Inhalt:
Cath und Wren sind eineiige Zwillinge und ganz dem Klischee entsprechend unzertrennlich. Zumindest bis jetzt. Als sie ans College gehen, wendet sich das Blatt: Wren möchte sich kein Zimmer mit Cath teilen, schneidet sich die Haare und sucht den Kontakt zu anderen Studenten. Für Cath ist das nichts. Statt auf Partys zu gehen und mit Jungs anzubändeln, widmet sie sich ihrer langjährigen Leidenschaft, dem Schreiben von Fanfictions. Sie ist Teil einer großen Fangemeinde und ihre Geschichten haben online viele Leser. Jedoch eckt sie mit diesem Hobby bei anderen Leuten an, unter anderem auch bei ihrer sauertöpfischen Mitbewohnerin Reagan und einer Dozentin. Ihre Unzufriedenheit geht so weit, dass sie nach ein paar Monaten sogar das Studium trotz guter Noten an den Nagel hängen will. Ob ihr Einsiedlerleben diesen Bruch wirklich wert ist, muss sie entscheiden.
Der Aufbau:
Nach einer deutschen Übersetzung hab ich gesucht, aber ich bin nicht fündig geworden. Die englische Sprache empfand ich als nicht allzu kompliziert, jedoch ist sie mit Umgangssprache gespickt. Der Roman hat 459 Seiten und 38 Kapitel. Jedes Kapitel beginnt mit einer Episode aus einer Fanfiction von Cath oder der "Originalvorlage", aus der sie ihre Inspiration nimmt.
Meine Meinung:
Das Buch ist so herrlich sarkastisch! Schön finde ich, dass die Protagonistin nicht mehr zur Schule, sondern zur Uni geht. Sie ist verschlossen, verschroben und ziemlich "geeky". Damit können sich bestimmt eine Menge Leser identifizieren. Die Fangemeinde, zu der Cath gehört, gibt es übrigens nicht wirklich; Rainbow Rowell hat sich für den Hintergrund eine Geschichte namens Simon Snow ausgedacht, die an Harry Potter erinnert. Mein Lieblingscharakter in Fangirl ist die Mitbewohnerin Reagan, die einerseits zickig, andererseits allem gegenüber ziemlich gleichgültig eingestellt ist. Sie wundert sich sehr über Caths Hobby und versucht gleichzeitig, ihr zu helfen, aus dem Schneckenhaus rauszukommen. Im Großen und Ganzen mag ich eigentlich alle Charaktere, da sie alle recht "rund" erscheinen und niemand ein Übermensch ist. Es gibt nur ein Problem: Der Grund für Caths Introvertiertheit und Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen, den man im Laufe der Geschichte erfährt, war für mich nicht allzu überzeugend entwickelt.
Die Mutter hat die Familie früh verlassen, der Vater begann, sich in Arbeit zu stürzen und zu trinken.
Davon abgesehen war dieses Buch eine unterhaltsame, realitätsnahe, romantische, aber nicht kitschige Lektüre, die mir viel Spaß bereitet und Lust auf mehr Bücher der Autorin gemacht hat. Darum gebe ich und einen Daumen nach oben!