Rainbow Rowell - Fangirl

  • Inhalt:


    Cath und Wren sind eineiige Zwillinge und ganz dem Klischee entsprechend unzertrennlich. Zumindest bis jetzt. Als sie ans College gehen, wendet sich das Blatt: Wren möchte sich kein Zimmer mit Cath teilen, schneidet sich die Haare und sucht den Kontakt zu anderen Studenten. Für Cath ist das nichts. Statt auf Partys zu gehen und mit Jungs anzubändeln, widmet sie sich ihrer langjährigen Leidenschaft, dem Schreiben von Fanfictions. Sie ist Teil einer großen Fangemeinde und ihre Geschichten haben online viele Leser. Jedoch eckt sie mit diesem Hobby bei anderen Leuten an, unter anderem auch bei ihrer sauertöpfischen Mitbewohnerin Reagan und einer Dozentin. Ihre Unzufriedenheit geht so weit, dass sie nach ein paar Monaten sogar das Studium trotz guter Noten an den Nagel hängen will. Ob ihr Einsiedlerleben diesen Bruch wirklich wert ist, muss sie entscheiden.


    Der Aufbau:


    Nach einer deutschen Übersetzung hab ich gesucht, aber ich bin nicht fündig geworden. Die englische Sprache empfand ich als nicht allzu kompliziert, jedoch ist sie mit Umgangssprache gespickt. Der Roman hat 459 Seiten und 38 Kapitel. Jedes Kapitel beginnt mit einer Episode aus einer Fanfiction von Cath oder der "Originalvorlage", aus der sie ihre Inspiration nimmt.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist so herrlich sarkastisch! Schön finde ich, dass die Protagonistin nicht mehr zur Schule, sondern zur Uni geht. Sie ist verschlossen, verschroben und ziemlich "geeky". Damit können sich bestimmt eine Menge Leser identifizieren. Die Fangemeinde, zu der Cath gehört, gibt es übrigens nicht wirklich; Rainbow Rowell hat sich für den Hintergrund eine Geschichte namens Simon Snow ausgedacht, die an Harry Potter erinnert. Mein Lieblingscharakter in Fangirl ist die Mitbewohnerin Reagan, die einerseits zickig, andererseits allem gegenüber ziemlich gleichgültig eingestellt ist. Sie wundert sich sehr über Caths Hobby und versucht gleichzeitig, ihr zu helfen, aus dem Schneckenhaus rauszukommen. Im Großen und Ganzen mag ich eigentlich alle Charaktere, da sie alle recht "rund" erscheinen und niemand ein Übermensch ist. Es gibt nur ein Problem: Der Grund für Caths Introvertiertheit und Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen, den man im Laufe der Geschichte erfährt, war für mich nicht allzu überzeugend entwickelt.


    Davon abgesehen war dieses Buch eine unterhaltsame, realitätsnahe, romantische, aber nicht kitschige Lektüre, die mir viel Spaß bereitet und Lust auf mehr Bücher der Autorin gemacht hat. Darum gebe ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: und einen Daumen nach oben! :thumleft:

    Gelesene Bücher 2011: 35 | 2012: 29 | 2013: 35 | 2014: 68, 2015: 52 | 2016: 66 | 2017: 53 (gehört: 05) | 2018: 43 (gehört: 06) | 2019: 17 (gehört: 3) | 2020: 07 (gehört: 03)

  • Ich kann mich @Saoirse im Grunde in allen Punkten, auch in der Wertung anschließen.


    Cath war eine Protagonistin, in die ich mich meist gut hineinversetzen konnte. Mir geht es bei Buchcharakteren zwar oft so, dass ich ihre Gefühle und Handlungen nachvollziehen kann, aber hier hatte ich wirklich das Gefühl, dass ich an Caths Stelle manchmal so oder ähnlich reagiert hätte. Es gab auch Momente, in denen ich ihre Handlungen nicht befürworten würde, aber genau deswegen ist sie eine realistische Protagonistin.


    Reagan war meine persönliche Lieblingsfigur, weil sie wirklich kein Blatt vor den Mund nimmt und mit ihrer eigenen Art überzeugt. Mit Caths Schwester Wren konnte ich hingegen nicht viel anfangen, da ich nicht nachvollziehen konnte, warum diese sich von Cath abgewendet hatte. Andere Figuren haben auch ihre Daseinsberechtigung in der Geschichte, obwohl ich zum Teil das Gefühl hatte, dass sie nur eine funktionale Rolle spielen.


