Clifford Stoll - LogOut

  • Aus der Amazon.de-Redaktion:
    Clifford Stoll macht sich Sorgen. Große Sorgen. Ihm macht eine Kultur Gänsehaut, in der Computer wie Heiligtümer verehrt werden. "Ich sehe meine Rolle darin," so der Autor, "zu den utopischen Träumen einer digitalen Wunderwelt einige skeptische Anmerkungen beizutragen. Ich möchte eine breitere Diskussion darüber anregen, was Computer uns versprechen und was sie uns nehmen."


    Seine Skepsis entsteht dabei aus dem Wunsch, unsere technologische Welt menschengerechter zu machen anstatt die Menschen maschinengerechter. Rot sieht er, wenn es um Computer im Klassenzimmer geht. Für Schüler sei es wichtiger, sich grundlegende Fertigkeiten anzueignen. Denn: "Kinder, die nicht kritisch denken können, sitzen ahnungslos vor dem Monitor und verwechseln Form mit Inhalt, Sinn mit Sinnlichkeit und aufgeblasene Wörter mit gewichtigen Gedanken." Auch angeblich unterhaltsame Lernprogramme machen die Situation in seinen Augen nicht besser. Denn "interaktive Sofortbelohnung, mit denen die Edutainment-Produkte locken, fordert die geistige Trägheit und treibt Schülern jegliche Ausdauer, Geduld und Lust am Probieren aus."


    Und so nimmt seine Kritik ihren Lauf: Da geht es um die liebe Mühe mit der PC-Hotline, über die Vereinsamung durch das Internet und die "Power-Point-Pest". Doch Clifford Stoll spricht nicht als Feind: Er gehört zu den Pionieren des Internets und war schon 1972 am Aufbau des "Arpanet" beteiligt. "Ich glaube, dass auch wir Anhänger der Technologie verpflichtet sind, gegen aufgeblasene Versprechungen und maßlose Übertreibungen vorzugehen", so der Autor. Ein Buch also für alle, die sich kritisch mit Sinn und Zweck der schönen neuen Datenwelt auseinandersetzen möchten.


    Meine Meinung:
    Man merkt dem Buch an, dass es schon älter ist, etwas mehr als 10 Jahre um genau zu sein. Einige Entwicklungen haben da den Text dann doch überholt.
    Auf der anderen Seite sind die Warnungen so aktuell wie damals. Auch heute sollte man, wie ich finde, der Technologie nicht blind folgen, sondern über deren Nutzen kritisch nachdenken. Und genau das regt Clifford Stoll mit seinem Buch auch an. Dass er dabei weiß von was er spricht merkt man auch und gerade dass hat mir an dem Buch auch gefallen.
    Allerdings fand ich an einigen Stellen die Kritik dann doch etwas übertrieben und nicht ganz so nachvollziehbar (oder bin ich selbst schon zu versessen auf Technologie?). Da fände ich die Meinung des Autors heute sehr interessant um einfach zu sehen, was ist der Zeit geschuldet und wo hat Clifford Stoll auch heute noch diese unverrückbare Meinung.


    Da ich das Thema und es zu selten angesprochen wird und da auch viel wahres enthalten ist insgesamt noch: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: von mir.


    Viele Grüße
    Copperfield