Eigentlich mag ich Tiergeschichten gar nicht. Oftmals kommen sie so superniedlich und doch eher kitschig daher. Die letzten die ich vor ewigen Zeiten mal gelesen habe waren "Watership down" und "Animal farm".
Titus Tatz ist aber vollkommen anders. Teilweise witzig, wenn Titus Autos für Hunde hält, teilweise blutig, wenn er sich mit Sally Bone (Anführerin einer Katzen-Gang) anlegt, teilweise erinnert das Buch auch an "martial arts"-Filme, wenn Urahn Jalal ihn in die geheimen Katzenkampfkünste einweiht....
Aber zum Inhalt:
Die Familie mesopotamischer Kurzhaarkatzen wohnt seit Generationen behütet im Haus der Komtess. Als diese stirbt, wird es ernst für die Katzen, von denen die meisten noch nie in der Draußenwelt waren und sich nun weigern, ihrem Schicksal ins Auge zu sehen. Nur der junge Titus Tatz hat den Mut, sich der Herausforderung zu stellen, und erhält dabei ganz unerwartete Unterstützung aus der Vergangenheit ...
Titus Tatz klingt niedlicher, als dieses Buch ist. Auch wenn Titus sich anfangs für etwas Besseres hält - schließlich ist er eine blaue mesopotamische Kurzhaarkatze - lernt er doch schnell, dass seine edle Abstammung ihm in der gefährlichen Stadt, die er zum ersten Mal sieht, nicht weiter hilft.
In seinen Träumen erscheint ihm Jalal, der mutige Vorfahre, der gegen die gefährlichsten Katzenkrieger gekämpft hat. Jalal weiht ihn in die geheimen Lehren der Ahnen ein, zeigt ihm, wie er die Zeit verlangsamen oder sich unsichtbar machen kann.
Mit diesem Wissen und seinen Freundinnen Holly und Tam kann er nicht nur seine eigene Familie vor dem unheimlichen Mann und seinen beiden schwarzen Katzen retten...
Absolut spannend und rasant zu lesen, wirklich toll illustriert von Dave McKean. Und mit einem sehr überraschenden Schluss...
Mir hat's viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die in England Anfang nächsten Jahres erscheinen soll.
Für alle etwas hartgesotteneren Leser ab 10/11, aber auch für Erwachsene
Sonnige Grüße von Sandra