Donna Tartt - Die geheime Geschichte / The Secret History

  • Kurzmeinung

    mondy
    Packend erzählt, mit ausführlichen Charakterstudien und vielen Geheimnissen, die nicht lückenlos aufgeklärt werden
  • Verlagstext
    Für Richard erfüllt sich ein Traum, als er im College von Hamden endlich in den elitären Griechischkurs des verschrobenen Professors Morrow aufgenommen wird. Doch sehr bald erkennt er, dass sich hinter der verschworenen Gemeinschaft der fünf Studenten nicht nur opulente Gelage und Alkoholexzesse verbergen, sondern dass sie kaltblütig einen Mord begangen haben. Ihre Tat bleibt vorerst unentdeckt, doch das wahre Grauen steht allen erst noch bevor ...


    Mir ist gerade eingefallen, dass ich die Autorin kenne, als ich "Der kleine Freund" von Donna Tartt hier vorgestellt habe.
    Die geheime Geschichte habe ich schon vor einigen Jahren gelesen, und ich war sehr gefesselt von der Geschichte der Stundenten, einfach unfassbar. Es wird mit Sicherheit nicht das einzige Buch von ihr bleiben, das ich lesen will.

  • hallo nic :wink: *wink*!


    die geheime geschichte war ein super buch! lauter kranke typen und die sehr real dargestellt!
    der kleine freund soll ja nicht mal halb so gut sein :?: . in "lesen" haben die das auch ziemlich auseinander genommen...


    aber ich bin letztens auf eine neuerscheinung gestossen, die sich so ähnlich anhört "das gesicht unter dem eis". hat bei amazon auch sehr gute rezensionen... ist aber ein ziemlich teures hardcover :cry:


    liebe grüße
    jenny

    "Gern lesen heisst, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens eintauschen."

  • hi jenny,


    ich hab die sendung gar nicht gesehn, schade. bin vorhin bei booxtra.de auf das buch gestoßen. schade, dass es nicht so gut sein soll..... dann werd ich mir die HC - Ausgabe erst mal sparen.

  • Hallo,
    ich hatte schon fast vergessen, dass ich "Die geheime Geschichte" mal gelesen habe - weiss gar nicht warum, ich fand das Buch eigentlich gut?!
    Durch den bildhaften und lebendigen Schreibstil hab ich auf jeder Seite regelrecht mitgefiebert, als sich die düsteren Hintergründe nach und nach offenbarten und schließlich die Eskalation unausweichlich schien...ganz schön gruselig, wenn sich hinter die Fassaden der Gesellschaft solche Abgründe verbergen... :pale:



    LG, schnakchen

  • Hallo,


    ich habe das Buch gelesen und war gefesselt!
    Nach diesem Buch habe ich angefangen Homer´s Illion zu lesen und mich mit der altgriechischen Sprache auseinander zu setzen.
    Ich habe das Buch auch an möglichst viele Freunde verliehen um dann darüber mit ihnen zu diskutieren und suche auch dauernd Bücher die so änlich sind... na ja noch habe ich nicht so wirklich Glück gehabt aber mal schauen ;)

  • Also ich hab jetzt knapp die Hälfte und seit ca. 80 Seiten bin ich auch echt gefesselt. Der Schreibstil ist zwar wirklich manchmal nicht einfach, aber die Story ist klasse.
    Das Buch baut eine dermaßen melancholische Stimmung auf, das ist krass...
    Naja, das musste ich nur mal eben loswerden, geh jetzt noch weiterlesen, mein Freund ist am lernen, das muß ich ausnutzen.

  • Ich habe dieses Buch nun beendet und muß es wohl schon noch etwas sacken lassen. Auch wenn ich anfangs so meine Schwierigkeiten hatte, ich fand das Buch ziemlich großartig. Die Charaktere sind irgendwie so ganz anders und das Richard aus der Ich-Perspektive erzählt, das mag ich sowieso am liebsten.


    Das Buch hat eine Melancholie und ist irgendwie so extrem traurig und es ist interessant zu sehen,



    Mich hat das Buch sehr bewegt. Es hätte sicherlich 5 Sterne verdient, von mir gibt es aber nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: , da ich es anfangs sehr schleppend fand.

