Caroline Roth - In den Armen des Windes

  • Inhalt
    Fleur Laurents kann es nicht fassen, alles, was ihr von der Ehe geblieben ist, ist ein Anteilsschein an einer Plantage auf den Antillen. Da ihr keine andere Wahl bleibt, verlässt sie mit einem Schiff Frankreich und macht sich auf in eine ungewisse Zukunft. Doch noch eher sie die Plantage erreicht, wird das Schiff von Piraten überfallen und Fleur wird zur persönlichen Gefangenen von Pierce Blackhurst, dem Kapitän der Piraten. Sie kommen sich näher, doch schon bald werden die Piraten von Franzosen angegriffen und die Gefangenen befreit. Auf der Plantage verliert Fleur auch ihren anderen Mann und muss nun allein klar kommen. In dieser schweren Zeit begegnet sie erneut Blackhurst, doch diesmal sind ihre Rollen vertauscht, die Gefühle aber, flammen erneut auf.


    Meine Meinung
    1760 sah das Leben noch ganz anders aus. Viele Länder kämpfen um die Vorherrschaft als Kolonialmacht und unsere Protagonisten geraten mitten in diese Zeit. Doch vorerst stehen sie auf zwei verschiedenen Seiten, denn sie kommen aus England und Frankreich.


    Fleur Laurens ist fünfundzwanzig, Witwe und mehr oder weniger mittellos. Alles, was ihr von ihrer Ehe geblieben ist, ist ein Anteilsschein an einer Plantage, weit weg von Frankreich. Doch auch dort ist sie gezwungen einen Mann zu heiraten, den sie nicht will, um überleben zu können. Auf dem Weg dorthin begegnet sie dem Piraten Blackhurst und dieser Mann weckt ungeahnte Gefühle in ihr. Allerdings zeigt Fleur während der Handlung eine interessante Entwicklung. Sie wächst über sich hinaus, wird eigenständig und nimmt ihre Sachen selbst in die Hand. Doch Fleur macht auch Fehler und wird verletzt, kann aber auch daraus lernen und verzeihen.


    Pierce Blackhurst ist Freibeuter im Auftrag der Krone und Kapitän eines Schiffes. Für England versucht er so viel wie möglich von dessen Feinden auszuschalten. Ihr ist bewusst, wie wackelig seine Position ist und wie schnell sich alles ändern kann, doch er ist nicht bereit so schnell aufzugeben. Er fühlt sich sofort von Fleur angezogen, doch er möchte kein Monster sein und sich an ihr vergreifen, weshalb er versucht sich mit Komplimenten bei ihr beliebt zu machen. Pierce verfolgt sein Ziel mit felsenfester Entschlossenheit und ist bereit Risiken einzugehen. Er weiß, was er aufs Spiel setzt, doch die Hoffnung, dass das Glück ihm holt ist, ist immer größer.


    Ich muss gestehen, dass das ungewöhnliche Setting dieses Historicals mich überrascht hat. Normalerweise finden sich solche Geschichten in Britanien oder Frankreich, dies was der erste für mich, der in der Karibik spielte.


    Wie es zu der Zeit üblich war, war die weiße Bevölkerung die herrschende, während die schwarze Bevölkerung als Sklaven gehalten wurde und ebenso behandelt wurde. Daran gab es keinerlei Zweifel und Widersprüche wurden nicht geleistet. Der einzige Streitpunkt um die Inseln herrschte zwischen den Engländern und Franzosen, die hier ihre Macht ausweiten wollen.


    Die Beziehung zwischen den Protagonisten ist aber auch alles andere als einfach, machen sie sich gegenseitig doch das Leben nicht unbedingt leicht. Ihre Beziehung startet bereits wirklich holprig und auch die Fortsetzung ist nicht gerade besser. Doch die knisternde Spannung herrscht zwischen ihnen bei jeder Begegnung und der Drang einander zu berühren, scheint enorm.


    Die Beschreibung der Schiffe, aber auch der Plantage fallen überaus realistisch aus, weshalb alles leicht vorstellbar ist. Doch nicht nur diese Dinge passen, leider sind auch die Szenen der Gewalt und anderweitige Vergehen sehr detailliert in Worte gefasst.


    Süß war die Freundschaft zwischen Fleur und Lucille, denn da konnte Lucille ihre kindlich Seite rauslassen und so richtig schwärmen. Sie hat Fleur geholfen ruhig zu bleiben und bedacht zu handeln. Sie war es auch, die ihrer Freundin riet ihrem Herzen zu folgen.


    Überhaupt zeigt die Autorin durch ihre Protagonistin, dass das Leben immer wieder Herausforderungen stellt und man gezwungen ist zu kämpfen. Man darf den Kopf nicht hängen lassen, auch wenn es überaus schmerzt, denn irgendwann wird es besser werden. Es heißt doch, dass man in aller Finsternis auch ein Licht finden kann.


    Fazit
    Piraten, Überfälle und Plantagen, all dies vor der wunderschönen Kulisse der Karibik. Caroline Roth erschafft ein ungewöhnliches Setting für ihr Hisorical, wobei die Protagonisten nicht weniger ungewöhnlich sind. Ihre Geschichte hat Höhen und Tiefen, kann aber ein schönes Happy End vorweisen.


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