Hanna Linzee - Zartbitterherzen

  • 26 Jahre Ehe haben Rose und ihr Mann Sven miteinander verbracht, als er sie ganz plötzlich verlässt und Rose völlig schockiert allein zurücklässt. Sie leidet wie ein Hund und nur im Café Claire fühlt sie sich wohl und gut aufgehoben zwischen Menschen, die sie mag. Da gibt es ihren besten Freund, den Cafébesitzer Tom, der den Verlust seiner Frau Claire verkraften muss und sich auf die Suche nach ihrer Schwester macht. Mit Schriftsteller Jacob versteht sie sich sofort, und auch der alte etwas kauzige Professor Leclerc erheitert ihren Tag. Langsam erholt sich Rose von ihrem Schmerz, da steht auf einmal wieder Sven vor ihr, der nichts Besseres zu tun hat, als Rose noch mehr Elend zuzufügen…


    Hanna Linzee hat mit ihrem Buch „Zartbitterherzen“ einen gefühlvollen unterhaltsamen Roman vorgelegt, der durch einen flüssigen, warmherzigen und zeitweilig humorigen Schreibstil für kurzweilige Lesestunden sorgt. Von Beginn an steht der Leser an Roses Seite und muss mit ihr die schwersten Stunden nach der Trennung von ihrem Ehemann erleben, darf aber auch dabei sein, wenn sie langsam wieder am Leben teilnimmt und in Gesellschaft freundlicher und lieber Menschen aufblüht. Die relativ kurzen Kapitel verleiten den Leser dazu, das Buch kaum aus der Hand zu legen. Die Autorin sehr gut, den Leser auf eine Achterbahn der Gefühle zu schicken, darf er doch mit Rosa nach der Trennung das gesamte Gefühlsbarometer rauf und runter erleben und mit ihr die Trauer zu verarbeiten sowie der eigenen Emotionen Herr zu werden, um dann dem Leben eine neue Richtung bzw. einen neuen Sinn zu geben und sich für andere Dinge zu öffnen.


    Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet und hinterlassen mit ihren individuell angelegten Eigenschaften einen sehr authentischen Eindruck. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen leiden, fühlen, hoffen und lieben. Rose ist eine sympathische Frau, die allerdings zu Beginn sehr naiv wirkt, dass man sie am liebsten wachrütteln möchte. Sie will es jedem recht machen, vergisst dabei aber sich selbst. In ihrer Ehe ist Rose einsam, hat sie sich doch immer ein Kind gewünscht ganz im Gegenteil zu ihrem Ehemann. Es ist schön zu beobachten, wie sehr Rose anderem am Herzen liegt, denn sie erfährt viel Unterstützung und Freundschaft, die sie aufrichten und ihr Selbstvertrauen geben. Daran wächst Rose zusehends. Sven ist ein Mann, der nur an sich selbst denkt und seinen Willen durchsetzt, egal zu welchem Preis. Tom, der selbst einen schweren Schicksalsschlag verkraften musste, führt mit liebevoller Hand das Café und kümmert sich vertrauensvoll um seine Gäste. Er ist hilfsbereit und schafft seinen Freunden eine heimelige Atmosphäre, die selbst dem Leser imaginäre wunderbare Düfte in die Nase steigen lässt. Auch Jacob und Professor Leclerc können mit ihrem Auftreten überzeugen und lassen die Handlung noch eindringlicher wirken.


    „Zartbitterherzen“ ist ein schöner Roman um Verlust, Trauerbewältigung, das Wiederfinden von Selbstvertrauen sowie den Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt. Schöne und kurzweilige Lektüre mit einer Leseempfehlung!


    Schöne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • "Zartbitterherzen" ist eine Geschichte, die sich mit dem Betrug vom eigenen Lebenspartner und dem darauffolgenden Schmerz und der Bewältigung dessen, beschäftigt.

    Rosa ist wie vor den Kopf gestossen als ihr Mann Sven sie verlässt. Das war für Rosa nicht einfach zu verarbeiten. Wir begleiten sie auf ihrem Weg, den Schmerz hinter sich zu lassen und wieder ins Leben zurückzufinden. Die Figuren, die wir als Leser kennenlernen sind alle liebenswert und scheinen tolle Menschen zu sein. Über Sven kann man einfach keine Worte verlieren, es ist furchtbar was er Rose antut. Denn mit seinen Taten verwehrt er Rose auch die Möglichkeit auf ein eigenes Kind und die Möglichkeit früher wieder ohne ihn glücklich zu werden. Die Geschichte lässt sich absolut flüssig lesen, Hanna Linzee hat einen tollen Schreibstil. Das Café Claire passt sehr gut in die Geschichte, denn mit seinen lieben Gästen und Mitarbeitenden vermittelt es ein herzliches und gemütliches Beisammensein, wo man sich geborgen fühlt.

    Ich muss sagen, ohne den Prolog hätte ich bis zur Hälfte der Geschichte nicht gewusst, wo es inhaltlich hingeht. Es ist spannend die Beziehung zu verfolgen, welche Rosa mit Jakob führt und wie sie neue Freunde findet. Das Finale fand ich etwas surreal, aber nun ja, die Liebe kann Wunden aufreissen aber auch Wunden heilen, nicht wahr?

    Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich hatte Freude daran Rosa in diesem nicht einfachen Lebensabschnitt beobachtend zu begleiten.

    Von mir gibt es 4 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne.

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