Seite 111 - 217, beginnend am 21.2.04

  • vielleicht sollte ich den sechsten dienstag noch ein paarmal lesen. ich verstehe nämlich nicht ganz, was das heißen soll, wenn man ein gefühl wie einsamkeit oder furcht loslässt. wenn morrie meint, man soll jene gefühle für einen kurzen moment akzeptieren und dann beiseite schieben, ist das doch eher ein verdrängen oder nicht? :scratch:

  • dafür kann ich das thema des achten dienstags auf jeden fall nachvollziehen. "wir reden über geld"
    bisher habe ich gedacht, ich bin einfach nicht mehr ehrgeizig genug, weil ich mit dem, was ich verdiene zufrieden bin und weil mir mein job nicht über alles geht, so wie vielen anderen kollegen.
    ich bin einfach zufrieden mit dem was ich habe, und es bedeutet mir mehr, jemandem eine freude zu machen oder für ihn da zu sein, wenn er mich braucht, als mir von meinem chef eine beförderung in aussicht stellen zu lassen, wenn ich nur genug überstunden mache und immer mehr leistung bringe.
    das habe ich zu der zeit noch gemacht, als ich nicht gesehen habe, was mir mehr geben kann und ich niemanden hatte, für den ich dasein wollte. was sicher etwas mit egoismus zu tun hat.
    dienstags bei morrie ist wirklich ein ergreifendes buch. und ich bin der ansicht von bonprix, dass es verdient, sich ihm ganz zu widmen und darüber nachzudenken.

  • Hallo @ll,
    nachdem ich Samstag meinen Beitrag zum Buch geschrieben hatte, führte ich danach ein Telefongespräch mit meiner Schwester.
    Sonntag rief sie noch mal an um zu fragen, ob mit mir alles in Ordnung wäre, ich hätte so traurig am Telefon geklungen.
    Soviel zum Buch "Dienstags bei Morrie"! :wink:


    Grüsse von Bonprix

  • Hallo Bonprix,


    natürlich ist es traurig, dass Morrie so leiden musste. Aber er durfte immerhin 78 Jahre alt werden und hatte ein wunderschönes Leben, zumindest als Erwachsener. So viele Freunde zu haben, die auch am Ende noch zu ihm gekommen sind, und die ihn wirklich geliebt haben, kann nicht jeder von sich behaupten.
    Dass Mitch so lange keinen Kontakt zu ihm hatte, kann nicht rückgängig gemacht werden, aber die Zeit, die die beiden mitenander verbracht haben, hat Mitch doch so vieles gelehrt.
    Mich hat das Buch nicht traurig gemacht, es hat mich zum Nachdenken gebracht. Und wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, sehe ich es auch so, dass es nicht das wichtigste ist, nach viel Geld, Erfolg und Luxus zu streben, sondern danach, andere Menschen froh zu machen, für sie da zu sein, und ihnen zu helfen, wenn sie mich brauchen. Und dass diese Menschen spüren, dass ich all das gern für sie tue. Dann weiß ich auch, dass jemand für mich da ist, wenn ich jemanden brauchen sollte.
    Im Buch heißt es auch, dass man Menschen, die einem wichtig sind zuhören soll, als wäre es das letzte mal, dass man mit ihnen reden kann.
    Ich finde, das ist ein guter Tipp und ich habe mir die letzten Tage öfter Gedanken darüber gemacht, wenn ich jemandem nur mit halbem Ohr zugehört habe, weil ich an etwas anderes dachte. Das will ich bessern.
    Dass jeder einmal sterben muss, wissen wir auch, auch wenn keiner daran glaubt, wie Morrie sagt.
    Aber irgendwann ist es nunmal bei jedem soweit. Und wenn er dann, wie Morrie, auf ein Leben zurückblicken kann, in dem er viel gegeben und viel bekommen hat, stelle ich mir das beruhigend vor.
    Vielleicht ist es dumm, aber ich glaube nicht, dass nach dem Tod alles vorbei ist. Und das beruhigt mich ein bißchen.
    Ich denke, ich werde das buch noch einmal lesen. Sicher kann man immer noch irgendwas finden, was einem beim ersten mal nicht aufgefallen ist.

  • Hallo Nic,
    Du hast 100% Recht---mit dem was Du schreibst und Danke, dass Du nochmal alles was Morrie und Mitch betrifft, so prima zusammengefasst hast.
    Aber vielleicht liegt es auch an mir, in der vorigen Woche war ich auch nicht in besonders guter Stimmung ( meine Tochter ist zu Hause ausgezogen, sie ist in eine eigene Wohnung näher am Studienort gezogen). :(
    Das man nun so ganz alleine ist, da muss man sich mal dran gewöhnen.
    Vielleicht hätte ich etwas lustiges lesen sollen??


    Grüsse von Bonprix

  • Hallo Bonprix,
    ich weiß, dass ich da noch nicht mitreden kann, und ich stelle es mir ziemlich schlimm vor, wenn meine Tochter mal von zu Hause auszieht, aber du kannst doch stolz auf Deine Tochter sein, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nimmt und etwas für ihre Ausbildung tut. Lass sie Dir zeigen, dass sie es kann. Du hast ihr scheinbar genug Kraft und Selbstvertrauen mitgegeben, dass sie den Mut hat jetzt in der Welt klarzukommen. Auch wenn es schwer ist, dass Du nun nicht mehr unmittelbar auf sie aufpassen kannst, weil sie nicht mehr bei dir wohnt.
    Wenn du sie darin bestärkst und sie immer weiß, dass sie jederzeit zu dir kommen kann, wird sie das auch sicher tun. Du bist und bleibst ja ihre Mutter, und vielleicht warst Du in Eurer gemeinsamen Zeit ja für sie sowas wie Morrie für Mitch gewesen ist? Ich habe leider nicht so ein Verhältnis zu meinen Eltern und ich hatte leider auch keinen Lehrer, wie Mitch ihn hatte. Hätte aber zumindest eines von beiden gern gehabt.
    (Um nochmal was von Morrie zu zitieren: gestatte Dir einen Augenblick am Tag, in dem du traurig sein darfst. Und dann schiebe die Traurigkeit beiseite ;) )
    Ob ein lustiges Buch hilft, wenn man traurig ist, weiß ich nicht. Ich kann mich nur schwer auf etwas komisches konzentrieren, wenn es mir nicht gutgeht. Da sind solche Bücher wie Dienstags bei Morrie schon eher was für mich.
    Oder z.b. Die Regeln des Glücks von Dalai Lama
    Ich hoffe, es geht Dir bald wieder besser


    Liebe Grüße,
    Nic

  • Hallo Nic,
    wie Morrie sagte:"Ich gestatte mir, einmal richtig zu weinen, wenn ich das brauche. Aber dann konzentriere ich mich auf all die guten Dinge, die es noch in meinem Leben gibt. Auf die Leute, die mich besuchen kommen. Auf die Geschichten, die ich hören werde."
    Und noch eine Passage von Mitch Albom:
    "Ich dachte an all die Menschen, die viele Stunden damit verbrachten, sich selbst zu bemitleiden. Wie nützlich es doch wäre, das Selbstmitleid jeden Tag auf ein bestimmtes Mass zu beschränken. Nur ein paar tränenreiche Minuten, und dann einfach weitermachen mit dem Tag".


    Grüsse von Bonprix
    :wink: