Lilly-Marie Engel - Rosenhochzeit

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ich fand diesen Roman langatmig und nichtssagend und habe deshalb nach 1/3 abgebrochen.
  • Helen lebt im Haus einer alten Dame im Dachgeschoss in Stuttgart und ist mit Leib und Seele Floristin. In dem Etepetete-Blumenladen, in dem sie momentan arbeitet, hält man ihre jedoch Arbeit nicht für passend. Deshalb bekommt sie von ihrem garstigen Chef die Kündigung. Als wenn das noch nicht Pech genug ist, muss auch ihre Vermieterin ihr wegen Eigenbedarfs kündigen, was der alten Dame wirklich schwer fällt. Da kommt die Erbschaft von Helens Großmutter gerade recht, die ihr ein wunderschönes altes Haus mit großem Rosengarten und einer riesigen Scheune vermacht. Ihre Geschwister und deren Ehepartner sind sofort Feuer und Flamme – die Idee eines kompletten Hochzeitsfeierausrichters ist geboren. Catering und Blumenschmuck sowie Werbung – alles aus erster Hand. Als Helen ihrem nächsten Nachbarn in seinem Gutsladen einen Anstandsbesuch macht und dort eine alte Kutsche erspäht, versucht sie alles, um Besitzer Hannes zu überreden, ihr die Kutsche für die Hochzeiten zu überlassen. Doch Hannes ist ein brummiger Eigenbrötler, der mit ihr und ihrem Vorhaben nichts zu tun haben will. Ob er seine Meinung noch ändern wird?


    Lily-Marie Engel hat mit ihrem Buch „Rosenhochzeit“ einen Liebesroman vorgelegt, der auch einen kleinen Krimieinschlag enthält. Der Schreibstil ist flüssig und entführt den Leser in die Gegend von Stuttgart aufs idyllische Land, eine beschauliche Gegend, wo die Welt meistens noch in Ordnung zu sein scheint. Von Beginn an steht der Leser an der Seite von Helen und erlebt die Pechsträhne ihres Lebens mit, um dann sogleich von der Erbschaft und dem Familienclan überrascht zu werden, der anscheinend alles im Griff hat. Da wirkt Helen fast wie das schwarze Schaf der Familie, was allerdings nicht richtig ist.


    Die Charaktere sind einfach gestrickt und wirken in ihrem Umfeld wie Leute von nebenan, die jeder in seinen Nachbarn oder Bekannten wiederfindet. Leider bleiben sie oberflächlich und irgendwie unbekannt, so dass man keinen rechten Bezug zu ihnen entwickeln kann. Helen ist Single und als Floristin hat sie gewisse Vorstellungen, wie ihre Blumengebinde auszusehen haben. Sie hat eine große Familie, die sich alle umeinander kümmern und sich irgendwie auch in alles einmischen. Alles bleibt irgendwie in der Familie. Als Helen das Haus und die Scheune von ihrer Großmutter erbt, ist es die gesamte Familie, die alles verplant. Helen bleibt da recht blass und sagt zu allem ja und amen. Hannes ist zu Beginn noch ein recht ungehobelter Kerl, der einen gewissen Reiz ausmacht, jedoch verändert sich auch hier bald das Bild, und er wird zu einem recht durchschaubaren Wesen ohne viel Attraktivität. Die Räuberpistole mit seiner Ex-Frau setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf, alles ist so unwirklich und konstruiert, was überhaupt nicht in diesen Roman hineinpasst.


    „Rosenhochzeit“ ist ein 08/15-Liebesroman, der ein gewöhnliches Happy End hat. Doch die Wendungen und Verstrickungen innerhalb der Handlung lassen diese Geschichte einfach unglaubwürdig wirken. Deshalb sollte dieses Buch leider nur dann gelesen werden, wenn man gerade kein anders Buch zur Hand hat!


    Lückenfüller für :bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Gro0e Gefühle...


