Veronika May - Der Duft von Eisblumen

  • Rebekka ist eine Karrierefrau, ehrgeizig und erfolgreich, sie liebt ihren Beruf in der Werbeagentur. Doch leider erfährt sie eines Tages, dass sie ihren Job nur der sogenannten „Frauenquote“ zu verdanken hat und ihre Vorgesetzten gar nicht so viel von ihr halten. Diese Ansicht bringt sie so auf, dass sie einen Verkehrsunfall verursacht und zu Sozialstunden verurteilt wird, die sie bei der 86-jährigen kränklichen Dorothea von Katten in ihrer Villa in Form von Haushaltshilfe ableisten soll. Dorothea ist eine sehr resolute Frau mit einer spitzen Zunge, die Rebekka oftmals auf die Palme bringt. Beide Frauen können am Anfang nur schwer miteinander auskommen, doch mehr und mehr nähern sich die beiden einander an. Nach und nach erfährt Rebekka Dorotheas altes Geheimnis, dass diese bisher nie preisgegeben hat. Aber auch Rebekkas Leben verändert sich durch die Bekanntschaft mit Dorothea, sie bekommt eine andere Sicht auf die Dinge und was im Leben wirklich wichtig ist.


    Veronika May hat mit ihrem Buch „Der Duft von Eisblumen“ einen sehr unterhaltsamen Roman vorgelegt, der zum einen ein Familiengeheimnis, aber auch eine Liebesgeschichte beinhaltet. Der Schreibstil ist flüssig und eingängig mit einer Prise Humor, der Leser findet sich schnell als stiller Beobachter in der Geschichte wieder. Obwohl die Handlung schon bald recht vorhersehbar ist, bleibt man als Leser am Ball, weil die Interaktion zwischen den Charakteren sehr gelungen und Rebekkas Beo „Lingen“ ein absolutes Original und Highlight in diesem Buch ist. Auch die eingestreuten alten Briefe, die von der Vergangenheit erzählen, geben der Handlung einen schönen Rahmen.


    Die Protagonisten wurden von der Autorin sehr geschickt in Szene gesetzt, sie wirken wie normale Menschen und gerade deshalb authentisch und lebensecht. Rebekka ist zu Beginn nicht unbedingt eine Sympathieträgerin, sie ist viel zu ehrgeizig und schon einen Tick zu selbstbewusst, weshalb sie oft hart und kalt wie ein Fisch wirkt. Doch je mehr der Leser in die Geschichte eintaucht, umso mehr wird die Entwicklung von Rebekka deutlich, die langsam einsichtiger wird und in ihrem Leben neue Prioritäten setzt. Dorothea ist eine alte adlige Dame, die aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr so schalten und walten kann, wie sie möchte. Allerdings hat sie eine spitze Zunge und liefert sich mit Rebekka so manches Wortgefecht. Dorothea hat in ihrem Leben so einiges durchgemacht und so wundert es nicht, dass sie ihrem Umfeld gegenüber so hart rüberkommt. Dabei ist die alte Dame recht liebenswert. Besondere Erwähnung hat auch Beo „Lingen“ verdient, der mit Gesangseinlagen seines Namensvetters Theo Lingen einige köstliche Augenblicke beschert. Auch die anderen Protagonisten mit ihren eigenen kleinen Episoden und Verstrickungen ergänzen die Handlung auf sehr angenehme Weise.


    Ebenso verdient die Gestaltung des Buches beosndere Aufmerksamkeit, denn neben dem wirklich wunderschönen Cover wurde auch im Inneren Wert auf Stil gelegt. Die einzelnen Kapitel haben Blumennamen zur Überschrift und in einem Glossar am Ende des Buches werden die einzelnen Blumen und Pflanzen nebst ihrer Symbolik erläutert.


    „Der Duft von Eisblumen“ ist ein unterhaltsamer Roman mit einer sehr interessanten Handlung, wobei diese jedoch recht früh zu durchschauen ist. Doch ein Lesespaß ist dieser Roman allemal, lässt sie den Leser am Ende zufrieden zurück. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Veronika May | Der Duft von Eisblumen


    Verlag:Diana| Erschienen: 08.08.2016| Seiten: 368| Preis:Taschenbuch 9,99€, eBook 8,99€


    Klapptext:
    Weißt du, wie Eisblumen duften?
    Gerade frisch getrennt, verliert Rebekka im Stau die Nerven und fährt ihrem Vordermann auf die Stoßstange. Jetzt steht sie nicht nur vor den Trümmern ihres Lebens, sondern auch vor Gericht. Immerhin „darf“ sie Sozialstunden bei der 88-jährigen Dorothea von Katten ableisten. Die lebt allein in einer verwunschenen Villa, und zunächst scheinen die beiden Frauen nur ihre Dickköpfigkeit gemeinsam zu haben. Bis Rebekka auf ein lang gehütetes Geheimnis der alten Dame stößt und versteht, dass man sein Herz nicht auf ewig verschließen kann.