  • Auf "Die geheime Geschichte" von Donna Tartt muss man sich einlassen können. Dafür braucht man Zeit, viel Geduld, Toleranz anderen Weltanschauungen, z.B. denen der Antike, gegenüber - auch wenn es nur für ein paar Stunden ist - und Grundkenntnisse der antiken Welt sind ebenfalls von Vorteil.


    Die Figur des Henry Winter ist z.T. abgedreht und verschroben, aber er ist ja nicht komplett durchgeknallt, wenn ich das mal so salopp formulieren darf. Vor der Hintergrund der Moralvorstellungen im alten Griechenland ergibt manches davon, aber natürlich nicht alles, etwas mehr greifbaren Sinn. Ich habe dieses Buch zwei Mal gelesen, mit ca. 10 Jahren Abstand dazwischen. Mittlerweile kommen mir die beteiligten Personen so unglaublich jung vor. Es ist fast nicht zu glauben, dass derartig junge Menschen sich bereits an so "große" Themen heranwagen und sich so völlig von der realen Welt (im Sinne des Buches) abschirmen. Manche der Personen könnten aus meiner Sicht gut doppelt so alt sein oder noch älter und es würde ihr Verhalten nicht wesentlich beeinflussen.


    Wenn man die Handlung einfach mal so in wenigen Sätzen zusammenfasst, z.B. eine Gruppe von Studenten ermordet nach bizarren Ritualen einen Farmer und später einen anderen Studenten, um den ersten Mord zu vertuschen, und kommt damit durch, dann wird das dem Buch absolut nicht gerecht. Es geht ja um viel mehr als "nur" um die beiden Morde.


    "Die geheime Geschichte" ist definitiv lesenswert, wenn man auf der Suche ist nach einem Buch, in das man für eine Weile völlig eintauchen kann. Es geht zwar um Jugendliche bzw. junge Erwachsene, aber ich würde das Buch eher als Lesestoff für Erwachsene empfehlen. Streckenweise zieht es sich ein wenig wie Kaugummi, aber am Ende des Buches möchte man eigentlich noch nicht hinausgehen.



    Die anderen Bücher von Donna Tartt kenne ich nicht und kann daher auch nichts dazu sagen. Ich habe irgendwo einen Artikel über sie gelesen, in dem zu lesen war, dass sie nur etwa alle zehn Jahre ein Buch veröffentlicht, insofern wird es noch eine Weile dauern. Der Distelfink kam ja erst kürzlich in die Läden. Werde mir mal angucken, wie die Rezensionen dazu aussehen. Vielleicht finde ich da was über die Suchfunktion hier im Forum.

  • Inhalt (Quelle: Klappentext)

    Richard Papen stammt aus einfachen Verhältnissen. Als er durch ein Stipendium ein College besuchen kann, ist er gleich fasziniert von der ihm fremden Welt.
    Besonders zieht ihn eine Gruppe junger Studenten in den Bann, mit denen er nicht nur Griechisch lernt, sondern auch dem täglichen Alkohol huldigt.
    Doch bald spürt er, dass unter der Oberfläche unerschütterlicher Freundschaft Spannungen lauern und dass ein furchtbares Geheimnis seine Freunde belastet – ein Geheimnis, das ihn mehr und mehr in seinen dunklen, mörderischen Sog zieht.

    Meine Meinung


    Zitat

    Gibt es - außer in der Literatur - wirklich so etwas wie den „Keim des Verderbens“, diesen auffälligen dunklen Riss, der sich mitten durch ein Leben zieht? Ich dachte immer, es gebe ihn nicht. Jetzt denke ich, es gibt ihn doch. Und ich denke, bei mir ist es dies: Das morbide Verlangen nach dem Pittoresken um jeden Preis.


    Eine Gruppe fünf junger Menschen studiert Griechisch und lernt relativ abgeschieden vom restlichen Studentenalltag. Richard ist fasziniert von ihnen. Sein Ziel: Teil dieser Gruppe zu werden.


