Marketing für das Genre Fantasy

  • ch weiß nicht, manchmal, wenn ein Gefäß ganz leer ist, dann passt auch mehr Wasser hinein. Man geht auch ungewöhnliche Gedanken, wenn man sich komplett neu mit einem Thema befasst.


    Na ja, wenn ich, als Beispiel, ein Pferd in Beritt geben müsste, um es ausbilden zu lassen, gebe ich das Tier ja auch keiner Person in die Hand, die eine Kuh nicht von einem Araber unterscheiden kann, nur weil sie vielleicht gerade dadurch innovative Wege gehen wird...


    Dem stimme ich also nicht unbedingt zu. Sicherlich gibt es Marketingwege, die man bis zum Ende gehen sollte, ob es für ein Nischenprodukt funktioniert. Hier können selbst die einfachsten Mittel noch einen großen Eindruck beim Leser hinterlassen.


    Also wenn in der Buchhandlung Leseproben oder Lesezeichen zum Mitnehmen ausliegen, finde ich das auch toll. Wenn dort Poster oder Plakate aufgehängt sind, auch. Das sind einfach Eyecatcher! Und was ausgelegte Leseproben oder Lesezeichen betrifft, sind das gute Köder: Der Mensch ist nun mal ein leidenschaftlicher Sammler und nimmt gerne alles mit...


    Aber wo soll denn ein verlagsunabhängiger Autor, der seriös wirken will, seine Sachen unter die Leute bringen? Er kann sich ja kaum auf eine Treppe stellen und Flugzettel fliegen lassen...Ganz abgesehen davon finde ich Flyer oder gar Visitenkarten etc. nicht so gut, dann lieber Leseproben in der Form winzig kleiner Heftchen (, die sicherlich teurer in der Produktion sind) oder eben stabile Lesezeichen. Die benutzt man dann nämlich vielleicht auch.


    Genau darauf sollte man als Autor ebenfalls setzen, wenn man bei Amazonien vertreten ist. Deswegen wäre es vielleicht hilfreich ein Buch (lektoriert, korrigiert und mit ordentlichem Cover versehen) in einer der Social Reading-Plattformen als Goodie für eine Leserunde anzubieten. Bei Blogdeinbuch und Lovelybooks sind gerade im Bereich Fantasy viele engagierte Leser unterwegs, die gerne einen Blick in neu Entstandenes werfen wollen.


    Bücher verlosen für Leserunden (mit Pflichtteilnahme am virtuellen Austausch mit anderen, und am besten noch zusammen mitdem Autor, und Pflichtrezension im Gewinnfall) finde ich auch einen guten Weg, um sich ins Gespräch zu bringen und ein paar Meinungen / Rezensionen einzuholen.


    Elskamin: Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich weiß, dass ich in diesem Gebiet keine Erfahrungen besitze, weshalb meine Fragen wahrscheinlich auf euch erfahrene Leser/Blogger/Foren-Nutzer doch naiv wirken müssen. Nach deinen Erklärungen scheint es ja keine "guten" Alternativen außer Vitamin B zu geben. Ist das für dich die einzige Alternative?


    Ich würde mal sagen, dass - wie in fast jedem anderen Lebensbereich - Vitamin B immer der einfachste und bequemste Weg ist :wink: .
    Und gerade in der Buchbranche... sonst würde es doch sicherlich nicht so viele Autobiographien von diversen Busenwundern, Musikmagnaten und Fußballkickern geben...


    Ich würd's auf alle Fälle machen. Schaden kann's ja nicht wirklich. Es kostet nur ein bisschen Zeit, um einen Ausschnitt auszuwählen und den dann zur Verfügung zu stellen. Besonders bei einem völlig unbekannten Autor lege ich sehr viel Wert auf Leseproben. Wenn mir die zusagt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Buch bei mir einzieht, weit höher als wenn ich nur ein paar Rezis und die Inhaltsangabe habe.


    Ohne "Blick ins Buch" auf amazon geht es gar nicht, finde ich.
    Als Leser will man doch gerade bei einem unbekannten Autor wissen, ob einem der Schreibstil gefällt oder nicht.
    Falls der Autor eine eigene Website oder einen Blog betreiben sollte, fände ich auch deleted scenes oder extented scenes so als kleine Appetithäppchen für die Leser schön.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • @ Yrkia:


    Zum besseren Verständnis muss ich noch sagen, dass ich nicht vom Schreiben lebe. Ich bin kein hauptberuflicher Schriftsteller und werde es nie sein. Alles, was ich in den letzten 30 Jahren veröffentlicht habe, fand ausschließlich neben meinem Hauptjob statt - und der ist in der Druck- und Medienbranche. Daher habe ich hauptberuflich mit Zeitungsverlagen zu tun und ich kenne die Leute, die ich kennen sollte, um hier und da etwas an Artikeln unterbringen zu können.


    Als dies noch nicht der Fall war, habe ich einfach bei den Zeitungen angerufen und mich danach erkundigt, wer der zuständige Kultur- bzw. Lokalredakteur ist. Ein kurzes Telefonat ließ mich dann erkennen, wie derjenige tickt und was ich tun muss, um es ihm so einfach wie möglich zu machen, damit etwas veröffentlicht wird. Und das hat bis heute funktioniert.


    Ich halte nichts von planlosen Flyerverteilungen usw. Ich bin kein Bittsteller, der unter allen Umständen Werbung unters Volk bringen will ( ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe wie schon gesagt, beruflich mit Werbung zu tun ). Flyerverteilungen wären sinnvoll, wenn sie zielgerichtet sind. Ich habe gute Erfahrungen mit der Präsenz auf Comicbörsen und Conventions gemacht. Da kommt man sehr schnell mit Lesern ins Gespräch, und irgendwann kennt man all diejenigen, die wiederum andere wichtige Leute kennen usw.


    Zusammengefasst: jeder, der in einem bestimmten Genre schreibt, sollte wissen, wer oder was die wichtigsten Medien bzw. Verbreitungsmöglichkeiten für ihn sind. Wer Fantasy schreibt, MUSS die wichtigsten Onlineportale kennen - und natürlich die Conventions, wo sich Leser dieses Genres treffen. Außerdem sind Besuche der Buchmessen in Frankfurt und Leipzig ebenfalls ein absolutes MUSS! Nur so kann man Beziehungen und Kontakte knüpfen. Ich mahce das so seit 30 Jahren und habe nur einmal letzten Herbst in Frankfurt und dieses Jahr in Leipzig aussetzen müssen. Aber ansonsten war ich immer dort. Und das sogenannte Vitamin B ist immer sehr hilfreich ...


    mfg


    Alfred