Ich habe auch erst das erste Kapitel gelesen, weil ich gestern zu nichts gekommen bin. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass es unheimlich schwer werden wird, dieses Buch nicht innerhalb allerkürzester Zeit zu verschlingen. Es ist unheimlich toll geschrieben, man taucht sofort in die Geschichte ein, und es ist vollkommen egal, dass ich zwölf Jahre älter bin als Ellie, ich finde mich in ihr wieder. Vielleicht, weil ich zu Abizeiten genauso zickig war wie sie und weil ich mich gerade in der Kommunikation mit ihren Eltern wiedergefunden habe. ;)
Aber von vorne:
Beim Prolog hatte ich Gänsehaut. Er ist wahnsinnig toll geschrieben, so unheimlich und gleichzeitig wunderschön... ich kann es nicht genau beschreiben, aber ich meine dies hier:
ZitatEine neue Seele ist da. Sie flattert wie ein gefangener Vogel. Sie ist unruhig, verzweifelt, launisch. Sie ist zart und wild zugleich. Sie hat feine, spitze Widerhaken.
Sie schmeckt köstlich.
Wirklich spannend, wer denn nun dieses Wesen ist, der Ellie da wittert. Und die Idee, Ellie auf diese Weise schon einmal vorzustellen, finde ich großartig. Ich hatte sofort eine Vorstellung von´ihr im Kopf, allerdings erschien sie mir auch jünger, wie den anderen. Ich bin gespannt, wann wir zu dieser von dir, Bettina, benannten Stelle über das Alter kommen. Was mir auch aufgefallen ist: im Prolog ist die Rede von "einer neuen Seele" und damit ist Ellie gemeint. Als sie Kaulenfeld das erste Mal beschreibt, formuliert sie das auch so: "Knapp 400 Seelen [...]" (S. 12) Das hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es vielleicht nur Zufall ist. Bei mir hat sich da gleich eine Verbindung aufgebaut. ;)
Ich finde Ellies Vater sehr nett. Was er wohl zu Ellies "Landeierpsychose" sagen würde? ;) Mir gefällt das schon mal, dass Ellie "normale" Eltern hat. Klingt vielleicht komisch, aber mir sind diese sehr überzeichneten Elternfiguren gerade in Jugendbüchern oftmals sehr suspekt. Ellies Vater mit seinem trockenen Humor finde ich hingegen sehr sympathisch.
Super, wie die Gruselgeschichte in Ellies Gedanken übergeht. Solche Geschichten passen und gehören ja auch wirklich aufs Land und nicht in die Stadt. Dass sie abends in der Stadt anfangen würde, sich vor einem kopflosen Reiter zu gruseln, ist ja undenkbar. Schon hat der langweilige Westerwald Ellie im Griff. ;)
Die blauen Lichter tun ja auch ihr Übriges... sie sind wirklich sehr spannend, weil man sich keinen Reim auf sie machen kann...
Wirklich großartig. Am liebsten würde ich mich heute den ganzen Tag mit dem Buch aufs Sofa setzen und lesen, lesen, lesen...