    Der Roman "Rosenhochzeit" von Lilly-Marie Engel erzählt von der
    Floristin Helen, die mit ihren Leben unzufrieden ist – bis sie
    unerwartet von ihrer Großmutter ein altes Haus mit verwildertem
    Rosengarten erbt. Gemeinsam mit Freunden und Verwandten nutzt sie das
    Anwesen, um ein Rundum-Paket für Traumhochzeiten anzubieten! Die alte
    Kutsche ihres Nachbarn Hannes wäre das i-Tüpfelchen auf ihrem
    Hochzeitskonzept – allerdings scheint Hannes ein etwas schwieriger Mann
    zu sein …



    Das Cover des Romans setzt auf große Gefühle. Man
    erkennt einen dekorativen weißen Stuhl, über den ein romantisches
    Brautkleid geworfen ist. Davor sind ein kunstvoll gestalteten
    Brautstrauß und rosafarbene Pumps arrangiert worden. Auch im Hintergrund
    erscheinen viele Rosen. Für meinen Geschmack ist es etwas too much;
    aber das muss jeder Leser selbst beurteilen. Der Titel "Rosenhochzeit"
    ist kurz und einprägsam und gibt die Marschroute der Handlung vor.



    Das
    Geschehen wird aus der Sicht der Protagonistin Helen erzählt, die
    gleich zu Beginn des Romans eine Pechsträhne ertragen muss und kurz
    hintereinander ihren Job, ihre Wohnung und ihre Großmutter verliert. Aus
    diesem Grunde gönnt man ihr das Erbe ihrer Großmutter, das ihr eine
    neue Existenzgrundlage bietet. Sie ist ein sehr sanfter, ruhiger
    Charakter, der sich von ihrer großen Familie beeinflussen und für ein
    gemeinsames Familienprojekt, das Rundum-Hochzeits-Paket, vereinnahmen
    läßt.



    In diesem Roman bleibt alles in der Familie. Die
    handelnden Personen sind einfach gestrickte Menschen, die man in seinem
    eigenen Umfeld wiederfinden könnte. Leider bleiben sie farblos und
    schwammig, und man kann sie nicht in sein Herz schließen. Dies gilt vor
    allem für die Herren der Schöpfung, die einen sehr weichgespülten
    Eindruck machen. Ein Hochzeitsredner entbrennt gleich bei der ersten
    Begegnung mit Helens Kusine in heißer Liebe, schwängert seine neue
    Freundin in der ersten gemeinsamen Nacht und fällt bei jeder günstigen
    und ungünstigen Gelegenheit in Ohnmacht. Dagegen leistet Hannes, der
    neue Nachbar von Helen, mehr Widerstand und zofft sich wegen der
    Hochzeitskutsche tüchtig mit Helen, bevor er ebenfalls seine große Liebe
    zu ihr entdeckt und nahtlos zum Schmusekurs übergeht.



    Lilly-Marie
    Engel schreibt in einer einfachen, aber gut lesbaren Sprache, und der
    Roman lässt sich leicht lesen. Auch die malerische Landschaft wird sehr
    anschaulich beschrieben, und man hat das kleine Häuschen von Helen
    deutlich vor Augen.



    Allerdings plätschert die Handlung ohne
    große Höhepunkte dahin und ist sehr vorhersehbar. Um etwas mehr Spannung
    in den Roman zu bringen, unternimmt Lilly-Marie Engel den Versuch, ihre
    Liebesgeschichte mit einem Krimi zu kombinieren, aber dieses Experiment
    geht gründlich schief. Die um die Ex-Frau von Hannes inszenierte
    Räuberpistole wirkt so konstruiert und überzogen, dass man nur den Kopf
    schütteln kann und das Buch am liebsten zuklappen und zur Seite legen
    möchte.



    Alles in allem hat dieses Buch meine Erwartungen nicht erfü