Ein Hilferuf erreicht Geheimrat von Goethe: sein Dichterkollege Heinrich von Kleist wurde auf einer französischen Burg gefangengesetzt und bedarf dringend der Unterstützung. Etwas widerwillig macht sich Goethe gemeinsam mit Ludwig Tieck auf den Weg und trifft auf der Reise auf die legendäre Madame de Staël und ihren Vertrauten August Wilhelm von Schlegel.
Wieder vereint mit Kleist, machen die zusammengewürfelten Reisegefährten auf einer Insel im Bodensee eine atemberaubende Entdeckung - ein verloren geglaubtes Kleinod, die deutsche Reichskrone! Nachdem man sich erst einmal uneins war, was mit dem gefundenen Schatz geschehen soll, beschließen sie, das geschichtsträchtige Schmuckstück nach Preußen zu bringen, getarnt als fahrende Schauspieltruppe, die, um nicht aufzufliegen, gelegentlich einen recht unorthodoxen Hamlet zum Besten geben muss ...
Eine herrliche Räuberpistole hat sich Löhr da zusammenfabuliert, die Goethes erstem Abenteuer, dem "Erlkönig-Manöver", in nichts nachsteht. Er schreibt treffsicher in leicht altertümlichem Tonfall, was die gelehrten Streitgespräche zwischen den versammelten Geistesgrößen wunderbar echt wirken lässt, und hat gleichzeitig ein Händchen für Situationskomik, Charakterzeichnung und Dramatik. Man könnte fast glauben, dass diese ereignisreiche Fahrt quer durch die deutschen Lande sich tatsächlich so zugetragen haben könnte.
Bei allem Klamauk unterhält Robert Löhr die Leserschaft auf hohem Niveau - es macht gleich noch mal so viel Spaß, das Buch zu lesen, wenn man auch mit den Anspielungen auf Geschichte und klassische Literatur etwas anfangen kann. Genau das Richtige, wenn man sich amüsieren will, aber keine Lust auf platte Comedy hat!