Muss ich mich sehr schämen ...?

  • Es müssen ja auch heutzutage Biene Maja und Pumuckl schlank und rank sein, weil die Kids sonst alle übergewichtig werden. Nur deshalb natürlich. Weil sie sich den Pumuckl als Vorbild nehmen. Und weil Harry Potter zaubern kann, glauben die Kids, es auch zu können und werden dann depressiv, weil es nicht funktioniert. ... Mhm, schon klar. Hoffen wir nur, dass sie nie Gebrüder-Grimm-Märchen in die Finger kriegen!!!


    Ich liebe Astid Lindgren bis heute und war letztes Jahr in Stockholm im Museum. Leider war Pippi nicht da, aber den Kleinen Onkel und Herr Nilsson hab ich angetroffen. Auch die Filme mag ich sehr, weil Inger Nilsson als Pippi einfach umwerfend war. Von "Madita" gab es damals eine Serie, wenn mich nicht alles täuscht (oder waren das einzelne Filme?), die habe ich auch sehr gern gesehen. Aber natürlich sind die Bücher immer besser.


    Ist mir übrigens noch nie aufgefallen, dass die Schauspielerin, die die Pippi spielt den gleichen Nachnamen hat wie der Affe. :lol:

  • Schämen?
    Weil dir etwas gefallen hat?
    Wofür also @Paul Goodway ?
    Such mal in die Wikipedia nach "Schamgefühl" - meistens sind es äußere Umstände. die jemanden dazu bringen, das zu denken.
    Oftmals ist Scham und Schuld indoktriniert von den Eltern.


    Und wenn du schon mit "Ist Harry Potter böse?" anfängst, das wurde auch schon von Michael Ende's "Die unendliche Geschichte" behauptet, weil es satanistische Glaubensrichtungen enthält. Nicht nur ein "Tu, was du willst", frei nach Aleister Crowley sondern auch die Symbolik aus dem Okkulten und Esoterischen.
    Es gibt für Menschen immer was zu meckern, und nicht zuletzt, weil so mancher glaubt es einfach besser zu wissen als alle anderen.

  • Aber sag' 'mal, gegen die Donald Duck-Hefte kann man doch heute nicht mehr so große Kritik-Geschütze auffahren, oder?

    Ich habe nichts gegen Comics, auch wenn sie mich selbst nicht interessieren. Es ist meiner Meinung nach immerhin besser, Comics zu lesen als gar nicht zu lesen. Und für Leseanfänger sind altersgerechte Comics vielleicht ein guter Einstieg zum Lesen komplexerer Texte.

    Ich bin davon überzeugt, dass die Harry-Potter-Bücher eine größere Jugendgefährdung darstellen,

    Ich glaube kaum, dass HP-Bücher für einen gesunden, psychisch unauffälligen Jugendlichen gefährdend sind. Unsere Söhne haben sie alle gelesen, sogar der eigentlich nichtlesende Sohn und keinem hat es geschadet. Es hat auch keiner hinterher versucht, zu zaubern - sie konnten und können Fiktion und Realität auseinanderhalten.
    Hexen, böse Stiefmütter und gefräßige Wölfe (Gebrüder Grimm) sind mindestens so gefährlich wie Harry Potter... :wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Märchen sind auch nicht harmlos. Wenn man sie genauer liest sind sie streckenweise auch ziemlich brutal, nur mal so am Rande.

    Ohja... Ich muss gestehen das ich mich immer scheue meiner Tochter Märchen vorzulesen. Teilweise ist das echt harter Toback. Andererseits denke ich auch das man Kindern oft zu wenig zutraut Realität und Fiktion zu unterscheiden. Da finde ich Harry Potter deutlich gemächlicher (Ok, der letzte Band ist vielleicht etwas heftiger, aber wenn man sieht wie viel und bestialisch teilweise in Märchen gemeuchelt wird... :wink: ) - Vom Struwwelpeter will ich gar nicht anfangen :shock:

    Ich habe nichts gegen Comics, auch wenn sie mich selbst nicht interessieren. Es ist meiner Meinung nach immerhin besser, Comics zu lesen als gar nicht zu lesen. Und für Leseanfänger sind altersgerechte Comics vielleicht ein guter Einstieg zum Lesen komplexerer Texte.

