In einem heißen Londoner Sommer ist er auf der Suche nach seinem "perfekten" Opfer. Er beobachtet die ausgewählten Frauen, ohne deren Aufmerksamkeit zu erregen. Er registriert jedes Detail ihrer Haut, erahnt ihren Duft, weiß über jeden ihrer Schritte und ihre genauen Lebensumstände Bescheid. Schließlich beginnt er ihnen Briefe zu schreiben, Liebesbriefe, die jedes Mal mit einer Todesdrohung enden - und weidet sich an ihrer Angst, um sie letzten Endes zu töten.
Drei Frauen stehen im Mittelpunkt des Geschehens, die alle nacheinander ins Visier eines Sadisten geraten. Der Unbekannte, der sich in ihr Leben drängt, will sie letzten Endes zwar töten, aber zuvor terrorisiert er seine Opfer mit perversen Briefen. Er erfreut sich an ihrer zunehmenden Anspannung und Nervosität, die sich auch in ihrem Äußeren bemerkbar macht, und an der Unfähigkeit der Polizei, die Frauen ausreichend zu schützen.
Zoe, Jennifer und Nadia sind grundverschiedene Charaktere, deren konträre Lebenssituationen die Autorin sehr ausführlich und detailreich schildert. Der Grundschullehrerin Zoe, die sich in ihrem Londoner Alltag erst zurechtfinden muss und wechselnde Männerbekanntschaften hat, ist der erste Abschnitt des Romans gewidmet.
Danach dreht sich die Geschichte um Jennifer, die Frau eines erfolgreichen Anwalts und Mutter dreier halbwüchsiger Söhne. Sie ist mit der Organisation des Haushalts und dem Renovieren des erst kürzlich erworbenen Familienwohnsitzes so ausgelastet, dass sie keine Zeit hat, sich mit ihrer desolaten Ehe zu befassen. Die Briefe eines Wahnsinnigen stören ihre Pläne erst recht, doch dieser Situation muss Jennifer sich stellen.
Im dritten Teil des Thriller geht es um die Entertainerin Nadia. Ihr Leben ist alles andere als durchorganisiert, doch sie ist die Einzige, die sich von ihrer Angst nicht lähmen lässt und auch zu ihren Bewachern kein unbegrenztes Vertrauen hat.
Zwischen den Abschnitten, die aus der Sicht der jeweiligen Protagonistin erzählt werden, kommt auch der Mörder immer wieder zu Wort, sodass der Hörer sogar an dessen Gedanken und Überlegungen teilhaben kann.
Nebenbei bemerkt, finde ich den englischen Originaltitel "Beneath the Skin" wesentlich treffender als die eher nichtssagende deutsche Übersetzung.
Mir hat nicht nur der Aufbau des Buches, sondern auch die detaillierte Darstellung der verschiedenen Frauentypen und ihrer Lebensumstände sehr gut gefallen. Dass der Roman dadurch nur langsam an Spannung gewinnt, macht für mich gerade den Reiz eines psychologisch angelegten Thriller aus. Dazwischen gibt es zwar unerwartete Wendungen, aber glücklicherweise keine ausführlich beschriebenen, grausamen Tötungsszenarien. Im Laufe der Handlung, als auch der Hörer der Identität des Mörders immer näher kommt, wird die Geschichte allerdings so aufregend, dass man jede Unterbrechung nur ungern hinnimmt.
Des Rätsels endgültige Lösung hat mich zumindest teilweise durchaus zu überraschen vermocht, obwohl mir die Kombinationsgabe des potentiellen Opfers schließlich doch etwas unwahrscheinlich erschien. Eine gewisse Blauäugigkeit des Täters ist ebenfalls zu beanstanden, vielleicht hat er sich aber auch schon zu sicher gefühlt. Überdies finde ich schade, dass sich die Autorin mit der Psyche des Mörders und den Motiven für seine Verbrechen so gut wie gar nicht befasst hat.
Die tiefe, etwas raue Stimme der Sprecherin Sandra Schwittau passt meiner Meinung nach sehr gut zum Inhalt, und auch ihre Intonation hat mir gut gefallen. Leider ist es mir nicht gelungen herauszufinden, wer den männlichen Part (die Stimme des Mörders) vorgetragen hat.
Trotz der oben erwähnten kleinen Kritikpunkte hat mich die gekürzte Hörbuchausgabe von 10 Stunden 32 Minuten sehr gut unterhalten. Wer sich auch gerne auf einen eher unspektakulären, unblutigen Thriller einlassen möchte, wird an diesem Roman gewiss Freude haben.
Aufregende 
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Verlag: SAGA Egmont
