Theo Lawrence - Das gefangene Herz/Mystic City

  • Inhalt
    Aria Rose feiert gerade ihre Verlobung mit dem gut aussehendem Thomas Foster. Eigentlich sollte sie glücklich sein, doch sie erinnert sich nicht daran diesen Jungen zu lieben. Laut ihren Eltern hat sie eine Überdosis Drogen genommen, doch Aria ist nicht klar, weshalb sie dies hätte tun sollen. Bei einem Ausflug in die Tiefen von Manhattan trifft sie auf den geheimnisvollen Mystiker Hunter. Irgendetwas an ihm berührt sie und macht sie neugierig. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen, dabei sollte sie diese Gefühle doch für Thomas haben. Nach und nach muss Aria erkennen, dass in ihrem Leben etwas nicht stimmt. Als sie mit der Suche nach der Wahrheit beginnt, muss sie feststellen, dass sie mehr oder weniger zum Spielball ihrer Eltern geworden ist. Um heraus zu finden, was wirklich geschehen war, muss Aria sich in Gefahr begeben, denn man versucht die Wahrheit um jeden Preis verborgen zu halten.


    Meine Meinung
    Was an diesem Buch zu aller erst auffällt, ist natürlich das wunderschöne Cover. Im Hintergrund eine Stadt voller Lichter und im Vordergrund ein schönes Mädchen. Ihr Blick wirkt traurig, als würde ihr etwas auf dem Herzen lasten, über welches sie ihre Hände schützend gelegt hat. Ich bin völlig beeindruckt von diesem Cover und auch bezaubert.


    Doch nicht nur das Cover ist anziehend, auch der Inhalt überzeugt durch eine wunderbare Geschichte. Es ist die Geschichte einer verbotenen Liebe, die von außen immer wieder angegriffen wird um sie zu verhindern. Es ist aber auch die Geschichte eines unterdrückten Mädchens, die erkennen muss, dass ihr Leben ihr immer mehr aus den Händen gerissen wird. Sie wird mehr und mehr zu einem Püppchen, deren Handlungen von außen bestimmt werden. Doch nicht nur ihre Unterdrückung wird thematisiert, sondern auch die der Mystiker.


    Aria Rose ist die Tochter von Johnny Rose, einem der mächtigsten Männer von Manhattan. Als solche gehört sie zu einer stink reichen Familie und hat alles, was sie sich wünschen könnte. Es beginnt damit, dass Aria ihr Gedächtnis verloren hat und nun ahnungslos in ihre Verlobungsfeier geht. Ihr wird eingeredet, dass sie Thomas Foster, den Sohn der anderen mächtigen Familie, liebt. Aria möchte dem Glauben schenken, doch dann gibt es immer wieder Ungereimtheiten. Warum will Thomas nicht mehr die Dinge mit ihr Tun, die sie vor der Verlobung getan haben? Warum weiß er nichts von den Dingen, von denen sie glaubt sie seien von ihm? Und dann ist da Hunter, ein Mystiker, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Aria findet sich in einem Gefühlschaos wieder, bei dem Versuch dieses zu lösen, gerät nicht nur sie in Gefahr. Denn das Gefühlschaos verweist eine Wahrheit, von der manche wollen, dass sie vergessen bleibt.


    Thomas Foster ist wie Aria, ein Kind der herrschenden Familien. Man kann ihn nicht wirklich einordnen, denn Aria gegenüber gibt er sich charmant und nett. Er liebt das Blitzgewitter und schient sich gerne in Szene zu setzen. Was er genau will oder was hinter seiner Handlungen steckt ist nicht immer klar. Ich hoffe ja in den nächsten Bänden mehr über seinen Hintergrund zu erfahren.


    Hunter ist ganz und gar nicht Teil von Arias und Thomas Welt. Er kommt aus den Tiefen der Stadt und ist ein Rebell. Er kämpft gegen die herrschenden Familien für die Gleichberechtigung der Mythiker. Mit Aria kommt er in Kontakt, als diese in Gefahr gerät und er sie rettet. Hunter kennt die Wahrheit, traut sich aber nicht etwas zu sagen. Er liebt Aria und möchte sie glücklich sehen, selbst wenn es nicht mit ihm sein sollte.


