Klappentext:
Die schottischen Highlands im Jahre 1695: Die schöne, junge Irin Caitlin Dunn fristet auf Lord Dunnings Burg ein karges Dasein als Hausmädchen. Täglich ist sie den unerbittlichen Erniedrigungen ihres Hausherrn ausgesetzt.
Als er sich ihr eines Tages unsittlich nähert, ersticht sie ihn in Notwehr. Auf der Flucht begegnet sie dem stolzen Schotten Liam MacDonald. Sie folgt ihm in sein Heimatdorf, wo sie die Gastfreundschaft und den Mut der Highlander kennenlernt - aber auch die blutige Rivalität zwischen den Clans erlebt. Caitlin und Liam verlieben sich. Doch Eifersucht und Intrigen werfen ihre Schatten über die junge Liebe.
Inhalt:
Caitlin Dunn wurde von ihrem Vater als Gesellschafterin für die Gattin Lord Dunnings in dessen Haushalt gegeben, da er selber sich außerstande sah, sie weiterhin zu versorgen. Der Hausherr nähert sich ihr, entgegen dem Klappentext, nicht erst am Tage seines Todes unsittlich, sondern vergeht sich bereits zwei Jahre an ihr und hat bereits einen Sohn mit ihr gezeugt, den er aber vor ihr versteckt. Die wenigen Angestellten bekommen nichts mit, die Hausherrin auch nicht, da sie kränklich das Bett hütet, und der Sohn begehrt Caitlin selber, mischt sich aber nicht ein. Erst als Lord Dunning ihr zusätzliche Schmerzen beibringt, wird es Caitlin zu viel und sie bringt ihn um.
Zur gleichen Zeit wurde der Schotte Liam MacDonald in den Kerker des Hauses geworfen, der sich jedoch befreien kann und auf seiner eigenen Flucht der schönen Caitlin begegnet, die nun ebenfalls fliehen muss, um dem Strick zu entgehen. Da sie ihm helfen soll, seine Schmuggelware wiederzubeschaffen, kümmert er sich um sie und nimmt sie schließlich mit in sein Dorf. Das Dorf ist lediglich ein Schatten seiner selbst, hatten doch vor ein paar Jahren Soldaten es niedergebrannt und beinahe sämtliche Einwohner getötet. Unter anderem sind dabei die schwangere Ehefrau und der Sohn Liams auf der Flucht ums Leben gekommen, sodass dieser seitdem glaubt, nie wieder lieben zu können. Als sein Bruder Colin um Caitlin wirbt, muss Liam feststellen, dass sie ihm absolut nicht gleichgültig ist. Auch Caitlin fühlt sich eher zu Liam hingezogen als zu seinem Bruder.
Da Liam und Caitlin sich nicht wirklich einschätzen können, widersetzt Caitlin sich immer wieder seinen Anweisungen und bringt sich selber und damit auch ihn in Gefahr. Da jeder Mann Caitlin begehrt aber nicht haben kann, entgeht sie mehrmals nur knapp irgendwelchen Vergewaltigungen. Außerdem hat sie eine Gegenspielerin, die Liam für sich haben möchte.
Stil:
Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Ich empfand den Schreibstil als recht angenehm. Im Grunde kann die Autorin mit Worten umgehen. Es gibt natürlich ein Aber: Leider hat die Autorin immer wieder Gedankensprünge, die mich stolpern ließen. Beispiel: In einem Satz dreht Caitlin sich zu Liam, im nächsten sitzen beide am Boden und sie lehnt sich gegen ihn. Es fehlt der Satz, in dem sie sich niederlassen, um überhaupt dorthin zu kommen. Dann hat Liam Caitlin vor sich auf dem Pferd, springt! herunter, um seine Schwester zu begrüßen und dem Leser wird nicht mitgeteilt, wann oder wie er die todmüde Caitlin vom Pferd gehoben hat, die er gleich darauf seiner Schwester vorstellt. Es sind also Kleinigkeiten, die doch den Lesefluss stören.
Weiterhin baut die Autorin immer wieder geschichtliche Erzählungen ein, bei denen ich mir nicht sicher bin, welche Relevanz sie für die Geschichte haben sollen. Es werden Namen dabei eingestreut, die sowieso niemand durchschaut, und das Ganze wird dadurch in die Länge gezogen. Hier hätte sie besser weniger Geschichtenerzählungen nutzen sollen, und stattdessen die Handlungsweisen ausführlicher darstellen sollen.
Personen und Handlungsweisen:
Neben Caitlin und Liam als Hauptpersonen gibt es natürlich auch deren Familien- und Dorfangehörige, ein paar Soldaten und Lord Dunning mit seinen Angehörigen. Die Handlung ist meistens nachvollziehbar, aber es gibt auch Passagen, in denen ich mich frage, warum derjenige überhaupt so handelt. Caitlin tritt von einem Fettnäpfchen ins andere. Es mag sein, dass es auch damals Frauen gab, die trotz jahrelangen Missbrauchs noch genug Selbstachtung hatten, sich durchzusetzen, folglich mag ich nicht beurteilen, inwiefern das als realistisch einzustufen ist. Ich fand es dagegen unglaubwürdig, dass sich beinahe jeder Mann in sie verliebt und/oder sie vergewaltigen will. Klar waren Frauen zu der Zeit mehr oder weniger Freiwild, trotzdem war das hier ein bisschen viel.
Fazit:
Ich habe die über 750 Seiten recht schnell gelesen, allerdings fand ich das Ende eher uninteressant, weil es zu vorhersehbar war. Da es sich um einen Highland-Saga handelt, die zudem noch fast zur gleichen Zeit wie die Outlander-Story spielt und sogar eine ähnliche Handlung aufweist, muss sich die Autorin den Vergleich mit Diana Gabaldon gefallen lassen. Und an diese kommt sie leider um Längen nicht heran. Das Buch ist nicht schlecht - aber aus den oben genannten Gründen auch nicht überragend. Von mir drei Sterne.