    Ich fand es gut, endlich einmal ein Buch zu lesen, in dem Fanfictions Thema sind. Dadurch hat das Schreiben an sich einen hohen Stellenwert in der Geschichte und Rowell hat dazu wirklich hochinteressante Passagen eingeflochten. Außerdem erkennt man sich manchmal als Harry-Potter-Fan wieder, obwohl ich zugeben muss, dass ich nicht so davon besessen bin wie die ganzen Simon-Snow-Fans. :wink:


    Die Fanfictions an sich (vom Inhalt her) waren eher weniger meins, genau wie die "Originalausschnitte" aus den Simon-Snow-Büchern. Erstens kennt man die gesamte Geschichte natürlich nicht, deshalb kann man sich nicht so richtig auf die Charaktere einlassen. Zweitens waren diese für mich schon durch die Namen absolut nicht ansprechend. Und drittens mochte ich sie als Personen nicht. Ich bin froh, dass wir (echte Leser) Harry Potter und nicht Simon Snow bekommen haben! Dazu kam auch noch, dass Caths Fanfictions in Richtung Gay Romance gingen und das ist einfach nicht mein Thema.


    Insgesamt hat mir die Geschichte aber gut gefallen, sie eignet sich prima für Zwischendurch. :thumleft::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • Cath und Wren sind unzertrennlich und das schon seit langer Zeit, denn die Beiden sind Zwillinge, eineiige Zwillinge. Doch mit einem hätte Cath nicht gerechnet, nämlich dass Wren beschließt, am College eigene Wege zu gehen und mit einem Zimmer, das sie nicht mit Cath teilt, möchte sie beginnen. Cath ist alles andere als begeistert von dieser Idee, denn sie kann so gar nicht mit fremden Menschen umgehen und jetzt soll sie auch noch gleich mit einer ihr unbekannten Person ein Zimmer teilen? Doch wenn sie ihren Traum vom Anglistik Studium verfolgen will, bleibt ihr nichts anderes übrig und so muss sie sich ein Zimmer mit Reagan teilen. Diese nimmt rege am College-, aber auch am Partyleben teil. Und Cath? Die verschwindet am liebsten ganz tief in ihrer Fanfiction von Simon Snow. Diese Welt liebt und kennt sie und hier hat sie schon einige Geschichten über Simon und Baz geschrieben und das auch sehr erfolgreich. Doch hier am College holt sie plötzlich das Leben ein und Cath bleibt nichts anderes übrig, als tatsächlich daran teilzuhaben.
    Meine Meinung:
    Schon mit ihrem Buch Eleanor und Park konnte mich die Autorin Rainbow Rowell begeistern, aber auch mit Fangirl ist ihr wieder ein wundervolles Buch gelungen. Die Autorin hat eine ganz besondere Art zu schreiben und dabei die Gefühle ihrer Charaktere lebendig werden zu lassen. Sie schafft es auch dieses Mal, mich gleich vom ersten Moment an in ihre Geschichte zu ziehen und die Seiten verfliegen nur so beim Lesen. Der Schreibstil ist leicht und locker, dabei jung und modern, so dass er auch perfekt für die jüngere Zielgruppe geeignet ist. Dank dem sehr fesselnden Schreibstil wurde aber auch ich gleich ans College versetzt und fühlte mich in der Geschichte äußerst wohl.
    Rowell beginnt ihre Geschichte langsam und ruhig, so dass man sich zunächst ganz auf ihre Protagonistin Cath einstellen kann. Man erlebt diese mit all ihren Eigenarten und ja, Eigenarten passt hier wirklich. Denn Cath lebt in ihrer Welt der Fanfiction rund um Simon Snow und am liebsten wäre es ihr, wenn sie da auch bleiben kann. Doch da hat sie wohl noch nicht mit Reagan und deren besten Freund Levi gerechnet, die einfach beschließen, Cath aus ihrer Fandom-Welt herauszuholen.
    Die Entwicklung, die Cath dann nimmt, geht recht langsam von statten, aber genau dies macht es umso glaubwürdiger, denn man merkt ihr einfach an, wie unselbstständig sie ist. Mich in Cath zu versetzen fiel mir nicht ganz so leicht, da ich ihre extreme Leidenschaft so nicht ganz nachvollziehen kann, aber dank der Umsetzung der Autorin ist das Ganze wiederum gut gelungen, es mir zumindest glaubwürdig darzustellen.
    Durch einen Erzähler in der dritten Person, aber aus der Perspektive Caths erleben wir das ganze Geschehen und lernen sie dadurch auch wirklich gut kennen. Erst so nach und nach merkt man auch, das Cath schon ihre Gründe hatte, in ihrer Welt der Fanfiction abzutauchen. Neben dieser Perspektive bekommen wir zwischen den einzelnen Kapiteln auch einen Auszüg die Simon Snow betreffen, mal sind es kurze Kapitel aus der Geschichte selber, mal Auszüge aus den Fanfictions. Diese Einblendungen bringen das Thema Simon Snow, den ich übrigens nicht kenne, näher, aber brachten mich auch immer wieder etwas aus der Geschichte rund um Cath.
    Diese Geschichte lebt von und mit seinen Charakteren. Cath ist eine sehr introvertierte Person, die scheinbar immer ein wenig im Schatten der Schwester gestanden hat, denn Wren ist bereits auf dem ersten Blick das genaue Gegenteil zu Cath. Aber auch alle weiteren Charaktere der Geschichte sind hier wunderbar ausgearbeitet und lebendig. Ich konnte sie mir gut vorstellen und jeder einzelne wirkte authentisch. Am meisten mochte ich Levi mit seiner unkomplizierten Art und wie er immer wieder Cath aus ihrem Schneckenhaus lockt.
    Alles in allem hat Rainbow Rowell hier eine schöne Geschichte geschrieben, über das Erwachsen werden und dabei herauszufinden, wer man wirklich ist, vom Abnabeln von Gewohntem und seinen eigenen Weg zu gehen. Diese Umsetzung ist absolut gelungen und glaubwürdig umgesetzt.
    Mein Fazit:
    Wieder ein wunderschönes Buch aus der Feder von Rainbow Rowell, die mit ihrem wundervollen Schreibstil den Leser schnell in ihren Bann zieht. Auf Grund der Thematik ist es perfekt für seine Zielgruppe geeignet, brachte aber auch mir wunderbare Lesestunden. Wer Jugendbücher mit Charme mag, ist hier genau richtig. Klare Leseempfehlung!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Fanfiction das ist die Welt von Cath. Simon Snow hat es ihr angetan und ihre Geschichten von Simon und Baz sind im Netz der Hit. Doch dann beginnt die Collegezeit und ihr Leben verändert sich. Ihre Zwillingsschwester kapselt sich von ihr ab und sie muss eigene Freunde finden. Langsam muss sie raus aus ihrer Traumwelt und trifft dort auf Levi und Nick...