    Diese drei Charaktere stehen sicherlich im Vordergrund, doch es gibt noch viele andere, die ebenfalls wichtige Rollen einnehmen. Zu viele Charaktere sind noch einige Fragen offen geblieben. Bei machen habe ich mich wirklich gefragt auf welcher Seite sie stehen.


    Ich finde es klasse wie Theo Lawrence hier eine Liebesgeschichte mit dem Thema der Unterdrückung kombiniert. Hier werden die Mystiker unterdrückt, Menschen, die Magie in sich tragen und diese auch einsetzen können. Die normalen Menschen fürchten sie und lassen ihnen deshalb auch die Kräfte des Öfteren absaugen. Dieses Verhalten ruft zur Rebellion auf.


    Das Geschehen spielt sich in der Zukunft ab. Die Welt ist zum Großteil überflutet, weshalb die Reichen in den hohen Türmen der Städte leben, während die Armen unten in den Ruinen leben müssen. Im hoch gelegenen Teil der Stadt herrscht eine gewaltige Hitze, nur unten in den Ruinen scheint es noch erträglich zu sein.


    Durch die Wahl des Ich-Erzählers, hat Theo Lawrence für die Leser eine enge Bindung zu Aria geschaffen. Ihre Gedanken und eben auch ihre Gefühle scheinen verständlicher. Die innere Verwirrung wird richtig an den Leser rangetragen. Der Schreibstil des Autors unterstützt das Alles. Er hat eine schöne Wortwahl getroffen. Seine Umschreibungen der Details sind beeindruckend, aber auch so gehalten, dass diese nicht überwiegen.


    Es hat mich wirklich überrascht, dass dieses fantastische Buch von einem Mann verfasst wurde. Jetzt bitte nicht falsch verstehen, es war einfach nur überraschend, wenn ich daran denke, wie gut Arias Garderobe umschrieben wurde, dass ein Mann auf solche Details achtet.


    Fazit
    Der erste Band der Mystic City Reihe überzeugt durch interessante Charaktere und die Kulisse einer futuristischen Stadt. Spannend erzählt und mit magischen Elementen angeregt, zielt die Liebesgeschichte zwischen den Charakteren direkt ins Herz. Arias Leben beginnt sich zu wandeln und sie tut alles um diesen Wandel voran zu treiben. Ihre Geschichte hat mich begeistert und ich kann sie wärmstens weiter empfehlen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Rezension zu
    „Mystic City – Das gefangene Herz“
    von Theo Lawrence.


    Inhalt:


    Die Klimaerwärmung ist im vollen Gange, die Meere sind über ihre Ufer getreten und verschlingen Tausende Kilometer von Land. Auch New York City gehört zu den überfluteten Städten und gleicht der europäischen Stadt Venedig. Sogar der weltbekannte Central Park existiert nicht mehr, denn dieser ist unter den Wasserfluten versunken. Doch dies sind nicht die einzigen Veränderungen, mit denen die Menschheit zurechtkommen muss. Denn eine große Gruppe von Menschen hat sich als Mystiker geoutet, Menschen, die unglaubliche Kräfte und Begabungen besitzen. Doch diese Mystiker sind den Nicht-Mystikern, in den „Horsten“ ein Dorn im Auge.


    Die „Horste“, bezeichnen die Menschen als ihre neue Heimat hoch oben in den Wolken und sie leben nur dort und betreten die „Tiefe“ kaum. Doch die „Höhe“ können sich nur die reichen Menschen leisten, alle andere leben unten in der Nähe des Wassers. Dort kann man es sich wie in Venedig vorstellen. Die Kanäle werden mit motorisierten Gondeln befahren, diese dienen als Taxis für die Menschen, welche dort leben müssen. Auch die Mystiker müssen ihr Leben hier verbringen. Denn die Horstbewohner verabscheuen alle Mystiker, seitdem einer von ihnen eine mächtige magische Bombe in Manhattan gezündet hat und dabei viele unschuldige Menschen gestorben sind.


