Klappentext:
"Das große Horror-Lesebuch", herausgegeeben von John Skipp und Craig Spector, versteht sich als Hommage an George A. Romeros Kultfilm "Die Nach der lebenden Toten", >>den besten Film, der je in Pittsburgh gedreht worden ist<< (Pauline Kael).
"Das große Horror-Lesebuch" versammelt die Créme der amerikanischen Horrorautoren, daunter Superstars wie Stephen King, Richard Laymon, Robert McCammon und Ramsey Campbell, die Abgründe ausloten, in die vor ihnen noch niemand geblickt hat.
Meine Meinung:
"Das große Horror-Lesebuch"...dem Titel hätte man noch den Untertitel "2 tolle Geschichten - Den Rest können Sie vergessen!" geben können. Warum der große Regisseur George A. Romero seinen Namen für dieses Projekt hergegeben hat, wundert mich auf Grund der schwachen Geschichten schon ein wenig. Mit seinem interessanten und schön geschriebenen Vorwort beginnt das Buch, welches sich über 480 Seiten, unterteilt in 16 Kurzgeschichten über Zombies, erstreckt. Neben Namen, die ich noch nie gehört habe, wie Steve Rasnic Tem oder David J. Schow, über solche, denen man zumindest schon mal über den Weg gelaufen ist wie Brian Hodge und Robert R. McCammon waren es wohl die Stories der beiden bekanntesten Autoren, Stephen King und Richard Laymon, die das Ruder gerade noch herumgerissen und das Buch vor einem Totalausfall bewahrt haben.
Richard Laymons Geschichte "Speisesaal" ist kurz, knackig und unterhaltsam und handelt von einem Mörder, der bei der Entführung einer Frau, die gerechte Strafe bekommt, in dem er von einer Horde Zombies überfallen wird. "Hausentbindung" vom großen Stephen King ist eine unveröffentlichte Geschichte über die Bewohner einer Insel, die sich dem Überrennen von Zombies entgegenstellen. Diese trägt trotz des für ihn eher untypischen Themas ganz klar seine Handschrift und reiht sich ausgezeichnet in sein umfangreiches Gesamtwerk ein.
Sämtliche weiteren Geschichten kann man ohne weiteres in die Tonne treten, es ist so gut wie gar nichts Brauchbares dabei. Viele sind sehr sexuell angehaucht, ziemlich abartig und zielen einzig darauf ab, einen möglichst großen Ekelfaktor zu erzielen, während die Handlung meist auf der Strecke bleibt. Die längste, sich über knapp 80 Seiten streckende Geschichte "Wie Pawlowsche Hunde" von Steven R. Boyett, die von Menschen in einem künstlich angelegten und abgeriegelten tropischen Garten handelt, während draußen die Zombie-Apokalypse über die Bühne geht, war regelrecht zum Einschlafen. Manche der Kurzgeschichten gingen auch total ins Absurde, z.B. "Friß mich" von Robert R. McCammon, die von 2 verliebten Zombies handelt, die sich gegenseitig beim Liebesspiel verspeisen. Oder auch "Einschaltquoten" von Brian Hodge über einen ehemaligen TV-Moderator, der Spielshows für Zombies veranstaltet.
Fazit: Falls Ihr dieses Buch gebraucht irgendwo für ein paar Cent findet, kauft es, lest King und Laymon, schlagt es wieder zu und nie wieder auf.