Inhalt:
Schon seit Langem ist Alex in die geheimnisvolle Jana verliebt. Als sich die Gelegenheit bietet, ihr endlich näher zu kommen, zögert er deshalb nicht lange – und lässt sich von Janas Bruder ein Tattoo stechen, das angeblich magische Kräfte haben soll und Jana ewig an Alex bindet. Doch Alex wurde hereingelegt, das Tattoo macht jeden Kontakt zu dem schönen Mädchen zu einer tödlichen Gefahr. Und es zieht Alex hinein in einen Jahrhunderte alten Kampf zwischen Menschen und magischen Wesen, dessen Ende in Alex Händen liegt.
Meine Meinung:
„Vision – Das Zeichen der Liebenden“ ist das deutsche Debüt des in Spanien sehr erfolgreichen Autorenehepaars Ana Alonso und Javier Pelegrin. Eine Geschichte wie diese habe ich bisher noch nicht gelesen, die Idee dahinter scheint mir ziemlich neu und auch durchaus ausbaufähig. Doch ich kann nicht genau sagen, worum es in diesem Buch überhaupt geht. Es gibt Medu, magische Wesen, die magische Tattoos tragen und sie auch stechen können. Sie scheinen die Menschen damit unterwerfen zu wollen, und doch erscheinen sie nicht böse. Dann gibt es die Wächter, die seit Jahrhunderten gegen die Medu kämpfen, um den Menschen die Worte zurückzugeben, die die Medu ihnen gestohlen habe… Doch wer letztendlich gut und wer böse ist, wird überhaupt nicht klar.
Grundsätzlich ist „Vision“ interessant und auch durchaus spannend, doch auch sehr verworren, so dass es sich mehr als schwierig gestaltet, durch die Geschichte durchzublicken. Es fehlt der rote Faden, die Handlungsstränge sind zwar miteinander verknüpft, laufen am Ende aber nicht zu einem Gesamtergebnis zusammen. Auf den Aha- Effekt, den Moment, an dem sich die Handlung erschließt, wartet man vergeblich.
Auch Alex´ Gefühle für Jana sind wenig nachvollziehbar. Dass sie attraktiv und geheimnisvoll ist, erfährt man mehr als ein Mal, worin jedoch ihre Anziehungskraft auf den Jungen begründet ist, bleibt ein Rätsel. An ihrem Verhalten Alex gegenüber kann es jedenfalls nicht liegen, dass er sich so unsterblich in sie verliebt. Aus Jana wird man das ganze Buch über nicht schlau, sie bleibt oberflächlich, schwer greifbar, so dass man sie nicht wirklich einordnen kann. Und auch der Figur des Alex fehlt der nötige Tiefgang, dafür ist er an Naivität und Dummheit stellenweise nicht zu überbieten.
Im Großen und Ganzen konnte „Vision“ mich mit seiner mir bisher unbekannten Hintergrundidee und vielen spannenden Momenten, die dieses Buch zu einem wirklich kurzweiligen Lesevergnügen werden lassen, überzeugen. Ich erhoffe mir allerdings vom zweiten Band „Illusion“, der im Frühjahr 2012 erscheint, dass er einiges Licht in das Dunkle, das der erste Band bei den Lesern hinterlässt, bringt. Denn sonst sehe ich eher schwarz für diese Trilogie.