    Aria ist eine Bewohnerin der Horste und lebt in Saus und Braus, sie ist mit ihren jungen Jahren sogar schon verlobt. Doch ihr steht nicht mit irgendeinem Jungen eine Hochzeit bevor, sondern mit dem Sohn der verfeindeten Familie Foster. Aria gehört zu der Familie Rose und seit Hunderten von Jahren herrscht Krieg zwischen den Roses und Fosters. Doch liebt sie Thomas überhaupt? Denn nach einer Überdosis Stic, eine Droge, welche aus mystischer Energie besteht, hat ihr die Erinnerung genommen. Sie erinnert sich weder an Thomas noch an ihre Liebe zu ihm und dann ist da noch der geheimnisvolle Mystiker Hunter.



    Die Charaktere:


    Aria Rose, hat mir mit ihrem unermüdlichen Kampfgeist sehr gut gefallen. Sie war ein toller Charakter, der genau wusste, wenn in ihrer Umgebung etwas falsch lief. Sie hat die Missstände in der „Tiefe“ erkannt und wollte diese auch möglichst schnell ändern. Außerdem war sie sehr schockiert über das Unrecht, welches den Mystikern von den Fosters und Roses angetan wurde. Vor allem als sie die Wahrheit über die „Abschöpfungen“ der Mystiker erfuhr, will sie am liebsten sofort handeln. Aria hat sich nicht ihrem alten Leben mit all dem Luxus hingegeben, sondern hat versucht ihre Erinnerung zurückzuerlangen. Auch ihre Loyalität und Freundschaft gegenüber ihren Angestellten hat sie nicht versteckt, wofür sie, sowohl von ihren Eltern als auch von ihren Freunden böse Blicke und Unverständnis erhielt.


    Thomas ist der Sohn der Fosters, ebenfalls eine millionenschwäre Familie Manhattans und verlobt mit Aria. Früher waren die Roses und die Fosters erbitterte Feinde, doch durch die Liebe zwischen Aria und Thomas, sollen die beiden Familien fusionieren. Dadurch erlangen beide Familien mehr an Macht. Für mich ist Thomas ein sehr unsympathischer Charakter, da er stets nur an sein Geld und seine Macht dachte. Eine Eigenschaft, die wohl von seinen Eltern vererbt wurde.


    Ein weiterer wichtiger Charakter in „Mystic City“ war Hunter. Ein unglaublich mächtiger Mystiker, welcher unter den Rebellen lebt und versucht gegen das Handeln der Fosters und Roses vorzugehen. Als er eines Tages Aria das Leben rettet, ist er sofort bezaubert von ihr und Aria geht es nicht anders.


    Meine Meinung / Fazit:


    Der Auftakt der „Mystic City – Serie“ ist getan. Und was war es für ein Auftakt. Ich bin positiv vom Buch überrascht, denn es waren neue dystopische Ideen enthalten, welche wirklich anschaulich und wundervoll beschrieben waren. Die Mystiker mit ihren Kräften und magischen Gaben haben mich total begeistert.


    Auch die Charaktere waren in ihrem Handeln von Gerechtigkeit und Bösartigkeit überzeugend und haben mich als Leser völlig in den Bann gezogen.


    Das Buch ließ sich einfach lesen und die Seiten flogen nur so davon, dass man sich auf einmal mit einem offenen Ende auseinandersetzten, musste.


    Für mich ist es ein gelungenes Fantasybuch mit dystopischen Aspekten, was mich komplett überzeugt hat.


    Ich vergebe für „Mystic City“ volle fünf Sterne und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, welche hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt.



    Bewertung:


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Rezension:
    Die Roses und die Fosters sind schon seit mehr als einem Jahrhundert die erbittersten Feinde. Aria Rose ist die Tochter einer dieser beiden mächtigsten Familien Manhattens. Mit der Hochzeit von Aria und Thomas Foster sollen die Familien zusammengefügt werden, um politische Macht zu gewinnen. Blöd nur, dass Aria sich nicht an ihre angebliche, geheime Beziehung zu Thomas erinnern kann und sich nicht sicher ist, ob sie ihn wirklich liebt..