    Meine Meinung:
    Fangirl war nun schon länger in aller Blogger-Munde, denn dieses Buch bekamen viele Blogger im Doppel mit Simon Snow zugesandt. Ich bekam es über das Buch-Magazin und war sehr neugierig auf diese Geschichte.


    Der Schreibstil von Rainbow Rowell ist sehr flüssig und leicht zu lesen und so half mir dieser auch durch den, für mich, etwas zähen Anfang der Geschichte. Es ist eine Erzählung über Cath und ihr Wandel als sie zum College geht. Die Schwelle zum Erwachsen werden. Fangirl zeigt das es gar nicht so einfach ist und hilft gewiss vielen jungen Erwachsenen bei Zweifeln zu ihrer Zukunft. Egal ob es um berufliches geht oder um die Liebe.
    Während der Start für mich sehr verhalten war, kam irgendwann der Punkt als mich dieses Buch so richtig fesselte. Die ersten 100 Seiten etwa empfand ich als recht langatmig, doch dann wurde es besser und interessanter. Cath begann Freundschaften zu knüpfen und all ihre Erlebnisse machten mich neugierig wie das Buch wohl ausgehen wird.


    Die Kapitel sind unterschiedlich lang, doch nie zu lang. Am Ende jedes Kapitels steht ein Ausschnitt aus Simon Snow, entweder das Orignal der Geschichte (hier im Buch von Gemma T. Leslie) oder von Fanfiction Schreibern wie Cath. Diese Ausschnitte sind nicht chronologisch und waren für mich auch nicht immer interessant. Die Fanfiction von Simon Snow ist aber auch in Teilen in der Geschichte zu lesen.


