Hans-Peter Mester - Franziska und die Findorffer

  • Inhalt
    Franziska erwischt ihren Freund im Bett mit ihrer besten Freundin und hat danach verständlicherweise erstmal genug von Männern. Stattdessen stürzt sie sich auf ein neues Projekt: die Pachtung eines Kleingartens. Eigentlich sollte ihr, einer in Bremen tätigen Stadtplanerin, die Sache leicht von der Hand gehen, allerdings ist irgendwie von Anfang an der Wurm drin. Ein verdächtiger Todesfall nach dem anderen passiert in der sonst, abgesehen von Dackelgebell und Kindergeschrei, eher ruhigen Kleingartenanlage "Erntedank". Und immer wieder ist Franziska die erste am Tatort. Auch Kriminalrat Karl-Eberhard Strelitz und sein Team (einschließlich röchelnder Kaffeemaschine Rudolf) wundern sich schon. Und was hat es mit dem Kleingärtner Andreas auf sich, der im Gasthof stets den einsamen Wolf gibt?


    Autor
    Hans-Peter Mester (1954-2016) war langjähriger Leiter des Ortsamts Bremen-West, bis er 2012 krankheitsbedingt in Pension ging und 2016 starb. Er veröffentlichte fünf Krimis rund um Stadtplanerin Franziska, die sich im Kleingartenmilieu abspielen, das Mester aufgrund eigener Kindheitserlebnissen sehr vertraut ist. Laut dem Bremer KellnerVerlag gibt es weitere Manuskripte, die posthum erscheinen werden.


    Rezension
    Das Buch ist im Prinzip so, wie man sich einen Regionalkrimi eines älteren Herren vorstellt: ein bisschen altmodisch und gemütlich, aber doch nett geschrieben. Es gibt viele humorige Stellen, manchmal etwas übertrieben, aber doch noch im Rahmen. Gerade die typischen Kleingarten-Szenen und Streitereien fand ich durchaus amüsant. Die Figuren sind eher schematisch und nicht sehr detaillreich charakterisiert, prägen sich dafür aber gut ein. Insgesamt ein Krimi, den man locker mal eben so weglesen kann - vielleicht im Liegestuhl auf der eigenen Schrebergartenparzelle? :)


    Technisch hat mich gestört, dass es das Buch zumindest in meiner Bibliotheks-Onleihe nur im PDF-Format gab, was viele Reader nicht so gut darstellen. Allerdings scheint es anderswo durchaus als ePub angeboten zu werden (und eine Taschenbuchausgabe gibt es auch), so dass das bewertungstechnisch nicht ins Gewicht fällt.


    Fazit: humorvoller Regionalkrimi aus dem Bremer Kleingartenmilieu.


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