    :thumleft: - Ich weis nicht ob ich ohne die Entenhausen-Front jemals zur Bücherratte geworden wäre. Comics (vor allem Micky Maus und co) hatten für mich damals eine eine unglaubliche Anziehungskraft. Ich weis noch das es damals für mich immer ein großes Highlight war wenn mein Papa mit mir in die Stadt gefahren sind und wir in einen Trödelladen gegangen sind wo es gebrauchte Lustige Taschenbücher gab, für die ich regelmäßig gerne mein gespartes Taschengeld geopfert habe (Und die wir uns im Freundeskreis gegenseitig ausgeliehen haben)


    @Paul Goodway - Kleiner Tipp am Rande: Du erwähnst oft Personen hier und machst das auch vorbildlich mit dem "@" davor. Wenn du nach dem @ mindestens 3 Zeichen getippt hast erscheint ein Kleines Menü und du kannst die Person auswählen. Wenn du das so machst hat das den Vorteil das die Erwähnte Person auch eine Info bekommt wenn sie erwähnt wurde und ggf. reagieren kann :wink:

  • Achja, und heute morgen habe ich im Auto die Drei ??? und der Superpapagei gehört. Auch das war ein richtig schönes Deja Vu

    Oh ja, in den letzten 2 Monaten habe ich eins nach dem anderen gehört. :thumleft: Ich muss mir unbedingt mal die fehlenden zulegen. Zumindest von den älteren.

    Hoffen wir nur, dass sie nie Gebrüder-Grimm-Märchen in die Finger kriegen!!!

    :totlach: Ja, besser wäre das. :loool:
    Ich hab als Kind viele Märchen vorgelesen bekommen und zusätzlich auch den Struwwelpeter. Ich kann mich nicht (zumindest nicht bewusst) daran erinnern, dass ich dabei irgendwie Angst, oder ähnliches verspürt habe. So wie es hier schon einige gesagt haben, können Kinder oftmals sehr gut zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Zusätzlich finde ich es auch wichtig Kinder nicht zu sehr in Watte einzupacken, sondern ihnen auch mal was zuzutrauen. Klar, dabei muss man auch immer das Alter beachten. Nicht dass einem Kind, das immer nur alles "politisch" korrekt vorgesetzt bekommt, am Ende noch was in seiner Entwicklung zum Erwachsenen fehlt. Bin da kein Fachmann, aber das ist jetzt mal mein persönliches Gefühl bei der Sache.


    Hier wurden schon viele Bücher aus meiner Kindheit aufgezählt, an die ich mich immer wieder gerne erinnere. Das kleine Gespenst habe ich geliebt und die kleine Hexe habe ich auch noch lebhaft in Erinnerung (Die gab's damals auf Schallplatte!). Astrid Lindgren und Enid Blyton waren auch hoch im Kurs. Was hier glaub ich noch nicht genannt worden ist, ist der kleine Vampir :love: .

    "I see you laugh. Very well, for simplicity’s sake, let us assume I am the center of creation. In doing this, let us pass over innumerable boring stories: the rise and fall of empires, sagas of heroism, ballads of tragic love. Let us hurry forward to the only tale of any real importance." His smile broadened. "Mine." (Kvothe in The Name of the Wind)

    2019: :study: 11 Bücher mit 3.997 Seiten

    :musik:12 Hörbücher mit 18.360 Minuten

  • ... Struwwelpeter ...

    Angst nicht direkt, aber ich hatte bei dem Buch immer das Gefühl, dass mir durch diese Geschichten zusätzlich der mahnende Finger vorgehalten werden soll. Da ich eine ziemliche Chaotin war, ohne es zu wollen, bekam ich den bzw. die strafende Hand schon genug zu spüren, da brauchte ich das Buch nicht auch noch. Oder um es anders auszudrücken: Ich habe es gehasst - und tu das bis heute.