    Der Klimawandel hat dazugeführt, dass die Polkappen abgeschmolzen sind und der Wasserpegel gestiegen ist. New York ist überschwemmt. Hoch oben über der Stadt - in den so genannten Horsten - lebt die Oberschicht, während die armen Menschen in der Tiefe leben, genauso wie die Mystiker. Zwar haben die Mystiker damals geholfen die Stadt aufzubauen, doch dank ihren magischen Fähigkeiten haben die Nichtmystiker begonnen ihre Macht zu fürchten und fingen an die Mystiker zu unterdrücken.
    Die von Theo Lawrence geschaffene Welt fand ich wirklich sehr faszinierend. Er zeichnete die Welt in bunten Farben und so bildreich, dass ich während des Lesens immer ein farbenfrohes Bild vor Augen hatte. Der Klimawandel passiert gerade und niemand weiß genau wohin er führen wird. Lawrence hat eine der möglichen Folgen dargestellt: Die Polkappen sind geschmolzen und durch den angestiegenen Meeresspiegel sind die Städte an der Küste überschwemmt wurden. Zudem herrscht außerhalb der Häuser eine Hitze, die man nicht gekannt hat. Ich fand es wahrscheinlich so faszinierend, weil es eine Möglichkeit ist, die vielleicht irgendwann tatsächlich auftreten kann.


    Die Geschichte wird aus der Sicht von Aria Rose erzählt. Nachdem sie eine Überdosis der Droge Stic genommen hat, ist ein Großteil ihres Gedächtnisses verschwunden. Sie versucht nun mit aller Macht ihre Gedächtnislücken zu füllen und stößt dabei auf einige Ungereimtheiten in der Geschichte, die ihr ihre Eltern erzählt haben. Aria ist in der Welt der reichen aufgewachsen. Ihre Familie gehört zu den angesehensten Familien Manhattens und Aria hat bereitwillig alles gemacht, was ihr gesagt wurde. Doch nach und nach beginnt Aria an den Ansichten ihrer Familie zu zweifeln und sich für die Mystiker und die Armen zu interessieren.
    Sie ist eine starke junge Frau, die nicht davor zurückscheut gegen die Ansichten ihrer Familie vorzugehen und die Wahrheit zu suchen. Sie ist sehr sympathisch und man sieht deutlich, dass sie anders ist, als die anderen Mädchen aus der Oberschicht.


    Die Handlung hat mir sehr gut gefallen, jedoch war die Geschichte leider etwas vorhersehbar. Schade ist auch, dass der Klappentext mal wieder zu viel vorweggenommen. Am Anfang wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass Hunter Aria's große Liebe ist, denn sie ist mit Thomas verlobt und kennt Hunter nicht. Dadurch ist wirklich sehr viel Spannung flöten gegangen.
    Die Liebesgeschichte konnte mich nicht wirklich berühren. Aria kennt Hunter nicht wirklich und spricht nach zwei kurzen Treffen schon von der großen Liebe. Mir ist das alles viel zu schnell gegangen! Ich konnte es ja verstehen, dass Aria sich zu Hunter hingezogen und sich bei ihm geborgen fühlt, aber auf mich wirkte das übertrieben.


    Fazit:
    "Mystic City - Das gefangene Herz" von Theo Lawrence ist ein spannender Auftakt einer Trilogie! Das Setting ist sehr faszinierend und Lawrence's bildhafter Schreibstil ließ während des ganzen Lesens Bilder in meinem Kopf erstehen, sodass das Lesen zu einem besonderem Erlebnis wurde. Obwohl mir die Handlung sehr gut gefallen hat, kam durch die Vorhersehbarkeit der Handlung nur wenig Spannung zustande.
    Dennoch hat mir "Mystic City" gut gefallen und mir ein paar schöne Lesestunden beschert!
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  • Nach einer Klimakatastrophe sind die Polkappen geschmolzen und die Erde wurde überschwemmt. So auch Manhattan. Aria, deren Familie zu den Reichen gehört und deshalb in sogenannten Horsten weit über der Stadt lebt, hat wesentliche Teile ihres Gedächtnisses verloren, zum Beispiel kann sie sich nicht mehr an ihre große Liebe, Thomas, Sohn einer verfeindeten Familie erinnern. Als sie eines Tages einen Besuch in der Tiefe, wo die Armen leben, macht, trifft sie Hunter, dem sie sich seltsam verbunden fühlt – und der offenbar ein Rebell ist.


