Rebekka Habermas - Skandal in Togo

  • Rebekka Habermas: Skandal in Togo Ein Kapitel deutscher Kolonialherrschaft; S. Fischer Verlag Frankfurt / Main 2016 / Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2014; 391 Seiten; ISBN: 978-3-7425-00304


    Im Jahre 1903 steht Togo unter deutscher Kolonialherrschaft. In dem Ort Atakpame soll Stationsvorsteher Schmidt eine junge Togolesin vergewaltigt, einen örtlichen Chief widerrechtlich eingesperrt und grausame Bestrafungen angeordnet haben. Auch wenn solche Fälle in den Kolonien an der Tagesordnung gewesen sein sollten, beschäftigt dieses spezielle Ereignisse schon kurze Zeit später den Reichstag im fernen Berlin.


    Dies ist Band 10030 der Schriftenreihe der Bundeszentrale.


    Habermas ist Jahrgang 1959. Sie lehrt Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen.


    Die deutsche Kolonialgeschichte liegt faktisch rund 100 Jahre zurück. Dementsprechend unbekannt ist ihr Verlauf. Habermas beschreibt sehr umfangreich und detailliert eine Teilepisode, die nicht zum allgemeinen Schulwissen gehört.


    Dies geschieht fast ausschließlich sprachlich. Außer zweier Landkarten (von Togo und Deutsch-Ostafrika) gibt es keinerlei Fotos. Dies ist sehr bedauerlich - schließlich erhält der Leser so keinen optischen Eindruck davon, wie z. B. die damals Handelnden aussahen. Auch eine solche Information wäre für den heutigen Leser schon interessant.


    Die Strukturen kolonialer Herrschaft beschreibt die Autorin. Das Buch hat also geschichtswissenschaftlichen Charakter. Dieser Ansatz wird auch schon am umfangreichen Anhang mit all´ seinen Anmerkungen und dem umfangreichen Literaturverzeichnis sichtbar.


    Offensichtlich richtet sich die Publikation an einer interessierte Fachöffentlichkeit.