    Die Figuren sind überschaubar.
    Erzählt wird aus Cath Sicht erzählt. Aus ihrer Sicht lernt man auch alle anderen Figuren kennen. Sie ist für mich zu Beginn der typische Stubenhocker. Sie lebt in ihrer Traumwelt und bekommt von Außen wenig mit. Nur langsam kommt sie aus ihrem Schneckenhaus und erst von da an wird die Geschichte für mich auch so richtig interessant.
    Wren ist Cath Zwillingsschwester und damit das sie sich abkapselt erteilt sie Cath einen ganz schönen Schlag. Ich empfand sie sehr lange als recht unsympathisch, weil sie Cath mies behandelt, aber auch weil sie in ihrem negativen Erwachsen werden so übertreibt.
    Reagen ist die Zimmergenossin von Cath und diejenige die Cath aus ihrem Schneckenhaus holt. Auch wenn sie recht grob wirkt merkt man recht schnell das sie nicht böse ist.
    Nick und Levi sind die beiden männlichen Figuren, die für die Geschichte sehr interessant sind. Doch sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Während man Levi recht gut kennenlernt fand ich das Nick etwas zu kurz kam und nur oberflächlich beschrieben wird.


    Am Ende war ich von Fangirl begeistert. Es ist ein Buch das Jugendlichen zeigen kann wie man es nicht macht und auch wie man es richtig machen kann. Es zeigt aber auch das man Träume ruhig Leben darf, nur sollte man nicht alles andere drumherum vergessen. Eine Geschichte über das Erwachsen werden, die auch Erwachsenen Spaß machen kann. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Als jemand, der selbst gerne und oft Fanfiction liest, war ich begeistert darüber, ein Buch zu entdecken, bei dem dieser Aspekt eine entscheidende Rolle für die Handlung spielte. Cath, die Protagonistin, ist eine aktive Autorin mit einer großen Fangemeinde und ihre Geschichten über "Simon Snow", einen jungen Magier, nehmen einen großen Raum in ihrem Leben ein. Sie schreibt täglich, denkt ständig über die Figuren nach, tauscht sich online mit anderen Fans aus. All das war gut dargestellt, doch nach einer Weile rückte das Fandom - abgesehen von Caths Geschichte und den gelegentlichen Konversationen mit anderen Meschen - leider in den Hintergrund, was ich bei einem Buch, das "Fangirl" heißt, ein bisschen schade fand. Gerade, weil die Reihe um Simon Snow faszinierend klingt und ich durchaus Interesse daran hätte, die acht Bände zu lesen, wenn es sie denn gäbe. Die Parallelen zu "Harry Potter" fand ich gelungen, auch wenn es dann etwas seltsam war, die Bücher in dieser fiktiven Welt existieren zu lassen.


    Cath war mir als Charakter sympathisch; sie ist antisozial, möchte sich am liebsten in ihrem Zimmer einigeln und schreiben, sie hasst Veränderungen jeder Art und dass ihre Mutter die Familie verlassen hat, hat definitiv in allen etwas zerbrochen, sprich: sie hat einige Probleme und Macken, doch ich konnte trotz all dem mit ihr mitfühlen und sie verstehen. Alle Figuren in dem Buch sind wunderbar komplex, sehr verschieden und haben große Schwachstellen, sodass das Beziehungsgefüge zwischen ihnen eine Menge Stoff bietet.


    Es gibt zwar eine Handlung, aber für Rowell stehen hier ganz klar ihre Figuren und ihre Interaktionen im Mittelpunkt und da sie alle toll ausgearbeitet waren und jeder seine eigenen Hindernisse zu überwinden und Ziele zu erreichen hatte, wurde die Geschichte nie langweilig. Die Autorin ist in ihrer Darstellung immer realistisch, gerade, was die Beziehung Caths zu ihrer Mutter angeht, was definitiv eine angenehme Überraschung war, und auch die unterschiedlichen psychischen Probleme der Familie wurden nie heruntergespielt, sondern angemessen beleuchtet, was definitiv positiv zu bewerten ist. Neben den familiären Beziehungen mochte ich auch die Liebesgeschichte, die sich glaubwürdig entwickelt hat. Trotz aller auf den ersten Blick offenkundigen Unterschiede passen die Charaktere zusammen und die Annäherung zwischen ihnen war toll geschrieben.


