Vielen ieben Dank an @Squirrel für das Ausleihen dieses Buches. So brauche ich nicht einen überteuerten Preis dafür bezahlen.
"Im Gedenken an die Millionen Opfer des Holocaust und zu Ehren von Oskar
Schindler, dem mutigen Retter, dem mehr als eintausend Juden ihr
Überleben verdanken."
Erinnert ihr euch an den Film Schindlers Liste? Für Steven Spielbergs Film von 1993 hat Mietek Pemper seine Lebensgeschichte aufgearbeitet. Erst danach konnte er sich überwinden, bei Vorträgen und in Schulklassen über sein Schicksal zu erzählen.
Pempers und Itzhak Sterns (Oskar Schindlers jüdischer Buchhalter) Tätigkeiten hat Spielberg aus dramaturgischen Gründen in der Figur des Schindler-Buchhalters (gespielt von Ben Kingsley) zusammengefasst, sodass Pempers Anteil weniger bekannt wurde. Mietek Pempers Buch wurde dann 2005 veröffentlicht.
Während des Studiums 1938 an der Jagiellonen-Universität spürte Mietek Pemper das erste Mal, dass man ihn als Jude in seinem Heimatland Polen wohl nicht wirklich wollte.
Krakau wurde 1939 von den Nazis zur "urdeutschen" Stadt deklariert und deshalb kaum bombardiert. Ganz anders Warschau, das auf Hitlers Befehl dem Erdboden gleichgemacht werden sollte.
In der Hauptstadt des Generalgouvernements stieg der Wohnungsbedarf, und so sollten die Juden aus der Stadt vertrieben werden. Zuvor wurde aber Ende Oktober 1938 in Deutschland schon eine sogenannte Polenaktion durchgeführt. Tausende Juden, die vormals aus Polen stammten, sollten dorthin zurück. Da spielte es auch keine Rolle, dass viele von ihnen in Deutschland geboren wurden und nur die Eltern oder Großeltern aus Polen kamen.
Der vierzehnjährige Chaim Yechieli schrieb:
Zitat von Mietek PemperDie SS hat uns über die Grenze ins Niemandsland getrieben, hat mit Stöcken geschlagen. Wir standen sechs Stunden zwischen den beiden Grenzen. Es gab einen Sprühregen. Und die Deutschen standen mit gezückten Revolvern auf der einen Seite und die polnischen Soldaten mit Bajonetten auf dem Gewehr auf der anderen.
Diese Situation muss man sich mal vorstellen. Diese Menschen stehen da, mussten alles zurücklassen und niemand will sie aufnehmen. Polen hat sie dann doch aufgenommen, sie wurden unter erbärmlichen Bedingungen in einer mittleren Grenzstadt untergebracht. Erst einen Monat später durften sie weiter ins Landesinnere, von wo aus sie dann versuchten, nach Amerika oder in andere Länder auszureisen. Wer es nicht rechtzeitig schaffte, fiel knapp ein Jahr später der SS in die Hände.