Kate McMurray - Such a Dance

  • Originaltitel: Such a Dance
    Seiten: 234
    Erschienen bei: Lyrical Press



    Inhalt (laut amazon.de)


    When a vaudeville dancer meets a sexy mobster in a speakeasy for men, the sparks fly, the gin flows, the jazz sizzles—and the heat is on…

    New York City, 1927.


    Eddie Cotton is a talented song-and-dance man with a sassy sidekick, a crowd-pleasing act, and a promising future on Broadway. What he doesn’t have is someone to love. Being gay in an era of prohibition and police raids, Eddie doesn’t have many opportunities to meet men like himself—until he discovers a hot new jazz club for gentlemen of a certain bent...and sets eyes on the most seductive, and dangerous, man he’s ever seen.

    Lane Carillo is a handsome young Sicilian who looks like Valentino—and works for the Mob. He’s never hidden his sexuality from his boss, which is why he was chosen to run a private night club for men. When Lane spots Eddie at the bar, it’s lust at first sight. Soon, the unlikely pair are falling hard and fast—in love. But when their whirlwind romance starts raising eyebrows all across town, Lane and Eddie have to decide if their relationship is doomed…or something special worth fighting for.



    Meine Meinung


    Eddie, ein Broadway Sternchen in New York City im Jahre 1927, schwul und mit sich im Reinen darüber. Sollte die Wahrheit über seine Sexualität jemals an die Öffentlichkeit kommen, ist Eddies Karriere jedoch vorbei. Man ist nun einmal nicht offen homosexuell in dieser Zeit, auch wenn es ein offenes Geheimnis ist, dass viele Männer, die am Broadway arbeiten, schwul sind. Doch Gerüchte über irgendwelche unbekannten Bühnenhelfer sind das eine, die harten Fakten bei einem halbwegs berühmten Mann wie Eddie sind noch mal was ganz Anderes. Aber Eddie stört das nicht weiter. Schließlich verlieben sich schwule Männer ohnehin nicht, oder? Wenn er also doch mal in Stimmung ist, holt er sich einen Stricher für die Nacht und lebt am nächsten Tag sein Leben normal weiter.


    Lane ist ein Mafioso und wird von seinem Boss dazu gedrängt, eine Flüsterkneipe für schwule Männer zu führen. Schließlich weiß er genau, was solche Männer wollen, denn genau wie Eddie bevorzugt er Männer, aber Lane weiß, dass schwule Männer sich durchaus auch verlieben können. Am Anfang ist er von seiner neuen Aufgabe nicht sonderlich begeistert, doch nach einer Weile beschließt er, das beste daraus zu machen und einen sicheren Ort für Männer wie ihn zu schaffen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, denn dank der Prohibition ist Alkohol illegal und Homosexualität ist sowieso gegen das Gesetz. Um im Geschäft und aus dem Gefängnis zu bleiben, muss er regelmäßig einen Polizisten bestechen, der ein besonderes Interesse an genau dieser Flüsterkneipe entwickelt zu haben scheint.


    Als Eddie und Lane sich in Lanes Flüsterkneipe das erste Mal sehen, fliegen sofort die Funken. Aber wie soll aus Anziehung je mehr werden, wo Eddie doch so überzeugt ist, dass Liebe für schwule Männer nicht existiert und seine Besuche in der Flüsterkneipe eine sehr reale Bedrohung für seine Karriere sind? Denn Eddie ist mit seiner Karriere verheiratet und liebt seine Show über alles. Und als Lane Probleme mit seinen Lieferanten bekommt und der Polizist immer gieriger wird, läuft den beiden die Zeit davon.


    "Such a Dance" ist definitiv ein sehr ungewöhnliches Buch. Ich glaube nicht, dass mir jemals ein ähnliches Setting untergekommen ist und ich habe definitiv noch nichts Ähnliches gelesen. Ich war von Anfang an begeistert.


    Es war faszinierend, über Eddies Auftritte zu lesen. Er lebt für seine Berufung. Am Anfang ist er sehr einsam, wie er sich immer wieder einredet, dass es für ihn nie eine wahre Liebe zwischen Mann und Frau geben wird. Er ist überzeugt, dass seine Karriere das wichtigste in seinem Leben ist und merkt dabei eigentlich gar nicht, wie einsam er ist.


    Auch Lane war ein sehr interessanter Charakter. Seine traurige Vergangenheit, mit der er mit Hilfe von Eddie langsam abschließt. Auch seine Arbeit in der Mafia war interessant. Er ist kein kaltblütiger Killer, aber seine Aufgaben machen ihn auch nicht kaputt.


    Das Setting fühlte sich sehr real an. Ich war praktisch mit Eddie auf der Tanzfläche der Flüsterkneipe, hab mir von ihm den Charleston beibringen lassen, konnte den illegalen Gin schmecken, den Zigarettenrauch riechen und den Jazz hören.


    Die Autorin hat sich für einen sehr realistischen Ton entschieden. Eddie und Lane waren nicht von magisch toleranten Leuten umgeben, denen Homophobie und Rassismus fremd sind, obwohl das zu der Zeit normal war. Sie mussten mit Homophobie und Ablehnung kämpfen und waren selber ein wenig rassistisch. Nicht extrem, aber ein bisschen halt, so wie man damals halt war. Einmal sagt Lane zum Beispiel, dass ein Musiker richtig gut ist, "even though he's a negro". In vielen historischen Gay Romance Romanen wird Rassismus und Homophobie gerne ignoriert oder sehr idealisiert, wo nur die Bösewichte intolerant sind und Freunde und Familie der Protagonisten modern und tolerant sind.


    Außerdem gab es genug Handlung, die nichts mit der Liebesgeschichte zu tun hatte, etwas, worüber ich mich immer freue. Man sieht Eddies Auftritte und Lanes Probleme mit der Leitung der Flüsterkneipe. Man liest auch über die Schwierigkeiten, denen die Beiden schließlich begegnen, schließlich können sie nicht ewig so leben. Das Buch hätte ganz leicht richtig düster und depressiv werden können, aber die Autorin hat sich nicht auf die negativen Aspekte konzentriert. Es gibt Homophobie, aber es ist nicht das Hauptthema des Buches. Beide Protagonisten haben in der Vergangenheit einiges durchgemacht, aber auch hierauf konzentriert sich die Autorin nicht. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Hier und Jetzt, der Beziehung zwischen den Beiden und wie sie gemeinsam ihre Probleme bewältigen. Für mich war das ein perfektes Gleichgewicht zwischen düster und hoffnungsvoll.


    So begeistert ich im Generellen von dem Buch war, so hat doch manchmal dieses gewisse Etwas gefehlt. Ich kann gar nicht genau sagen, was mir gefehlt hat, aber irgendetwas fehlte, um dieses Buch nicht nur "wirklich gut" sondern "richtig genial" zu machen.



    Fazit


    "Such a Dance" ist ein ungewöhnliches Buch, mit interessanten Charakteren in einer interessanten Zeit und einer spannender Handlung, auch außerhalb der Liebesgeschichte. Es hat definitiv Lust auf mehr geweckt: Mehr von der Autorin, aber auch mehr von dieser Zeit.
    Für ein wirklich gelungenes Buch gibt's von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne und eine Empfehlung an alle, die sich für diese spannende Zeit interessieren und gerne ein bisschen Romantik in ihren historischen Romanen haben.

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)