    Theo Lawrence Debütroman ist eine etwas andere Geschichte. Denkt man zunächst, eine Dystopie zu lesen, wird bald klar, dass auch ein deutlicher Fantasyanteil vorhanden ist, es gibt sogenannte Mystiker, Menschen, die magische Energie besitzen, die ihnen verschiedene Fähigkeiten beschert. Diese Menschen gibt es schon lange, auch schon vor der Klimakatastrophe.


    Die Geschichte wird komplett aus Arias Sicht in Ich-Form und im Präsens erzählt. Dadurch ist der Leser/die Leserin immer auf genau demselben Stand wie Aria und es gibt auch keine Einschübe wie „Hätte ich das damals schon gewusst …“, ich finde das richtig gut, es passt genau zur Geschichte. Man kennt weder die Ereignisse, an die Aria sich nicht erinnern kann noch weiß man, wie man die anderen Charaktere einschätzen soll.


    Denn etlichen dieser anderen Charaktere traut man durchaus nicht nur Gutes zu und ein paar überraschen im Laufe der Geschichte. Arias Charakter gefiel mir sehr gut, sie denkt nicht eindimensional, was man auf Grund ihrer Erziehung durchaus hätte erwarten können, sondern hat ein Herz für andere. Einige Charaktere sind ziemliche Klischees, so z. B. Arias Freundin Kiki, die sehr oberflächlich ist und nur an sich, ihr Aussehen usw. denkt. Aber auch diese passen zur Geschichte, lockern teilweise das Geschehen auf oder erhöhen die Spannung.


    Auf gar keinen Fall sollte man bei diesem Buch vor dem Lesen den Klappentext lesen, der leider schon einiges vorwegnimmt, was eigentlich erst im Laufe des Romans aufgedeckt werden sollte und somit auch einen Teil der Spannung stiehlt. Dafür kann man sich aber an einem wunderschönen Cover erfreuen, ein Eyecatcher, das mir allein schon Lust macht, das Buch zu kaufen.Das Buch wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf, manche können vorausgeahnt werden, andere nicht, selbst wenn man den Klappentext gelesen hat (wie ich) ist noch genug Spannung vorhanden.


    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, er lässt sich flüssig lesen, Aria ist ein sympathischer Charakter, das Setting ist interessant, die Geschichte spannend. Die Liebesgeschichte ist mir allerdings zu kitschig geraten und hin und wieder ist die Geschichte nicht ganz logisch (vor allem gegen Ende). Leider hat mir auch das Ende nicht so recht gefallen, mir war es zu gewalttätig, was in meinen Augen absolut nicht nötig gewesen wäre. Die Geschichte ist durchaus in sich abgeschlossen, bietet aber auch genug Stoff für eine Fortsetzung, die ja auch geplant ist und die ich sicher auch lesen werde.


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    "Mystic City" ist eine einfallsreiche Fantasy-Dystopie, in der das durch die Klimakatastrophe überflutete Manhattan zu einer Art futuristischem Venedig wird. Die Reichen leben in dekadentem Überfluss in riesigen Wolkenkratzern, die mit vielen Brücken und Aufzügen miteinander verbunden sind. Die Armen leben im Ghetto in der "Tiefe", wo man sich mithilfe von Gondeln fortbewegt. Am schlimmsten haben es die Mystiker getroffen: magisch begabte Menschen, die vom Gesetz gezwungen werden, sich zweimal im Jahr unter unerträglichen Schmerzen "abschöpfen" zu lassen, damit ihre magische Energie dafür benutzt werden kann, alle Technologie in der Stadt zu betreiben.