    Da ich bereits sehr früh mit dem Lesen angefangen habe, habe ich auch alles verschlungen, was ich damals in meine Griffel bekommen habe, gefühlt die gesamte Schulbibliothek, sofern es sich nicht um Sachbücher gehandelt hat. Man konnte an zwei Tagen in der Woche jeweils sieben Bücher ausleihen - und das habe ich ausgeschöpft.
    Dann hatte mir meine Mutter noch jede Woche ein "Bessy"-Heft gekauft, während meine ältere Schwester "Silberpfeil" bekommen hat (die ich natürlich auch mitgelesen habe). Später wurde aus ihrem Silberpfeil dann die "Bravo". "Micky Maus" und "Fix und Foxy" waren auch regelmäßig Standardlektüre (wohlbemerkt neben den ganzen Büchern). Und kennt noch jemand die "Lurchi"-Comics? :lol:
    Jedenfalls kann ich mich nur an wenige Bücher aus meiner Kindheit direkt erinnern. Ich stand auf solche Sachen wie "Blitz, der schwarze Hengst" und die Bücher von Jules Verne, aber auch Märchen (nicht nur die bekannten). Für mich war das Abtauchen in eine andere Welt. Dass es in Märchen teilweise sehr grausam zuging, war mir durchaus bewusst, aber immerhin ging für die Guten am Ende alles gut aus und das war das Wichtigste.


    Was nun die Eingangsfrage angeht ... Ich denke, dass man als Erwachsener sehr wohl selbst entscheiden kann, woran man Spaß hat, ohne sich vor anderen rechtfertigen zu müssen. Alles, was anderen nicht in irgendeiner Art und Weise schadet, ist erlaubt.
    Schamgefühl entsteht aus dem Gedanken heraus, was andere darüber denken könnten. Aber was hat man davon, außer dass man sich eventuell um etwas bringt, das einem Spaß macht? Die anderen werden einem den Spaß, der einem entgeht, nicht ersetzen und auch die Tatsache, dass man sich ja alterskonform verhalten hat, bringt nicht die gleiche Befriedigung mit sich, wie wenn man sich manchmal etwas kindisch verhält, wenn einem danach ist, oder auch Kinderbücher liest. Also nein, sich an alten Geschichten zu erfreuen und in Erinnerungen zu schwelgen ist keineswegs ein Grund, weshalb man sich schämen müsste. Es tut ja niemandem weh.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Meine Lieblingsbücher aus meiner Kindheit habe ich aufgehoben.
    Für mich sind sind eine wertvolle Erinnerung, ich schaue sie mir gerne an und denke an Stunden voller Lesefreude.
    Meine eigenen Kinder wären zwar in dem Alter sie zu lesen, aber sie haben ihre eigenen, aktuelllen Bücher die sie lieben.
    Einige, wenige, haben sie auch von mir gelesen. Aber das müssen sie ja auch nicht, ich habe sie ja nicht für sie aufgehoben, sondern als Teil meiner eigenen Welt.

  • Angst nicht direkt, aber ich hatte bei dem Buch immer das Gefühl, dass mir durch diese Geschichten zusätzlich der mahnende Finger vorgehalten werden soll. Da ich eine ziemliche Chaotin war, ohne es zu wollen, bekam ich den bzw. die strafende Hand schon genug zu spüren, da brauchte ich das Buch nicht auch noch. Oder um es anders auszudrücken: Ich habe es gehasst - und tu das bis heute.

    Interessant wie unterschiedlich man das wahrnehmen kann. Ich würde das Buch nicht verteufeln, aber ob ich es meinen zukünftigen Kindern auch vorlesen würde, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich eher nicht, da fallen mir dann doch geeignetere ein. Wie z. B. Max und Moritz. Wobei da vielen das Ende wahrscheinlich auch schon wieder zu brutal ist. Es wird ja zumindest nicht blutig umgesetzt. :loool:

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  • da fallen mir dann doch geeignetere ein. Wie z. B. Max und Moritz.

    :shock: Geeignetere? Das ist meine nächste Hassgeschichte. Die Jungs waren total doof und haben sich am Leid anderer ergötzt, aber das blutige Ende war auch mir zu viel. Also da tendiere ich doch eher zu jedwedem anderen Märchen.

