu geboren. Zwei Brüder sind fast 20 Jahre älter als er und leben nicht mehr in der Familie. Jims Vater rettete sich während des Zweiten Weltkriegs schwer verletzt aus einem sinkenden U-Boot der Royal Navy. Wegen seiner Kriegsverletzungen würde er keine Einstellungsuntersuchung mehr bestehen und bewirbt sich deshalb an einen Arbeitsplatz, an dem niemand nach Gesundheitszeugnissen fragt - eine Goldmine in Gaita, Tanganjika/Tansania nahe des Victoria-Sees. In Gaitas Expatriate-Gemeinde sammeln sich Gestrandete aller Nationen, Italiener, Sikhs, Askaris, die im ersten Weltkrieg unter Lettow Vorbeck dienten, und der Naziherrschaft entkommene Juden. Aufgrund des mit starkem Akzent gesprochenen Englisch ist eine Verständigung untereinander nur schwer möglich. Vater Penhaligon spricht krassen Cornischen Slang und besteht darauf, kein Engländer zu sein. Die sprachlichen Marotten seiner Figuren gibt Penhaligon so lebhaft wieder, als wären seine Leser direkte Zeugen der Gespräche.


    Von seinem afrikanischen Kindermädchen Amali lernt "Jimbu" zuerst Swahili, die Lingua Franca Ostafrikas. Auch die Mutter arbeitet ganztags bei der Minen-Gesellschaft. Gemeinsam mit seinem besten Freund Lutoli wächst Jim zu einem schwer zu bändigenden Wildfang heran. Zur Belustigung der Einheimischen flucht er bereits in Swahili wie ein Alter, bevor er die Sprache seiner Eltern lernt. Swahili wird Penhaligon immer als seine Muttersprache empfinden, eng verbunden mit der Zuneigung Amalis und ihres Mannes Umali, einem begnadeten Geschichtenerzähler. "Speak Swahili, Dammit!" schleudert der Dreijährige ausgerechnet der Frau des Minen-Direktors entgegen, von dessen Wohlwollen die Arbeitsplätze aller abhängen. Wer Jim Vorschriften machen will, soll sich doch bitte zuerst verständlich ausdrücken. Zugeben, dass er auch etwas Englisch versteht, kann Jim notfalls auch noch später. Bald wird der kleine Rabauke erfahren, dass eine gemeinsame Sprache mit Umali für das Überleben in Gaita an erster Stelle steht. Umali kommt sofort mit einem Knüppel angespurtet, als Jim lauthals schreit, weil er beim Spielen einer schwarzen Mamba direkt in die Augen blickte. Die Kriegserlebnisse der Väter-Generation spielen in Jims Kindheit eine entscheidende Rolle. Natürlich kann der Autor sich nicht selbst an alle Ereignisse erinnern. Auf sympathische Art lässt er andere erzählen und überlässt ihnen den Ruhm des Geschichten-Erzählers: Umali, Jims zweitältestem Bruder und dem alten Askari-Krieger Fritz.


    Traumatisierende Einschnitte in Jims Leben sind der frühe Tod seines Vaters und die eigene Einschulung im einzigen Internat für Weiße, mehr als 500 Meilen Auto-, Eisenbahn- und Fährfahrt vom heimatlichen Gaita entfernt. Seine Erlebnisse in der Schule bestätigen Jims Urteil - er hasst alle Weißen, besonders, wenn er ihnen zu gehorchen hat. Warum Jim nicht einfach in Gaita bleiben kann - schließlich hat Umali ihm alles beigebracht, was ein Mann können muss - darum wird er das gesamte Buch hindurch mit seiner Mutter kämpfen. Leider verlief ja sein Versuch im Sande, mit Lutoli im Busch hinter dem Haus einen eigenen Staat zu gründen.


    Fazit

    James Penhaligon verknüpft seine Kindheitserinnerungen und die abenteuerliche Geschichte seiner Familie mit einem sehr liebenswerten Einblick in Sprache und Kultur Ostafrikas. Swahili ist für Jim zunächst die Sprache der Kriegserinnerungen (Anekdoten über Knarren & Kriege nehmen breiten Raum ein), des Aberglaubens und des beißenden Spotts. Ein Mann mit Glatze wird z. B. schlicht Landebahn genannt. Durch seine Verbundenheit mit Umali empfindet der Junge die Herablassung Weißer gegenüber den Einheimischen besonders schmerzhaft. Jim ist nur äußerlich weiß, im Herzen ist er Suaheli. Anekdoten mit hungrigen Löwen und frierenden Skorpionen, große Emotionen und ein überschaubares Quäntchen Zeitgeschichte hat Penhaligon gekonnt zu einer berührenden Biografie austariert. Ein tolles Buch.


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