Manuela Martini - Die Handschuhmacherin

  • Tess und ihreTante Rose finden in dem Nachlass des verstorbenen Großvaters einen Liedtext,der von dem Toten verfasst wurde und bei dem es sich um einen berühmten Fado handelt, der hauptsächlich im portugiesischen Lissabon beheimatet ist. Tess ist neugierig, was es damit auf sich hat, aber ihre Großmutter Eleonore ist dement und lebt in ihrer eigenen Welt, weshalb sie ihr keine Fragen beantworten kann. Um das Geheimnis um den Fado aufzuklären, reist Tess auf Drängen ihrer Tante Rose von Chicago nach Portugal, um in Lissabon mit ihrer Spurensuche zu beginnen und mehr über ihren Großvater und sein Leben herauszufinden. War ihre Mutter deshalb ebenfalls in Portugal, um der Geschichte der Familie nachzuspüren, wobei sie bei einem Autounfall ums Leben kam? Was wird Tess in Erfahrung bringen?


    Manuela Martini hat mit ihrem Buch „Die Handschuhmacherin“ einen Roman über ein Familiengeheimnis vorgelegt, der den Leser von Amerika nach Lissabon und Patagonien führt. Der Schreibstil ist flüssig und eher unaufgeregt, kann einen aber nicht wirklich fesseln. Ein Spannungsansatz wird zu Beginn zwar ein wenig aufgebaut, doch verliert sich dieser im Laufe der Handlung fast ganz. Die Charaktere sind alle interessant zusammengestellt, doch wirklich sympathisch wirkt keiner von ihnen, weshalb es auch sehr schwer fällt, eine Beziehung zu ihnen und ihrem Schicksal aufzubauen. Tess ist eine eher unentschlossene und zurückhaltende Frau, hat eine nicht erfüllende Beziehung und wirkt immer wie auf der Suche nach sich selbst und nach dem Glück. Dabei bleibt sie seltsam farblos und ohne Akzente. Rose ist eher undurchsichtig, fast schon zwielichtig,ihre Hintergedanken offenbaren sich einem nicht wirklich.


    Die Geschichte selbst ist leider sehr verwirrend, wirkt oftmals konstruiert und recht emotionslos, dabei geht es doch hier um das Schicksal einer Familie mit einem Geheimnis, dem man auf die Spur kommen möchte. Auch das Verhalten der einzelnen Protagonisten war oftmals nicht nachvollziehbar, da wurden Richtungen eingeschlagen, die nicht zu Ende geführt wurden und einfach im Sande verliefen. Während der Lektüre häufen sich die Fragezeichen im Kopf des Lesers über verschiedene Handlungsabläufe, die am Schluss des Romans aber leider nicht aufgeklärt werden und einen somit ratlos zurücklassen.


    „Die Handschuhmacherin“ ist ein Buch mit vielen Fragezeichen, die einen eher unbefriedigt und frustriert zurück lassen aufgrund der vielen fehlenden Informationen und der nicht schlüssigen Handlung. Die Geschichte selbst wäre bestimmt nicht uninteressant gewesen, hätte man sie nachvollziehbar und abschließend erzählt. So bleibt leider ein schaler Nachgeschmack.


    Mehr als :bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne sind hier nicht drin, sehr schade.

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