Kapitel 13
In Kapitel 13 geht es ja eigentlich nur darum, dass die 3 der Falle entkommen. Natürlich kann Irene ihre Verseuchung zum Positiven verwenden... Mich irritiert ein wenig, dass sie dadurch, dass sie ihren "Namen" und Status in der Sprache benutzt die Chaosmagie abschütteln kann. Ich meine wenn es so einfach ist, warum hat sie das nicht schon früher gemacht? Und warum ist die offensichtlich gängige/gelehrte Methode nach einer Verseuchung wieder in die Bibliothek zu kommen zu warten? Warum schütteln dann nicht alle die Verseuchung ab und gehen zurück? Und weil das nicht unwahrscheinlich genug ist entpuppt sich Kai als Drache und rettet die anderen aus ihrer misslichen Lage (Nur mal so, warum ist die überhaupt so misslich? Wenn die Kutsche in den Fluss kippt, dann liegt die doch nicht direkt im tiefsten Wasser oder? Selbst wenn sie ein Stück mitgerissen wird, sie ist doch aus Metal, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so tief im Fluss sind. )
Mir ist der ganze Prozess, den Irene da durchgeführt, nicht so ganz klar geworden. Irgendwie hat Irene die Tatsache, dass Alberichs Chaosmagie sie verletzt hat und somit ein Teil von ihr geworden ist, genutzt, um Alberichs Magie zu verstehen, aber ich fand das alles etwas verwirrend
Auf Seite 195 sagt Kai: "Dies riecht ganz danach, dass dies hier geplant ist"Also ihr müsst doch mal ehrlich zugeben, dass dieser Satz ziemlich übel übersetzt wurde und dadurch einfach nur dämlich klingt. Ich meine, auf der einen Seite mimt Kai den Bad-Boy, auf der anderen Seite drückt er sich plötzlich so überschwänglich gewählt aus. Das passt irgendwie so überhaupt gar nicht zu ihm.
Ich liefere zum Vergleich mal den Originalwortlaut nach Bei mir ist es S. 149, und Kai sagt schlich: "This smells planned."
Tja, ich weiß noch nicht ganz, was ich von Drachen-Kai halten soll. Einerseits sehe ich es wie ihr: so viele Tolligkeiten in einer Person sind anstrengend. Andererseits finde ich die Drachen bisher auch spannend - es gibt noch vieles, was wir über sie nicht wissen, sodass man Kai dadurch immer noch schlecht einschätzen kann. Anstrengend finde ich sein wechselhaftes Verhalten, seine Bockigkeit, seine Ausbrüche, dann wieder Dinge wie dieser Verführungsszene... Aber da all das Irene zu der Drachenannahme gebracht hat, gibt es dafür vielleicht doch noch eine ordentliche Begründung?
Immerhin: die Beschreibung der Flussgeister fand ich sehr nett
Kapitel 14
Im 14. Kapitel wird viel geredet. Irene erklärt Vale in groben Zügen (was jedoch ziemlich ausführlich ausfällt) wie die Bibliothek funktioniert, welche Ziele die Bibliothek hat und welche Stellung Irene innehat. Endlich erfährt man mal etwas genauer, was es mit dieser ganzen Organisation auf sich hat! Aber, Nörgel-Liese, wie ich bin, habe ich über Irenes Ausführungen doch auch hin und wieder den Kopf schütteln müssen. Einerseits möchte sie das Thema Bibliothek nur grob anreißen und Vale eigentlich so wenig wie möglich von der Wahrheit offenbaren, andererseits verliert sie sich aber auch in ihren Ausführungen und ärgert sich im Nachgang, dass sie alles doch ausführlicher erklärt, als sie sich vorgenommen hat. Außerdem ist sie jedesmal geradezu geschockt oder empört, wenn Vale eine Frage stellt zu einem Thema, bei dem sie hoffte, es nur "oberflächlich erwähnt zu haben, ohne jetzt weiter in Details gehen zu müssen". Was hat sie denn erwartet? Dass er alles schweigend hinnimmt? Meine Güte, der Mann ist Detektiv, ist doch irgendwo klar, dass er so viele Informationen wie möglich haben möchte.
Tut mir leid, wenn ich mich jetzt hier ein wenig reinsteigere und ihr das anders seht, aber ich bin inzwischen zu der Erkenntnis gelangt, dass Irene und ich keine Freundinnen mehr werden.
Das hat mich auch gestört - Irene hätte das wirklich geschickter lösen können und hat Vale ganz schön viel verraten. Das Kapitel war zwar informativ und als Ruhepunkt nach den letzten Kapiteln auch dringend nötig, aber genau an den Punkten, die du nennst, merkt man, dass Genevieve Cogman bestimmte Dinge rüberbringen möchte, aber sie eben (noch) nicht so richtig gut schreiben kann...
Schön fand ich, dass das Kapitel endlich wieder etwas länger war, und natürlich, dass es Erklärungen zur Library gab. Ich bin auch eine Nörgelliese und finde den Zweck des Ganzen immer noch ganz schön dünn. Aber wer weiß, welche geheimen Zwecke es noch gibt, von denen die Junior Librarians gar nicht wissen?
Interessante Punkte, die ich mir notiert habe:
* dragons/lawful/fact vs. fae/chaos/fiction (haben Drachen dann eigentlich eine "lawful magic" vs. Alberichs "chaos magic"?)
* "greater fae even have the power to move between worlds" (unter den Fae müsste also das Konzept mehrerer Welten bekannt sein?)
* Besuche von Librarians oder Informationen, die nach außen dringen, "end up recorded in works of fiction"
Die Synchronisierung mit der Library, die Irene furchführt und die nur hält, solange niemand ein Buch entfernt, ist auch wieder ein Prozess, der mir nicht vollkommen klar ist (und so richtig logisch finde ich ihn auch nicht), aber gut - nehmen wir es hin Ein Infodumping-Kapitel, das sich dadurch recht technisch liest, und gleichzeitig das Ende eines langen Tages. Ich bin gespannt, was die Autorin sich für den nächsten Tag ausgedacht hat!