    Meine Meinung:
    Das Buch und ich werden keine Freunde. Mir ist es unheimlich schwer gefallen in die Geschichte rein zu kommen, dabei war der Klapptext so viel versprechend. Ich habe mich sehr auf diese Geschichte gefreut, bin dann aber leider sehr enttäuscht worden.
    Das Buch war ganz nett aber dass war es dann auch. Die Story war total vorhersehbar und ich wusste schon nach knapp 100 Seiten wie es ausgehen wird. Dann kam noch hinzu das es recht langweilig war, was natürlich auch damit zu tun hatte das ich schnell wusste was Sache ist.


    Die Charaktere waren total stumpf. Rebekka war komisch und hat mir überhaupt nicht gefallen. Sie findet zwar in dem Buch den richtigen Weg und entwickelt sich weiter, aber ich wurde mit ihr überhaupt nicht warm. Genau so ging es mir mit Taye. Er spielte die zweite Hauptrolle und ist total blass geblieben. Ich weiß Standard Sachen über ihn aber das war es dann. Man lernt ihn überhaupt nicht richtig kennen. Die einzige Person die mir wirklich gut gefallen hat war Dorothea von Katten. Das war eine Klasse, Schlagfertige alte Dame die es allen gezeigt hat. Ihre Geschichte war auch sehr berührend fand ich. Sie konnte mich total überzeugen.


    Der Schreibstil war ok. Es lies sich relativ schnell Lesen, aber was mich etwas genervt hat waren die Komischen Wörter. Die Autorin hat sich manchmal sehr merkwürdig ausgedrückt. Hier mal ein kleines Beispiel. Anstatt zu schreibe „So richtig“oder „auf der Stelle“ Schrieb die Autorin „stante pede“. Klar wusste ich was gemeint war, aber das ging im ganzen Buch so und war einfach nur nervig.


    Das Cover ist ganz schön finde ich, auch wenn es sehr kitschig ist. Aber manchmal finde ich so was ganz gut.


    Bewertung:
    Das Buch konnte mich leider nicht von sich überzeugen. Es war nervig und langweilig. Sehr schade, hatte mich darauf gefreut. Aber da mir Dorothe echt gut gefallen hat und das Cover auch ganz nett ist bekommt das Buch noch 2 Sterne von mir. Wären diese Faktoren nicht gewesen wäre es noch weniger gewesen.


    Ich danke dem Blogger Portal für dieses Reziexemplar.


    Die genannten Fakten sind der Website vom Diana Verlag entnommen

  • Inhalt
    Rebekka Winter lebt für die Arbeit. Daran zerbrach ihre Liebe, daran gingen alle Freundschaften zugrunde, bis ihr nur noch ihr Vogel und ihre nörgelnde Mutter blieben. Doch dann erfährt sie etwas sehr verletzendes, was sie im Verkehr die Nerven verlieren lässt. Das Gericht verordnet ihr Sozialstunden, was sie umso mehr verabscheut. Nun soll sie einen Monat lang der 88-jährigen Dorothea von Katten zur Hand gehen. In der Abgeschiedenheit der Villa beginnt Rebekka über ihr bisheriges Leben nachzudenken, stößt dabei aber auch auf ein Geheimnis, das Dorothea schon sehr lange hütet. Schon bald werden die Frauen, die zuvor einander fremd waren, zu guten Freundinnen. Doch erst ein Mann, bringt sie einander wirklich näher.


    Meine Meinung
    Allein der Titel an sich macht neugierig auf den Inhalt, den unter dem Duft von Eisblumen konnte,ich zumindest, mir nichts vorstellen. Deshalb war ich wirklich froh als ich dank Lovelybooks die Gelegenheit erhielt dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.


    Im Rebekka wird eine Protagonistin präsentiert, in der sich viele Leserinnen erkennen dürften. Sie arbeitet in einer Werbeagentur und glaubt eigentlich alles richtig zu machen. Sie opfert sich für den Job auf, macht Überstunden und vernachlässigt deshalb alles andere. So hat sie das Ende ihrer Beziehung nicht kommen sehen und hat am Ende auch keine Freunde mehr. Rebekka ist dies aber nicht so wichtig, glaubt sie dich ihren Träumen nah zu sein. Doch dann hört sie zufällig ein Gespräch mit, welches ihr den Boden unter den Füßen wegzieht. Plötzlich sind all ihre Errungenschaften wie Lügen zerbrochen. Verletzt macht sie ihrem Ärger ausgerechnet im Stau Luft und landet prompt vor Gericht, wo ihr Sozialstunden aufgebrummt werden. Obwohl Rebekka sich mit Händen und Füßen wehrt, bleibt ihr keine andere Wahl. Doch nach und nach wird ihr klar, dass diese Auszeit von ihrem bisherigen Leben das Beste ist, was ihr je passieren konnte.


    Ich bin sicher, dass es viele Frauen wie Rebekka gibt. Frauen, die alles für den Job geben, am Ende aber völlig einsam sind. Doch in der Einsamkeit lässt sich kaum das Glück finden, was man sich erhofft. Dies muss auch unsere Protagonistin hier feststellen.