    Das Ende des Buches fand ich an sich gelungen, nur hatte ich das Gefühl, dass ein paar entscheidende Plotpunkte sehr kurz abgehandelt wurden und zu kurz kamen. Man bekommt als Leser die wichtigsten Informationen, aber eine ausführlichere Darstellung wäre schön gewesen. Trotzdem war "Fangirl" insgesamt ein gutes Buch, bei dem mir vor allem gefallen hat, wie Fanfiction in die Handlung und den Alltag der Protagonistin integriert wurde.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Carpe Diem.
    :study: Nora Roberts - Schattenmond

    2024 gelesen: 23 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • Neues von Rainbow Rowell



    Als bekennender Fan von „Eleanor & Park“ aus der Feder von Rainbow Rowell, war ich sehr neugierig, als ich erfahren habe, dass ihre neueren Bücher jetzt endlich auch als deutsche Übersetzung erhältlich sein würden.
    Fangirl beginnt quasi mit dem Umzug von Cath und Wren (sie sind Zwillinge) ans College. Während Wren es irgendwie kaum erwarten kann und das ganze eher wie ein großes Abenteuer herbeisehnt, ist Cath eher introvertiert und von der Entscheidung ihrer Schwester, sich kein Zimmer im College-Wohnheim teilen zu wollen, vor den Kopf gestoßen.
    Neben Caths Geschichte kommen in dem Buch auch immer wieder Auszüge aus Caths absoluter Lieblingsbuchreihe vor (die Reihe rund um den Magier Simon Snow). Als Magicath schreibt sie sehr erfolgreich Fanfiction zu dieser Buchreihe. Und irgendwie scheint das einen Großteil ihres Lebens einzunehmen – Fan der Bücher zu sein und eigene Geschichten rund um die Figuren der Buchreihe (insbesondere Simon und Baz) zu verfassen. Sie ist damit ja auch ziemlich erfolgreich und verfügt über eine Fangemeinde.
    Die ganze Handlung ist eigentlich weniger von Action getrieben, sondern beschäftigt sich eher damit, wie sich Cath entwickelt, mit bestimmten Themen auseinandersetzen muss und ein Stück weit erwachsener wird. Zunächst einmal hatte Cath bei mir schon mit ihrer Liebe zum Lesen, zu Büchern und zur Literatur gepunktet – irgendwie musste man einfach hoffen, dass sie doch mit der Situation am College klarkommt und sich nicht nur in ihre Fantasiewelt zurückzieht. Dabei schafft es Rainbow Rowell mit einem wunderbaren Schreibstil, den Leser direkt in die Geschichte hinein zu ziehen.
    Fazit: Für mich war Fangirl wirklich ein wundervolles Buch von einer meiner Lieblingsautorinnen. Die kurzen Abschnitte aus Magicaths Fanfiction und den Simon Snow Büchern haben mich in jedem Fall auch neugierig auf die weitere Neuerscheinung „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow“ von Rainbow Rowell gemacht.
    Ich vergebe fünf von fünf möglichen Sternen.

  • Viele Fangirls und -boys werden sich in dieser Geschichte wiederfinden


    Klappentext
    „Die Zwillinge Cath und Wren sind unzertrennlich, bis Wren beschließt, dass ihr Jungen und Partys wichtiger sind als das gemeinsame College-Zimmer. Ein harter Schlag für Cath, die sich immer weiter in ihre Traumwelt zurückzieht: Beim Lesen und Schreiben von Fanfiction lebt sie ihre Vorstellungen von Liebesbeziehungen aus. Mit Erfolg – Tausende Leser folgen ihr. Doch als Cath dann Nick und Levi näher kennenlernt, muss sie sich fragen, ob sie nicht langsam bereit ist, ihr Herz echten Menschen zu öffnen und über Erfahrungen zu schreiben, die größer sind als ihre Fantasien. Ein mitreißendes Jugendbuch von Bestsellerautorin Rainbow Rowell über die erste Liebe – in der Fantasie und im echten Leben.“


    Gestaltung
    Die Aufmachung des Buches und das Cover gefallen mir sehr, denn ich finde das Covermotiv außergewöhnlich. Die Zeichnung des Mädchens auf dem Bett passt hervorragend zur Geschichte, da sie eine oft im Buch vorkommende Szene visualisiert. Ich finde, dass dieses Bild sofort ins Auge sticht. Mir gefällt vor allem der Zeichenstil des Motives, da es auf mich so wirkt, als sei es mit Buntstiften ausgemalt und so die eher pastellige Farbgebung super zum Vorschein kommt.