    In der Geschichte geht es dazu noch um eine uralte Fehde zwischen zwei mächtigen Familien - und eine verbotene Liebe, die gelegentlich an Romeo und Julia erinnert...


    Ich fand die Welt von "Mystic City" beeindruckend originell! Der Autor beschreibt dieses Manhattan der Zukunft bunt und lebendig und bringt dabei eine Vielzahl interessanter Ideen ein.


    Die Geschichte wird uns von der jungen Aria Rose erzählt. Von Geburt an wurde sie von ihren Eltern quasi als perfekte Vorzeigetochter abgerichtet - sie beherrscht den Smalltalk perfekt, hat tadellose Manieren und kann sich mühelos in der High Society bewegen.


    Sie hat ihr Gedächtnis an die letzten Wochen vor Beginn der Geschichte verloren, und ihr wurde erzählt, sie habe eine Überdosis "Stic" genommen, eine magische Droge, und ihre Amnesie sei eine Folge davon. Außerdem berichten ihre Eltern, sie habe sich heimlich mit Thomas Foster getroffen, also dem Sohn des Erzfeindes, und sich unsterblich in ihn verliebt... Und diese Liebe habe die beiden Familien dazu bewegt, endlich Frieden zu schließen!


    Ein Termin für die Hochzeit steht schon fest - dabei kann sich Aria gar nicht an ihren angeblichen Verlobten erinnern. Er zeigt seltsamerweise nur wenig echtes Interesse an ihr, und auch sie sucht vergeblich in ihrem Herzen nach einer Spur der großen Liebe, die sie angeblich für ihn empfindet...


    Mir war Aria sehr sympathisch und ich habe schnell mit ihr mitgefühlt und mitgefiebert. Nur manchmal fand ich sie sehr naiv und ein bisschen begriffsstutzig, und vieles von dem, was ihr von Kindheit an eingetrichtert wurde, hinterfragt sie erst spät. Aber dennoch ist sie in meinen Augen eine sehr gelungene Heldin, denn sie hat viele gute Eigenschaften und entwickelt sich auch weiter! Trotz ihrer privilegierten Kindheit ist sie zum Beispiel mitfühlend und betrachtet ihre Angestellten nicht mit der gleichen gleichgültigen Herablassung wie ihre Eltern. Als sie sieht, in welchem Elend die registrierten Mystiker leben müssen, erwacht ihr Sinn für soziale Gerechtigkeit...


    Für meinen Geschmack muss sie nur ein wenig zu oft gerettet werden, und ihre Ungeschicklichkeit hat mich manchmal an Bella Swan erinnert!


    Das übernimmt mehr als einmal Hunter, ein rebellischer Mystiker, der sich im Untergrund versteckt, damit er nicht "abgeschöpft" wird. Schnell spürt Aria Gefühle in sich, die sie doch eigentlich für ihren Verlobten, Thomas, empfinden müsste...


    Hunter hat mir gut gefallen; er ist mutig und entschlossen, intelligent und loyal, und erfreulicherweise kein Bad Boy. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Aria fand ich sehr schön geschrieben - romantisch, ohne zu sehr vor Kitsch zu triefen!


    Als Leser kann man vieles schon lange durchschauen oder zumindest erahnen, bevor Aria es tut. Insofern fand ich einige Wendungen nicht sonderlich überraschend, aber die Geschichte ist in meinen Augen dennoch spannend und unterhaltsam! Es geht ja nicht nur darum, ob die Liebesgeschichte gut ausgehen wird, sondern auch um die drohende Revolution der Mystiker und die dunklen Machenschaften der beiden herrschenden Familien.


    Den Schreibstil fand ich wunderbar, mit stimmungsvollen Bildern und Metaphern, die das Manhattan der Zukunft in dichter Atmosphäre auferstehen lassen. Sehr beeindruckend, vor allem für einen Debütroman!


