Eric Berg - Totendamm / So bitter die Rache

  • Kurzmeinung

    SaintGermain
    Trotz einiger Kritikpunkte konnte mich das Buch doch mitreißen
  • Kurzmeinung

    Tessa
    Ein langweiliger "Krimi" mit ausschweifenden Beschreibungen -die Handlung plätscherte langsam vor sich hin..
  • „So bitter die Rache“ von Eric Berg war die erste Geschichte, die ich von ihm gehört habe. Auch mit Vera Teltz, als Sprecherin, habe ich nun das erste Mal Kontakt gehabt und ich mochte es. Ja, nur mochte, denn es gibt Dinge die im Kopf bleiben und es mir nun doch etwas schwermachen.

    Wir befinden uns in Heiligendamm. Da ich erste vor etwa zwei Jahren selbst dort war, konnte ich mir vieles gut vorstellen und wusste, um welche Orte es ging. Die Wohnsiedlung Vineta wir hier in zwei Zeitstreifen beleuchtet. Zum einen im Jahr 2010 und dann 6 Jahre später. Ellen ist mit ihrem Sohn zurück nach Deutschland gekehrt und zieht in ein Haus, in welchem vor sechs Jahren ein schrecklicher Mord passiert ist und zwar an drei Personen. Die Leute sind etwas seltsam und so ist sie ganz froh, dass sich ihr Sohn mit dem behinderten jungen Mann Ruben, ganz gut versteht. Doch wird es mit der Zeit immer seltsamer und auch die Frage nach den Vorkommnissen in ihrem Haus, die nun sechs Jahre zurückliegen, interessieren sie.

    Und so erfahren wir, wer 2010 noch in Vineta gelebt hat, wie die Leute zueinanderstanden und wie Vineta noch im Glanz erstrahlte.

    Mir hat die Geschichte echt gut gefallen, auch Vera Teltz fand ich als Sprecherin zum einen ansprechend und zum anderen wirklich passend. Aber ich mache mir doch so meine Gedanken. Eigentlich bin ich ein Mensch, der voll dafür ist, dass wir Menschen mit Behinderung ganz normal behandeln sollten, aber irgendwie hatte ich mit dem Hörbuch dann doch an manchen Ecken und Enden so meine Bauchschmerzen, weil ich eben nicht weiß, wie andere darauf reagieren. Denn Ruben sagt zwar immer, dass er ein „lieber Junge“ ist, doch hat er schon so manche Idee, die vielleicht nicht jeder gut findet. Auch Ausländer werden thematisiert, aber definitiv nicht auf negative Art und Weise, aber dennoch hat Eric Berg hier wirklich eine Gradwanderung hingelegt. Was darf man, was darf man nicht?

    Die Charaktere haben eine wirklich gute Ausarbeitung. Jeder hat seine eigenen Macken und eben eine vollständige Persönlichkeit. Sie treffen hart aufeinander und so rutscht das Gefüge in Vineta immer wieder hin und her. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch von der Art Dinge zu beschreiben, Leute handeln zu lassen und mit kleinen versteckten Hinweisen zu arbeiten, konnte Berg bei mir voll und ganz landen, denn ich wollte wissen, wer denn da damals was gemacht hatte und warum denn alles so undurchsichtig scheint. Vera Teltz hat das ganze sprachlich und stimmlich wirklich gut abgerundet, indem sie den Leuten eine eigene Weise zu reden gegeben hat. Gerade Ruben hat sie gut getroffen, hat mir hin und wieder einen tiefen Stich versetzt und noch heute habe ich im Alltag „lustig… das ist lustig“ von ihr im Kopf, was mir manchmal noch ein sehr ungutes Gefühl über den Rücken schickt.