    Neben Rebekka begegnet der Leser auch einer anderen, sehr interessanten, Frau. Dabei handelt es sich um Dorothea von Katten. Bei ihr soll Rebekka ja ihre Sozialstunden ableisten. Obwohl Dorothea bereits 88 ist, ist sie noch immer fit. Dieses Frau schafft es während der Handlung immer wieder zu überraschen. Sie hat so viel erlebt und kann auf eine abenteuerliche Vergangenheit zurück blicken. Manche Ereignisse hütet sie wie einen Schatz in ihrem Herzen und gewährt nur sehr langsam Einblicke hinein.


    Natürlich gibt es auch hier eine Liebesgeschichte, die sich allerdings erst langsam entwickelt. Dabei hat sie viele Stolpersteine zu überwinden, denn Missverständnisse und verletzte Gefühle lassen sich nur behutsam überwinden. Doch neben der neuen Liebe, gibt es auch Verweise auf eine alte Liebe. Es wird überaus emotional und berührend. Das Buch hat eine ganz eigene Art die Emotionen zu vermitteln. Mal ist es intensiv und tiefgründig, mal einfach und vorhersehbar.


    Heike Eva Schmidt, die dieses Buch unter einem Pseudonym veröffentlicht hat, hat hiermit einen wunderbaren Frauenroman herausgebracht, der zum Fühlen und Träumen einlädt. Die Geschichte verbindet Gegenwart und Vergangenheit. Sie lässt die Sehnsucht durch Briefe sprechen und offenbart eine geheime Bedeutung von Blumen. Um dies noch stärker herauszubringen, sind die Kapitel einzelnen Pflanzen gewidmet, deren Bedeutung durch den Text deutlich gemacht wird. Eine genaue Definition lässt sich aber auch im Anhang finden.


    Was den Duft von Eisblumen angeht, der bekommt eine ganz eigene Bedeutung. Da hat die Autorin sich wahrlich etwas einfallen lassen. Nach der Lektüre wird klar, welcher Zauber sich hinter diesem Duft verbirgt und warum er für dieses Buch so wichtig ist.


    Dieses Buch verbreitet eine gewisse Ruhe, die auch den Leser in Beschlag nimmt, doch erst nachdem man mit Rebekka den Stress des Alltags hinter sich lässt. Die Thematiken, die zudem angesprochen werden, sind realistisch und knallhart. Hier wird ein Balanceakt vollführt, der auf der einen Seite Chaos und auf der andere Seite Klarheit beinhaltet.


    Fazit
    Vom Stress und der inneren Wut angetrieben, macht Rebekka einen Fehler, der sie irgendwie zu einer Zwangspause vom Alltag verdonnert. Bei einer ungewöhnlichen Frau findet sie schließlich innere Ruhe und auch endlich die Lieben. Eine überaus berührende Geschichte, die so aus dem richtigen Leben gegriffen sein könnte.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das Cover ist wunderschön und detailreich gearbeitet und macht Lust auf´s Lesen. Dabei wird man vom Inhalt nicht enttäuscht, denn der Schreibstil der Autorin ist eingängig und flüssig geschrieben. Ebenso wird hier auf Details geachtet. Da ist keine Einlesezeit, wie es manchmal bei Büchern vorkommen kann, nötig, denn bereits der Beginn ist schwungvoll und man fühlt sich mittendrin.


    Die Geschichte spielt in der Gegenwart und auch in der Vergangenheit in den 1940er-Jahren. Gekonnt werden die vergangenen Zeiten in Erzählungen und Briefen dargestellt. Dies dient teilweise wie ein Zeitraffer und macht das Buch sehr lebendig. Ausserdem werden hier die Hintergründe zu den damaligen Verhältnissen aufgerollt und begreifbar gemacht. Auch wird klar, wieso sich Menschen auf gewisse Weise verändern.
    Hier findet man viele lehrreiche und charmant-amüsante Details, die zeigen, was das Leben so zu bieten hat.


    Die lebensnahen, authentischen Gegebenheiten und Vorkommnisse werden von den Mitwirkenden realistisch und nachvollziehbar bewerkstelligt.


    Das Buch macht u. a. deutlich, dass bei vermeintlich unterschiedlichen Lebenswegen und -auffassungen oftmals der Schein trügt und da doch mehr Gemeinsamkeiten bestehen als geahnt.


    Was mich auch noch sehr beeindruckt hat, ist, dass man die ältere Generation keinesfalls als senil oder gar debil einschätzen soll, denn die unterschiedlichen Generationen können gegenseitig viel voneinander lernen und profitieren.


    Die Geschichte handelt von Rebekka, die dem rasanten Leben, das sie führt, nicht mehr gewachsen ist. Nach einem von ihr provozierten Unfall sieht sie sich vor dem Trümmerhaufen ihres Lebens. Da begegnet ihr ungewollt Dorothea, die Ende 80 und ebenso wenig erpicht darauf ist, Rebekka in ihr Leben zu lassen.
    Werden sich die beiden Frauen "zusammenraufen"?


    Mein Fazit: sehr eindrucksvolles Buch, das klarmacht, dass das Leben viele Chancen bietet