Abaelard: Der Briefwechsel mit Heloisa

  • Abaelard: Der Briefwechsel mit Heloisa: Philipp Reclam jun. Verlag Stuttgart 1989; 419 Seiten; ISBN: 3-15-003288-1


    Der Inhaltsangabe zufolge ist dies eines der berühmtesten Bücher des Mittelalters. "Das Schicksal der beiden tiefreligiösen Menschen zu Beginn des 14. Jahrhunderts trägt romanhafte Züge. Der erste Brief enthält die sogenannte Leidensgeschichte. Es folgen die Briefe der Erinnerung und des Trostes, schließlich das Klostergründungsdokument, Nonnenspiegel und Klosterregel," wie die Inhaltsangabe auf dem hinteren, gewohnt gelben Buchdeckel berichtet.


    Die gute Nachricht vorweg: Das Buch ist in eine moderne, gegenwartsbezogene Sprache übersetzt worden, so daß auch der moderene
    Leser dem Stoff folgen kann.


    So poetisch die Ausführungen auch sein mögen, so muß der Leser doch auch einen gewissen Zugang zu religiöser Literatur verspüren. Es gibt viele kluge Gedanken darüber, wie das geordnete und auch geruhsame Leben in einem Kloster auszusehen hat, um nur ein Beispiel zu nennen. Inwieweit sich die Ausführungen auf heute übertragen lassen, kann ja jeder Leser selbst entscheiden.

  • Es tut mir leid, doch ein kleiner Fehlerteufel mag sich in die Buchbesprechung eingeschlichen haben. Petrus Abelardus starb 1142. Er ist demnach ein Vertreter des 12. Jahrhunderts. Das tut dem Buch keinen Abbruch. Ich mag es sehr sogar. Aber es passt halt besser auch in diese Zeit der Frühscholastik mit seinem anderen Fokus auf ein Kloster als es die Spätscholastik tun würde. Es ist die Regel des Kloster Parakletos welches von Heloise gegründet wurde und so einige Jahrhundert bestand hatte. Von mir eine unbedingte Leseempfehlung.