  • Und ein bischen etwass zum Autor:

    Eric Berg ist das Pseudonym des deutschen Schriftstellers Eric Walz, der bisher vor allem durch seine historischen Romane bekannt ist. Eric Walz, geboren am 29. März 1966 in Königstein im Taunus

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Die Diplomatengattin Ellen Holst hat sich von ihrem Mann getrennt, und kehrt mit ihrem 14-jährigen Sohn Tristan nach Deutschland zurück. Im Ostseebad Heiligendamm kauft sie sich ein Haus in der noblen Wohnsiedlung "Vineta", die ihr Erbauer Gernot Kessel mit allen erdenklichen technischen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet hat. So entsteht eine geschlossene Gemeinschaft, die sich vor allem durch Zusammenhalt und gute Nachbarschaft auszeichnen soll.

    Kurz nach ihrem Einzug erfährt Ellen zufällig, dass sich in ihrem Haus vor sechs Jahren ein schreckliches Verbrechen zugetragen hatte, bei dem drei Menschen ermordet wurden. Unter den Opfern befand sich auch die schwangere Ehefrau des Hausvorbesitzers Paul Derfflinger. Der schwerkranke, pensionierte Staatsanwalt galt als Hauptverdächtiger, obwohl er stets jeden Zusammenhang mit den Taten leugnete.

    Ellen will sich mit diesen tragischen Ereignissen in ihrem neuen Zuhause aber nicht belasten, hat sie doch genug damit zu tun, sich eine Zukunft aufzubauen. Die Freundschaft ihres Sohnes Tristan mit dem geistig zurückgebliebenen Ruben fördert jedoch Wahrheiten zutage, vor denen sie die Augen nicht weiter verschließen kann.


    Sehr langsam, fast gemächlich entwickelt sich die auf zwei Zeitebenen angesiedelte Geschichte, deren gegenwärtiger Handlungsstrang im Jahr 2016 spielt. In Rückblenden werden immer wieder die Ereignisse sechs Jahre zuvor erzählt. Vor allem am Anfang erfordert das Zuhören doch ein erhöhtes Maß an Konzentration, um die Figuren aus Gegenwart und Vergangenheit auseinanderzuhalten bzw. in den richtigen Zusammenhang bringen zu können. Bald aber ist man mit den detailliert ausgearbeiteten Charakteren vertraut, sodass vor dem geistigen Auge des Hörers ein lebendiges Bild des Zusammenlebens in der Wohnsiedlung entsteht. Natürlich fragt man sich, wer es aus welchen Gründen auf Paul Derfflingers kostbare Rosenstöcke abgesehen haben könnte, oder wie Ellens Schürhaken in ein Haus kommt, in dem es keinen Kamin gibt. Mitleid erregt die unscheinbare Birgit Loh, deren eintöniges Leben durch Gernot Kessels Aufmerksamkeit etwas an Glanz gewinnt. Aber auch alle anderen Figuren haben mir mit ihren besonderen Charaktereigenschaften und Gepflogenheiten gut gefallen.

    Sehr geschickt ist meiner Meinung nach auch der Handlungsstrang eingeflochten, der sich mit dem Albaner Malush und seiner Schwester Majlinda befasst. Seine Rückkehr in die Heimat, die durch die tristen Lebensverhältnisse verhärteten Charaktere, die Konfrontation mit der Mutter hat der Autor eindrucksvoll geschildert.

    Im weiteren Verlauf gewinnt die Geschichte an Dynamik, indem die Zeitebenen in immer kürzeren Abständen wechseln und dadurch die Spannung erhöhen.

    Die Sprecherin Vera Teltz hat ihre Aufgabe ebenfalls sehr gut gemacht, und ihre Intonation den jeweiligen Erfordernissen bestens angepasst. Besonders glaubwürdig hat sie meiner Meinung nach Rubens Rolle vorgetragen.

    Mich hat der Roman sehr angesprochen, weil das kriminalistische Element nicht dominiert, der Autor hingegen sehr viel Wert auf psychologischen Tiefgang legt. Mit viel Fantasie erzählt er eine, in mehrere Zeitebenen und Handlungsstränge zerlegte Geschichte, und führt sie nach 8 Stunden 49 Minuten (in der gekürzten Hörbuchfassung) zu einem unerwarteten und doch glaubwürdigen Ende.


    Tiefgründige :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Eric Berg - So bitter die Rache“ zu „Eric Berg - Totendamm / So bitter die Rache“ geändert.