    Meine Meinung
    Bereits im englischsprachigen Raum hat „Fangirl“ einiges an Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Aber nicht nur deswegen war ich unglaublich gespannt auf dieses Buch, denn mir gefiel auch die Idee, dass es in diesem Buch um eine weitere Geschichte ging, nämlich die von Simon Snow, welches auch als zusätzliches Buch erhältlich ist. Richtig klasse finde ich zudem auch, dass Cath und Wren, die Protagonistinnen von „Fangirl“ im Studentenalter sind.


    Zu Cath konnte ich zudem sofort eine Verbindung aufbauen, denn vieles in ihrem Leben ähnelt meiner Jugendzeit. Ich habe mein Leben auch lieber zwischen den Buchdeckeln verbracht, auch Fanfictions gelesen und hatte den Kopf eher in den Wolken statt auf der Erde. Dieser beschauliche Alltag wird allerdings schnell auf den Kopf gestellt, als Nick und Levi in Caths Leben treten und Cath so aus ihrer Traumwelt auftauchen muss…


    Vor allem mochte ich, dass die Autorin mit diesem Roman thematisiert, wie es ist zwischen Fanwelt sowie echtem Leben zu wechseln und beides zu vereinen. Die Erfahrungen, die Cath hier sammelt, passen meiner Meinung nach sehr gut zum Leben vieler Jugendlichen, die selber Fangirls und -boys sind und sich sowie ihr Leben vielleicht nicht unbedingt in anderen Jugendbüchern wiederfinden.


    Cath fand ich dabei stets sehr sympathisch und ich konnte mich gut mit ihr identifizieren, da sie Erlebnisse durchläuft, die mir selber bekannt vor kamen und die ich gut nachvollziehen konnte. Viele Fangirls und -boys werden ihre Schwärmerei für ihre Lieblingsgeschichte „Simon Snow“ nachvollziehen können und auf mich wirkte sie durch ihre Begeisterung hierfür noch sympathischer als ohnehin schon. Zudem fand ich es bewundernswert, dass Cath so zu sich selber steht und einfach sie selbst ist, egal was andere denken und sagen.


    Ihre Zwillingsschwester Wren fand ich leider nicht ganz so nett und sympathisch. Sie ist sozusagen das genaue Gegenteil von Cath: schon mitten im (Party-)Leben und sehr auf Jungs bzw. die Liebe fixiert. Ich fand es manchmal unverständlich, wie Wren dies ihrer Schwester so vorziehen und sich so von ihr distanzieren konnte. Hinzu kommen für Cath auch neue Bekannte wie Reagan, Levi oder Nick. Diese Figuren waren alle sehr unterschiedlich. Mir gefielen jedoch Levi und Nick richtig gut, denn Levi ist ein sehr positiver, freundlicher Mensch und Nick gab Cath – und damit mir als Leserin – sofort ein Gefühl der Sicherheit, was mir sehr gefallen hat.


    Faszinierend fand ich, dass die Autorin Rainbow Rowell in diesem Buch zwei Geschichten verarbeitet hat, denn neben der von Cath konnte ich auch immer wieder Passagen aus ihrer Lieblingsgeschichte „Simon Snow“, zu welcher sie Fanficttions schreibt, lesen. So streut die Autorin manchmal mitten im Kapitel, manchmal aber auch am Kapitelende immer wieder Ausschnitte aus Simons Geschichte ein. Einerseits lernte ich so Caths Leidenschaft kennen und konnte ihren Hype für diese Geschichte besser nachvollziehen, andererseits unterbrachen diese Abschnitte aber auch immer wieder meinen Lesefluss. Zwar konnte ich durch diese Passagen verstehen, worum es in ihren Fanfictions geht und was sie für Cath bedeuten, aber gleichzeitig war manch ein Abschnitt auch an eine Stelle gesetzt, wo ich lieber über Caths Leben weiter gelesen hätte statt über Simon Snow.