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  • Ich liebe die Bücher meiner Kindheit und lese immer wieder gerne rein. Vor einigen Jahren habe ich mir zwei Madita-Bände gekauft und von einer Freundin habe ich "Das kleine Ich-bin-ich" zu Weihnachten bekommen, weil ich mal gesagt habe, dass ich es gerne wieder haben würde.


    Auch "Der Sommer vorher" - ein typischen Jung-Mädchen-Buch, das ich damals sehr mochte, habe ich mir wieder gekauft. Einfach, um es zu haben. Kein Grund zum Schämen. Lesen ist niemals ein Gund zum Schämen!

    Da fühle ich mich auch angesprochen. So habe ich vor einiger Zeit die "Nesthäkchen" Reihe von Else Ury neu gekauft. Diese Bücher habe ich als Kind verschlungen; leider hatte meine Mutter die Originale damals entsorgt. Beim heutigen Lesen ist man doch erstaunt, was mal als Kind so toll fand. Aber ich finde es gut. :thumleft:

  • :shock: Geeignetere? Das ist meine nächste Hassgeschichte. Die Jungs waren total doof und haben sich am Leid anderer ergötzt, aber das blutige Ende war auch mir zu viel. Also da tendiere ich doch eher zu jedwedem anderen Märchen.

    :lol: Okay, da sind wir wohl anderer Meinung. Mir hat die Geschichte immer schon gefallen. Mit geeigneter meine ich auch nur, dass man auf den Illustrationen nicht so viel Blut fließen sieht, wie zum Beispiel beim Daumenlutscher.

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  • Also ich fand Märchen immer schon toll. Mir wurde als Kind immer ganz viel vorgelesen und Märchen mag ich auch heute noch. Hab sogar mein eigenes Märchenbuch, das ich mal gewonnen hab.
    Bücher aus meiner Kindheit lese ich nicht wieder, aber ich lese grundsätzlich Bücher immer nur einmal. Dafür lese ich auch heute noch ab und zu ein Kinderbuch. In der Arbeit les ich auch durchaus mal Bilderbücher, die mir unterkommen.


    Schämen muss man sich nie für das, was man liest. Egal, ob es jetzt Kinderbücher oder Hardcore S/M Erotikromane sind. Man tut ja keinem weh damit. Und ich bin der festen Überzeugung, dass auch der ärgste Schundroman besser ist als gar kein Buch zu lesen.


    Ach so, und zu Struwwelpeter & Co.: Meine Mama hatte ein Märchenbuch, das sie schon in ihrer Kindheit gelesen hat. Da hab ich dann im Volksschulalter, als ich schon gut selber lesen konnte, Märchen dieser Art verschlungen. Fand die total spannend. :mrgreen: Gefürchtet hab ich mich nur bei der Kassette von Hänsel und Gretel. Da hat die Hexe immer so erbärmlich geschrien. 8-[ Und ich hatte damals schon eine Phobie vor Feuer und so. Aber dafür hat man ja einen kleinen Bruder. Der hat das natürlich gewusst und immer extra nach diesem Märchen verlangt... :roll::lol: Meinen Eltern hab ich das damals wahrscheinlich nicht gesagt, dass mir das solche Angst einjagt. Gezwungen hätten sie mich nämlich garantiert nicht.

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)

  • Wenn ich mir die Bücher aus alten Kindertagen wieder hervorkrame,
    dann steigen zeitgleich Erinnerungen in mir hoch.
    Mir fällt ein, was ich damals gemacht und gedacht habe, als ich die Geschichten las.
    Eine unbeschwerte Zeit wird wach, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert.


    Ähnlich ergeht es mir, wenn ich mir die alten Eintragungen in meinem Tagebuch durchlese;
    mit 13 Jahren fing ich damit an, ein Tagebuch zu führen.
    Natürlich hab' ich nicht täglich einen Abriss des Tagesverlaufs verfasst - nein.
    Immer dann, wenn mir danach war, meine Gedanken festzuhalten, habe ich die Kladde hervorgeholt.
    Auch dann, wenn ich etwas Großes erlebt oder geschafft habe, musste ich es niederschreiben.
    Heute lache ich mich schlapp, wenn ich meine kindliche Ausdrucksweise von damals wiederfinde.


