Wie entstehen eigentlich Trends? Wer bestimmt, was cool ist? Warum sind nerdige Hornbrillen heute megaout, morgen in Hipster-Kreisen der Renner und übermorgen auf breiter Front "in"?
Malcolm Gladwell beschäftigt sich in diesem Buch mit genau diesen Fragen, die sich die meisten von uns sicher schon einmal gestellt haben, und zeigt, dass Trends, Hypes und Epidemien alle mehr oder weniger einem bestimmten Muster folgen: sie sind "ansteckend", von einer gewissen Dauerhaftigkeit und abhängig von äußeren Einflussfaktoren, und es gibt einen "tipping point", den Punkt oder Moment, an dem aus einer lokal begrenzten Sache etwas Weiterreichendes wird.
Anhand von höchst anschaulichen Beispielen - sei es die Verbreitung von Grippeviren oder der Rückgang der Kriminalität in New York City, die Erfolgsgeschichte der "Sesamstraße" oder ein sich explosionsartig ausbreitender Schuh-Trend - verdeutlicht Gladwell die zugrundeliegenden Theorien und zeigt auch, welche Menschentypen vonnöten sind, damit ein Trend zum Trend wird und nicht gleich wieder verpufft.
Ein fundiertes und gleichzeitig sehr verständliches Buch über ein faszinierendes Thema zwischen Psychologie, Soziologie, Wirtschaft und Naturwissenschaft. Ein klein wenig schade allerdings, dass das 2000 erschienene Buch nicht noch um aktuelle Bezüge zum Internet erweitert wurde - da hätten sich schätzungsweise noch zusätzliche interessante Dinge ergeben.
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Verlag: Goldmann
