"ein Plädoyer für ein erfülltes Leben ohne Gott"
So geht es ja nun wirklich nicht. Das ist ein wirklich schlechtes Buch. Wobei wichtig ist zu sagen, dass ich mit Möller fast grundsätzlich einer Meinung bin. Aber wie er es bringt, das grenzt an Unverschämtheit. Es gibt eine ganze Menge guter und wichtiger Fakten, verwertbare Informationen. Aber die hätten auch in eine Broschüre gepasst. Also hat Möller versucht, eine Art Rahmenhandlung zu basteln. Das geht aber so was von in die Hose! Schwänke aus seinem Leben führen uns zu Gelegenheiten, in denen er dann ein wenig von seinem Wissen preisgibt. Diese Schwänke sind oft unglaubwürdig, wirken konstruiert und die Dialoge sind hölzern. Hölzern! Es ist nicht zu fassen, wie einer solche Dialoge schreiben kann. Andauernd kommt Lokalkolorit ins Spiel (in der Kita, im TV-Studio in der Schule), von denen ich in diesem Zusammenhang null Information benötige. Ich wollte nicht lesen, wie Möller mit ein paar Sätzen aus einem rotzfrechen Bengel einen klugen jungen Mann macht. Das glaubt der doch selbst nicht. Und das mit hölzernen Dialogen. 300 Seiten schreibt er voll. Wären es 50 geworden, wir hätten hier eine lesenswerte Broschüre, aber er muss ein ganzes Buch daraus machen. Habe ich schon erwähnt, dass die Dialoge sehr, sehr hölzern sind? Und überhaupt: Was sollen überhaupt Dialoge in einem solchen Buch? Warum muss ich erfahren, wo er durch einen dollen Zufall ein Dokument gefunden hat? Er war Gast in Talkshows, erzählt un dann nicht, was er da gesagt hat, sondern was er gedacht hat.
Ich habe das Buch ganz gelesen, denn wie gesagt, die Fakten sind oft wirklich interessant, aber es war eine Qual. Und nicht nur wegen der hölzernen Dialoge. Es ist eine vertane Chance. Schade.
Übrigens sind die Dialoge sehr hölzern.