    Was ich gegenwärtig jedoch bedauerlich finde, ist das "Aussterben" der Poesiealben.
    Kennt Ihr sie noch? :study:
    Die Mädchen in meiner Klasse liessen mich gerne in ihr Poesiealbum schreiben, in denen herzerwärmende, nostalgische Glanzbilder eingeklebt waren. Meine Schwester zeichnete dann etwas hinzu, was ganz toll ankam.
    Ach, wo sind diese beschaulichen Zeiten nur hin ...?

  • purple_yersinia:
    Zu ihrer Entstehungszeit waren diese bunten Glanzbilder - manche hatten wirklich Glitzer darauf - etwas Besonderes.
    Damals waren die Tageszeitungen noch schwarzweiss und die Bücher selten bebildert.


    Und - die Poesie in den gleichnamigen Alben hat den Kindern sicher gut getan,
    zumindest hat es ihnen nicht geschadet. :)


    In diese Heile-Welt-Glanzbilder konnten sich die Mädchen hineinversenken und träumen.
    Ich (offengestanden) auch ... :uups:
    Muss ich mich auch deswegen nicht schämen? :wink:

  • Muss ich mich auch deswegen nicht schämen?

    Warum solltest du? Es ist doch klasse, dass du so schöne Erinnerungen hast und auch, dass du dich an den einfachen Dingen des Lebens freuen kannst. Damit haben leider viele Erwachsene inzwischen ein Problem, was ich sehr schade finde, denn eigentlich könnte diese Welt mehr Freude gebrauchen.
    Die speziellen Bilder für die Poesiealben sind natürlich inzwischen abgelöst - durch Sticker. Der Nachteil der Glanzbilder war nämlich, dass man sie extra mit Klebstoff bestreichen musste, damit sie im Poesiealbum gehalten haben. Stattdessen gibt es heute Klebebilder in jedweder Form.
    Poesiealben wurden im Übrigen noch in den Klassen meiner Kinder weitergereicht. Ich weiß nicht, ob sich das in den letzten Jahren danach gegeben hat, aber vor ein paar Jahren gab es sie noch.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Guten Abend, Divina!


    Ja, die Sticker-Alben hatten wir auch (STAR WARS, und so ...), aber echte Poesiealben sind mir im Schreibwarenladen nicht mehr aufgefallen. Ich hab' jetzt auch nicht wirklich danach gesucht.


    Weisst Du, den Poesie-Alben haftete ja nicht nur der hehre Gedanke einer sozial-geistigen Kultivierung an.
    Es war auch eine schöne Erinnerung an die alten Schulkameraden und Freunde/Freundinnen.


    Das Schmunzeln über die alte Kinderschrift von einst ...


    Schön, dass Deine Kinder diese Tradition noch kennengelernt haben.
    Ich vertrete die Ansicht, dass man durchaus aufgeschlossen durch die Welt gehen kann,
    ohne die eigenen Traditionen fallen zu lassen.

  • purple_yersinia:
    Danke für die Info! Das ist schön.


    Die Glanzbilder gibt es auch noch zu kaufen.
    Dass diese - nach wie vor - nicht nur bei Kindern beliebt sind, merkt man auch daran,
    dass die TV-Zeitschriften sie zu gewissen Gelegenheiten als Zugabe in Stickerform mit einheften.
    Funk Uhr, Fernsehwoche, usw ....

  • Was ich gegenwärtig jedoch bedauerlich finde, ist das "Aussterben" der Poesiealben.
    Kennt Ihr sie noch?

    Ja, ich hatte als Fünftklässlerin ein Poesiealbum, in dem sich Schüler und Lehrer verewigt haben. 33 Jahre später habe ich es zum Klassentreffen mitgenommen und die ehemaligen Mitschüler/innen haben sich angesichts ihrer damaligen Kunstwerke schlappgelacht und jeweils auf der gegenüberliegenden Seite ihrer alten Einträge neue Einträge hinterlassen. :loool:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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