    Fazit
    Mir hat „Fangirl“ von Rainbow Rowell gut gefallen, da ich die Protagonistin Cath unheimlich sympathisch fand und mich sehr gut mit ihr identifizieren konnte. Ihre Erlebnisse erinnerten mich an meine Jugendzeit, die auch von Fanfictions und Fantasiewelten gekennzeichnet war. Caths Fanliebe für Simon Snow war für mich auch sehr greifbar, da immer wieder Passagen aus ihrer Lieblingsgeschichte eingestreut wurden. Diese Idee mochte ich zum einen, zum anderen haben diese eingestreuten Abschnitte manchmal aber auch meinen Lesefluss gestört.
    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    Einzelband (die Geschichte, über die in Fangirl FanFictions geschrieben werden ist auch auf Deutsch erschienen, unter dem Titel „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow“)

  • Die Zwillinge Cath und Wren sind wahre Fans des Bestsellers Simon Snow. Beide zusamen schreiben regelmäßig im Internet Fanfictions über ihren Buchhelden und seine Abenteuer. Als das College für die beiden losgeht, ändert sich diese Routine allerdings schlagartig. Den Wren will endlich ein wenig Abstand zu ihrer Schwester. Für Cath alles andere als einfach, denn sie ist eine eher ängstliche und introvertierte Person. Doch langsam kommt Cath mit Hilfe ihrer Mitbewohnerin aus ihrem Schneckenhaus heraus und Simon Snow ist nicht mehr der einzige Mann in ihren Leben. Doch kann sie ihre Ängste komplett über Bord werfen?


    "Fangirl" war das zweite Buch, dass ich von der Autorin gelesen habe. Mir hat es besser gefallen als "Eleanor und Park".


    Im Gegensatz zu manch anderern Meinungen haben mir die Zwischenszenen über Simon Snow besonders gut gefallen. Im Grunde haben mir diese Stellen fast besser gefallen als die Hauptstory und ich werde wohl nun im Anschluss auf jedenfall noch "Der Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow" lesen.


    Womit ich ein wenig Probleme hatte, waren die beiden Prota-Zwillinge. Cath war mir zu unwissend, zu kindlich und zu übertrieben ängstlich - fast schon ein wenig gestört und Wren war das genaue Gegenteil. Nervig, zickig und zu egoistisch. Ich glaube diese Gegensätze wollte die Autorin aber mit Absicht. Levi und Reagen waren meine Stars im Buch und haben das Schlechte der Protas wieder wett gemacht.


    Ich mochte den Schreibstil und wie gesagt die kurzen Simon Snow Sequenzen super gerne und habe das Buch dadurch relativ flott lesen können. Daher freue ich mich auf mehr von der Autorin.

  • Die Geschichte von der in sich gekehrten Fanfiction-Autorin Cath, für die sich in ihrem ersten College-Jahr vieles verändert, fand ich schön, spannend und originell. Ich war von der ersten Seite an mitgerissen, vielleicht auch, weil mir der Stil dieser ersten Seite, auf der die Geschichte von Simon Snow vorgestellt wird, sehr gut gefallen hat.

    doch nach einer Weile rückte das Fandom - abgesehen von Caths Geschichte und den gelegentlichen Konversationen mit anderen Meschen - leider in den Hintergrund, was ich bei einem Buch, das "Fangirl" heißt, ein bisschen schade fand.

    Hier gibt es sicherlich unterschiedliche Erwartungshaltungen. Mich hat es nicht gestört, dass es in dem Buch nicht ausschließlich um Fanfiction geht. Ich finde, dass es Rainbow Rowell gerade sehr gut gelungen ist, den Aspekt Fanfiction einzubeziehen. Mit den über das Buch verteilten Auszügen aus den Simon Snow-Romanen und aus den Erzählungen von Cath und ihrer Schwester Wren lässt sie für den Leser die Welt von Simon Snow entstehen. Eigentlich habe ich nur Fragmente gelesen und kenne die Handlung dieser fiktiven Saga größtenteils gar nicht. Trotzdem bin ich beim Lesen in diese Fantasy-Welt, die für Cath eben ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist, eingetaucht.