    Die Geschichte entfaltet sich nach und nach ihre volle Wirkung, obwohl man nach den ersten Seiten bereits einen wesentlichen Ausgangspunkt kennt.
    Erzählt wird im nüchternen Stil, der eine Atmosphäre schafft, ganz so als wäre man mittendrin.


    Auf "Die geheime Geschichte" von Donna Tartt muss man sich einlassen können. Dafür braucht man Zeit, viel Geduld, Toleranz anderen Weltanschauungen, z.B. denen der Antike, gegenüber - auch wenn es nur für ein paar Stunden ist - und Grundkenntnisse der antiken Welt sind ebenfalls von Vorteil.


    "Die geheime Geschichte" ist definitiv lesenswert, wenn man auf der Suche ist nach einem Buch, in das man für eine Weile völlig eintauchen kann.


    Das kann ich nur unterschreiben. Mir hat es sehr gut gefallen, deswegen :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Hm, ich bin jetzt bei 10% der eBuch-Version und warte noch darauf, dass die Geschichte mal ein bisschen in Fahrt kommt.
    Bisher plätschert alles ziemlich seicht dahin... :study:

  • Jetzt bin auch ich fertig mit djiesem Buch.


    Auf Inhalt und Autor muss ich nicht mehr eingehen, das haben meine Vorgänger schon getan.


    Mir ging es ähnlich wie @Sunclaudi, am Anfang fand ich das Buch ziemlich zäh und auch etwas konstruiert. Aber so ab ca. Seite 200 nahm das Buch Fahrt auf. Es ist interessant, wie sich fie einzelnen Charaktere entwickeln und wie sich ihr Verhalten ändert. Der Schreibstil entwickelte sich sehr gut und am Schluss fand ich es Schade, das das Buch bereits zu Ende war.


    Ich freue mich schin auf das nächste buch von Donna Tartt, der "Distelfink", welcher schon auf meinem SuB liegt.
    Von mir bekommt "Die geheime Geschichte " :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: .
    Der halbe Stern wurde abgezogen wegen den ersten 200 spröden Seiten.

    „Dümmer wird man durchs Bücherlesen jedenfalls nicht“
    Christine Nöstlinger

  • Ich frage mich gerade, was genau mich an diesem Roman so gefesselt hat, denn das hat er...angefangen hat es wohl mit der schönen Sprache, die sehr bildhaft beschreibt, was unsere Gefühle mit uns anstellen. Obwohl der Ich-Erzähler Richard Papen nicht gerade als reiner Sympathie -Träger daherkommt, kann man sehr gut nachvollziehen, warum er sich als Neuling in Hampden dieser elitären Gruppe von Studenten anschließen möchte, wie sehr der Wunsch, gefallen zu wollen, das eigene Handeln oder auch Nicht-Handeln bestimmen kann. Auch der Ärger über das spätere Opfer ist sehr gut nachvollziehbar und mir stellt sich die Frage, an welchem Punkt er sich von seinem Hass dazu hinreißen lässt, sich an einer solchen niederträchtigen Tat zu beteiligen...denn juristisch gesehen war meines Wissens erst der zweite Todesfall ein Mord. Vielleicht wäre die Gruppe mit dem Ereignis im Drogenrausch noch glimpflich davongekommen, doch sobald die Heimtücke mit ins Spiel kommt, ...na ja! Möglicherweise werden im amerikanischen Rechtssystem solche Unterschiede aber auch nicht gemacht. Aber egal, bis zum Ende habe ich eigentlich darauf gewartet, dass jemand die Notbremse zieht und die tragische Entwicklung der Protagonisten zum Stoppen bringt. Von daher war der Ausgang der Erzählung für mich bei weitem keine Überraschung und dies war auch sicher nicht die Absicht der Autorin. Wer sich mit den "Alten Griechen " derart identifiziert und auch nur den Hauch von Gerechtigkeitsempfinden hat, der kann an solchem Handeln nur zugrunde gehen...Etwas überflüssig fand ich nur die Rolle des Julian Morrow. Wenn es der Plan war, ihn als Urheber der Ereignisse herauszustellen, finde ich, das hätte man deutlicher tun können. Ansonsten war "Die geheime Geschichte " ein überaus spannendes Buch, und das, obwohl es aus meinem Beuteschema herausfällt...