    Die Übersetzung konnte mich dagegen nicht 100%ig überzeugen. Ich habe das Buch auf deutsch angefangen, bekam aber so meine Zweifel an der Übersetzung, als in einer Szene vier halbverhungerte Jugendliche der Unterschicht als breitschultrig und "dick" beschrieben wurden... Ich dachte mir direkt: da stand im Original doch bestimmt "thick" (und da lag ich richtig), und das würde ich hier eher mit "stämmig" oder "gedrungen" übersetzen, denn dick und halbverhungert, das passt nicht zusammen! Danach habe ich mir das Buch nochmal als englisches eBook gekauft und bin beim Lesen öfter zwischen den Sprachen hin- und hergewechselt... Die Übersetzung fand ich nicht immer gelungen, und sie ist zum Teil auch sehr frei.


    Allerdings bin ich da zugegebenermaßen auch extrem kritisch, und die Übersetzung liest sich dennoch flüssig und bringt die Stimmung des Buches gründsätzlich gut rüber!



    Fazit:
    "Mystic City" ist meiner Meinung nach eine sehr gelungene Mischung aus Fantasy und Dystopie. Im magischen Manhattan der Zukunft gibt es drei Klassen: die Reichen, die Arbeiter und die ausgebeuteten Mystiker, die im Ghetto gehalten und als lebende Batterien benutzt werden. Vor diesem Hintergrund entfaltet sich eine an Romeo und Julia erinnernde Liebesgeschichte.



    Ich fand die Geschichte unheimlich originell, spannend und wunderbar geschrieben, und auch die junge Heldin der Geschichte konnte mich trotz kleiner Schwächen überzeugen.

  • Trotz einiger Schwächen hat mir die Geschichte ganz gut gefallen, wobei ich nicht behaupten könnte, es gebe darin etwas bahnbrechend Neues oder dass es mich vom Hocker gerissen hätte. Es ist eine nette Geschichte für Zwischendruch, auf die man sich einfach einlassen muss, um sie genießen zu können.


    Am meisten gestört haben mich die üblichen Klischees: Reiches Mädchen wird zur Heldin; es gibt klar abgegrenzte, sich gegenüberstehende Seiten; viele Charaktere ändern sich kaum; wer etwas Böses im Schilde führt, tut es auch am Ende. Dann ist da noch der geheimnisvolle Fremde, der sich natürlich ziemlich schnell als die große Liebe entpuppt (Lawrence setzt sogar noch einen drauf, aber mehr möchte ich nicht verraten). Wer an dieser Stelle schon das Gefühl hat, das könnte nichts für ihn oder sie sein, sollte wahrscheinlich eher die Finger vom Buch lassen oder ein Exemplar ausleihen.


    Nichtsdestotrotz hat es mich gut unterhalten, weil ich die Nachteile mehr oder weniger ausgeblendet habe (das lag zum einen daran, dass ich damit gerechnet habe, und zum anderen daran, dass ich einfach mal wieder Lust auf eine nicht allzu komplizierte Geschichte hatte). Der Autor hält den Spannungsbogen auf einem soliden Niveau, außerdem gibt es einen roten Faden, der einen zum Weiterlesen animiert: Die Protagonistin hat einen Teil ihrer Erinnerungen verloren und alle behaupten steif und fest, sie hätte eine Überdosis Drogen genommen und war mal unsterblich in einen gewissen jungen Mann verliebt, der der Familie der Rivalen entstammt. Die Suche nach den Erinnerungen gestaltet sich ziemlich abenteuerlich und es überrascht eigentlich nicht, woran sie sich nicht erinnern konnte. Je mehr man liest, desto mehr ahnt man es schon. Interessant ist eher, wie sie versucht, ihrer Familie zu trotzen.


    Der Verlauf der politischen Entwicklungen ist für Leute, die schon ein paar gelesene Dystopien hinter sich haben, nicht neu.
    Einige kleinere Überraschungen erlebt man dennoch im Verlaufe der Geschichte.


    Auch ich fand die deutsche Übersetzung nicht unbedingt gelungen, es holperte ab und zu spürbar. Wenn möglich, sollte also zum Original gegriffen werden.


    Ich denke, dass an den Bewertungen zu erkennen ist, dass das Buch so schlecht nicht sein kann. Es wird diejenigen enttäuschen, die mit hohen Ansprüchen darangehen.

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius