Originaltitel: The Court of the Air
Seiten: 784
Erschien bei: Heyne
Inhalt (laut amazon):
Das Königreich von Jackal ist eine Welt voller magischer Geheimnisse und technischer Wunder: In riesigen fliegenden Städten leben Menschen, Magier und Roboter friedlich zusammen. Als eine finstere Macht Jackal bedroht, sind die beiden Waisenkinder Molly und Oliver dazu ausersehen, das Königreich zu retten. Doch sie haben keine Ahnung, dass sie es mit einem mächtigen Feind zu tun haben, der es auf die Vernichtung der Zivilisation abgesehen hat.
Meine Meinung:
"Das Königreich der Lüfte" ist mein erstes Steamfantasy-Buch, also kann ich keine wirklichen Vergleiche anstellen .
Der Anfang fängt schon richtig turbulent an. Auf den ersten gut 100 Seiten begegnen einem Meuchelmörder, Mordkomplotte, Luftschiffen, Dampfmänner und andere seltsame Wesen. Ich muss hier vor allem der Einfallsreichtum des Autors loben. Es gibt jede Menge Wesen, denen ich so noch nie begegnet bin. Und auch das Universum, das Stephen Hunt hier kreiert, ist meiner Meinung nach ziemlich einzigartig. Er legt großen Wert auf die diversen politischen Ereignisse und auch die Religionen, die er erfunden hat, spielen eine wichtige Rolle.
Durch die vielen verschiedenen Perspektiven eröffnet sich dem Leser ein ganzheitliches Bild der Geschehnisse, ohne langweilige Wiederholungen. Den größten Teil der Erzählung nehmen die beiden Hauptfiguren ein, aber es kommen auch immer wieder Nebenfiguren zu Wort.
Obwohl dies der Auftakt einer neuen Reihe ist, ist das Buch in sich abgeschlossen und es fehlt der böse Cliffhanger .
Was ich auch noch absolut positiv finde, ist der Preis. Der Verlag hat ausnahmsweise ein ganz normales Taschenbuch gemacht, obwohl es doch recht dick ist. Darauf hat zwar der Autor keinen Einfluss, aber ich finde es trotzdem gut .
Meine Kritik:
So toll ich die vielen verschiedenen Wesen auch finde, habe ich mir doch teilweise schwer getan, mir diese vorzustellen. Ich konnte mit den wenigen Beschreibungen nicht viel anfangen. Da hätte ich mich doch über ein paar Zeichnungen gefreut. Außerdem war ich durch die fehlende Landkarte zeitweise etwas verwirrt über die Reisen der Protagonisten.
Der Mittelteil war stellenweise etwas arg technisch und ich hab nicht viel verstanden. Ich hab kein gutes technisches Verständnis und ich habe mich deswegen doch recht gelangweilt. Vielleicht war ich auch teilweise einfach zu müde, um den komplizierten Beschreibungen richtig folgen zu können...
Vor allem die letzten gut 100 Seiten waren fand ich doch ziemlich brutal und vor allem eklig. Für mich absolut unnötig .
Mit dem Schreibstil konnte ich mich auch nicht immer so ganz anfreunden: Wenn ein erwachsener Mann zu einem 17-Jährigen Jungen immer "alter Knabe" sagt, ist das für mich irgendwie nicht so wirklich passend.
Außerdem hab ich mich ein wenig an der Entwicklung der Protagonisten gestört: Vom normalen Bürger zum Retter der Nation .
Negativ aufgefallen sind mir auch die vielen Rechtschreibfehler. Da wurde wohl schlampig kontrolliert . Wer also die Möglichkeit hat, das Original zu lesen, der sollte diese auch nützen.
Fazit:
Alles in allem fand ich das Buch eher mittelmäßig. Tolle Idee, mittelmäßige Umsetzung, deswegen gibt es von mir auch nur Sterne. Die weiteren Teile werde ich mir wohl nicht mehr besorgen, da die Handlung für mich abgeschlossen ist und ich nicht das unbedingte Bedürfnisse verspüre, mehr zu erfahren . "Das Königreich der Lüfte" dürfte wohl eher etwas für Leute mit mehr technischem Verständnis als ich sein und sollte am besten konzentriert gelesen werden.