    Spannend fand ich auch, wie sich die Geschichte von Cath, mit der ich mich gut identifizieren konnte, entwickelt. Im Grunde verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit Simon und Baz und will dabei möglichst in Ruhe gelassen werden. Nun beginnt aber ihre College-Zeit in Lincoln, der sie zwar durchaus Positives abgewinnen kann, aber sie hat schon ziemliche Schwierigkeiten,

    sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Insgesamt passiert in Caths Leben in diesem ersten College Jahr relativ viel und das sowohl in Bezug auf die neuen Menschen, die sie kennenlernt, als auch in ihrer Familie, ihrem Studium und natürlich ihrer Fanfiction. Es läuft alles andere als reibungslos ab.

    Zudem fand ich es bewundernswert, dass Cath so zu sich selber steht und einfach sie selbst ist, egal was andere denken und sagen.

    Das ist mir beim Lesen auch positiv aufgefallen. Cath tritt an einigen Stellen sehr selbstbewusst auf.


    Ich bin froh, diese Geschichte mit ihren Höhen und Tiefen gelesen zu haben. Mit etwas Abstand fällt mir allerdings, was den Ausgang der Geschichte angeht, etwas auf:

    Reihen-Infos
    Einzelband (die Geschichte, über die in Fangirl FanFictions geschrieben werden ist auch auf Deutsch erschienen, unter dem Titel „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow“)

    Nach dem, was ich bisher über das Buch gehört habe, soll es weder die Fanfiction von Cath, noch die Vorlagen von Gemma T. Leslie wiedergeben, sondern ein eigenes Werk sein (siehe z.B. dieses Interview mit Rainbow Rowell). Auf jeden Fall finde ich es interessant, dass sie Fangirl schon irgendwie auf diese spezielle Art und Weise fortgesetzt hat.

  • Mich hat es nicht gestört, dass es in dem Buch nicht ausschließlich um Fanfiction geht.

    Mich hat auch nicht gestört, dass es nicht nur um Fanfiction ging... ich hatte einfach das Gefühl, dass dieser Aspekt nach einer Weile immer mehr in den Hintergrund gerückt ist und im Vergleich eine noch etwas größere Rolle hätte spielen können. Aber du hast natürlich recht, dass hier jeder eine andere Erwartungshaltung hat, und ich hatte das Buch ja trotzdem positiv bewertet :D

    Carpe Diem.
    :study: Nora Roberts - Schattenmond

    2024 gelesen: 23 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • Auf die Reihe bin ich durch einen YT Kanal aufmerksam geworden, auf dem ich diese Art von Büchern nicht vermutet hätte. Aber nicht schlimm, denn das erweitert ja mal den Horizont.


    In diesem Coming of Age-Roman, der die Vorgeschichte der Simon-Snow-Reihe ist, darf man sich von dem Klappentext nicht irritieren lassen, denn der Plot setzt dort an, wo der Klappentext endet. Anfangs musste ich mich allerdings deswegen erst sortieren, war aber schnell von Wren und Cather, genannt Cath begeistert. Zwei sehr unterschiedliche, aber doch authentisch wirkende Zwillingschwestern. Die ein extrovertiert, will das Studentenleben genießen, feiern, Jungs und leben, Cath, dagegen verhält sich sehr verantwortungsvoll, ist introviertiert, still, eine graue Maus, die in der virtuellen Welt als Fangirl sehr erfolgreich Fanfiction über die Bücher zu Simon Snow schreibt.


    Nun holt sie aber das Leben ein: sie hat eine Zimmernachbarin, die ihr Verhalten doch sehr befremdet, die aber statt sie zu mobben und zu dissen auf ihre eigene Art schafft, Cath aus der Reserve zu locken. Da ist Nick und Levi, zwei Jungs, die ebenfalls eine große Rolle in Cath Leben spielen werden, auch wenn ihr dies nicht recht ist.


    Die doch so recht typische Geschichte bekommt auf sehr gelungene Art und Weise Tiefe und spricht ernste Themen, wie erste große Liebe, Loslassen, Freundschaft und all das an.


    Der Schreibstil ist sehr flüssig und man taucht ab, ist als Betrachter an Cath Seite, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird und fühlt sich einfach beim Lesen wohl.


    Sehr gut gefallen, haben mir die Absätze am Ende jedes Kapitel, denn dort waren Auszüge aus einzelnen Simon Snow-Büchern, oder Absätze von den Fanfiction-Stücken angefügt.